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Leopard

Leopard

Titel: Leopard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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Lønn und Kaja Solness. Und etwas weiter entfernt Harry Hole, der mit einem Mann redete, in dem Bellman den zuständigen Dorfpolizisten Skai vermutete.
    Der Kriminaloberkommissar signalisierte Beavis und Kolkka zu warten und kletterte behände und schnell nach unten.
    »Guten Tag«, begrüßte Bellman Skai und wischte sich mit der Hand ein paar kleine Zweige von seinem langen Mantel. »Mikael Bellman, Kriminalamt, wir haben telefoniert.«
    »Stimmt«, sagte Skai. »Das war an dem Abend, als seine Leute hier das Seil gefunden haben.« Er deutete mit dem Daumen auf Harry.
    »Und jetzt ist er wieder hier«, sagte Bellman. »Die Frage ist nur, was er an meinem Tatort zu suchen hat.«
    »Nun«, sagte Harry und räusperte sich. »Zum einen handelt es sich ganz sicher nicht um einen Tatort, zum anderen suche ich nach vermissten Personen. Und es scheint tatsächlich so, als hätten wir gefunden, wonach wir gesucht haben. Wie läuft es mit dem Dreifachmord? Etwas gefunden? Die Informationen über die Håvasshütte haben Sie doch erhalten, nicht wahr?«
    Skai bekam von Bellman einen Blick zugeworfen und entfernte sich schnell und diskret.
    Bellman blickte über das Wasser und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe, als würde er eine Salbe verstreichen. »Nun, Hole. Sie sind sich doch wohl im Klaren darüber, dass Sie gerade dafür gesorgt haben, dass Sie selbst und Ihr Chef, Gunnar Hagen, nicht nur Ihren Job verlieren, sondern überdies auch noch wegen eines Dienstvergehens angeklagt werden?«
    »Hm. Weil wir die Arbeit gemacht haben, für die man uns angestellt hat?«
    »Ich glaube, das Büro des Justizministers wird eine ausführliche Erklärung fordern, warum Sie ausgerechnet bei der Seilerei, aus der das Seil stammt, mit dem Marit Olsen getötet worden ist, mit der Suche nach einer vermissten Person begonnen haben. Ich habe Ihnen eine Chance gegeben, eine weitere bekommen Sie nicht. Game over, Hole.«
    »Dann werden wir dem Justizminister eine ausführliche Erklärung geben, Bellman, und dabei natürlich erwähnen, dass wir es waren, die herausgefunden haben, woher das Seil stammt, dass wir auf die Spuren von Elias Skog und der Håvasshütte gekommen sind und dass es ein viertes Opfer gab, nämlich Adele Vetlesen, die wir heute hier gefunden haben. Ein Ermittlungserfolg, wie ihn das Kriminalamt mit all seinen Leuten und Ressourcen seit zwei Monaten nicht vorweisen kann. Oder was meinen Sie, Bellman?«
    Bellman antwortete nicht.
    »Angst, dass das die Einschätzung des Ministers beeinflussen könnte, wer hierzulande besser dazu befähigt ist, bei Mordfällen zu ermitteln?«
    »Übertreiben Sie es nicht, Hole. So gut sind Ihre Karten auch wieder nicht. Ich werde Sie wie eine Fliege zerquetschen.« Er schnippte mit den Fingern.
    »Okay«, sagte Harry. »Keiner von uns hält wirklich ein Siegerblatt in den Händen, was halten Sie also von einem Deal?«
    »Was zum Teufel meinen Sie damit?«
    »Sie kriegen alles, was wir wissen. Wir sammeln keine Lorbeeren.«
    Bellman sah Harry misstrauisch an. »Und warum sollten Sie uns helfen?«
    »Ganz einfach«, sagte Harry und fischte die letzte Zigarette aus seinem Päckchen. »Ich werde dafür bezahlt, meinen Beitrag dazu zu leisten, dass ein Mörder geschnappt wird. Das ist mein Job.«
    Bellman schnitt eine Grimasse und bewegte Kopf und Schultern, als würde er lachen, über seine Lippen kam aber kein Laut. »Kommen Sie schon, Hole, was wollen Sie?«
    Harry zündete sich die Zigarette an. »Ich will, dass weder Gunnar Hagen noch Kaja Solness oder Bjørn Holm in irgendeiner Weise zur Verantwortung gezogen werden. Ihre Zukunftsaussichten bei der Polizei bleiben unverändert.«
    Bellman knetete seine volle Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Und ich will dabei sein. Ich will Zugang zum gesamten Material, das Sie haben, und auch zu den entsprechenden Ressourcen.«
    »Stopp!«, sagte Bellman und hob die Hand. »Hören Sie schlecht, Hole? Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen sich von diesem Fall fernhalten!«
    »Wir können diesen Mörder gemeinsam fangen, Bellman. Im Augenblick ist das wohl wichtiger als die Frage, wer hinterher das Sagen hat!«
    »Also …!«, rief Bellman, verstummte aber, als sich ihnen einige Gesichter zuwandten. Er machte einen Schritt auf Harry zu und senkte die Stimme: »Reden Sie nicht mit mir, als wäre ich ein Idiot, Hole.«
    Die Windrichtung trieb den Rauch von Harrys Zigarette in Bellmans Gesicht, aber

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