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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Planeten sein; das behaupteten sie jedenfalls – allerdings hatte ihre Aussprache einen merkwürdigen Klang.“
    Sie dachte einen Moment lang über irgend etwas nach und fuhr dann fort: „Es war mir einfach nicht möglich, irgendeine Beschreibung jener Waffen zu bekommen, die die Krieger bei ihrem Überfall benutzt hatten. Niemand schien etwas zu wissen. Alle wiederholten immer nur dasselbe: Bombardement aus der Luft, danach Landung. Und erst die Detonationen! Alle wußten zu berichten, daß es gewaltige Explosionen gab, die riesige Krater hi n terließen. Du kennst dich doch damit ganz gut aus. We l ches Waffensystem könnte das sein? Einige erzählten von Donnerschlägen und Feuerblitzen, die kurz danach am Himmel aufleuchteten. Für mich ist das alles sehr verwirrend.“
    Han überlegte kurz. „Ich weiß es auch nicht. Was die Krater anbelangt, so könnte man fast auf Strahlwaffen tippen: Laser oder Maser, die mit einem Frequenzbereich jenseits des sichtbaren Lichts arbeiten. Andererseits hi n terlassen solche Strahlen keine derartigen Krater. Zudem verursachen sie Flächenbrände. Ich habe keine nennen s werte Radioaktivität feststellen können, als wir landeten. Ich habe es extra überprüft. Hätten wir mehr Daten, könnte man Rückschlüsse ziehen. Materieumwandlung aus weiter Entfernung? Kann ich nicht glauben. Theor e tisch ist es möglich, aber realiter ist der Vorgang kaum zu kontrollieren. Das kann man also getrost ausscheiden – ebenso Nuklearwaffen; andernfalls hätten wir ja radioa k tiven Niederschlag, kleinere Krater mit breiterer Stre u ung und typische Gebäudezerstörungen durch Druck- und Hitzewellen. Nichts von alledem. Ich kann mich nur wundern. Aber was es auch war – sie beherrschen ihr Waffensystem ausgezeichnet.“
    „Es wurden außerdem nur sehr wenige Bewohner g e tötet. Sie vermieden konsequent die Ballungszentren.“
    „Somit hatten sie es weder auf die Zerstörung strat e gisch wichtiger Objekte abgesehen noch auf die Tötung der Einwohner, sondern wollten nur ihre Macht demo n strieren.“
    „Ich glaube auch, Han. Aber zu welchem Zweck?“
    „Um Gefangene zu machen.“
    „Ja, Efrem meinte, es waren nur Menschen eines b e stimmten Typs und dazu einige wenige Ler. Letztere eher zufällig dabei – wenigstens schien es so.“
    „Somit sind wir genauso klug wie vorher.“
    „Nicht ganz. Ich habe mir die Gespräche auf dem Markt angehört. Die Leute glauben, daß die Krieger i m mer noch in der Nähe des Planeten sind – irgendwo auf stationärem Kurs, und zwar weil sie hoffen, ein eventuell vorbeikommendes Kriegsschiff kapern zu können.“
    „Haben sie irgend etwas erwähnt, was diesen Verdacht stützt?“
    „Nein, aber alle schienen davon überzeugt zu sein. Sie hatten Angst.“
    Wie es nun im einzelnen auch sein mochte – die be i den hatten keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken und zu spekulieren, da die Sonne untergegangen war und Hath’ingar – wie er es versprochen hatte – mit einem buntgemischten Haufen einheimischer Kaufleute im Hof unter dem Federbaum auftauchte.
    Bis spät nach Mitternacht feilschten und handelten sie, machten Angebote und Gegenangebote, einige begleitet von spöttischem Gelächter, andere von wütendem Gez e ter und Geschrei. Sie wirbelten herum, rangen mit den Händen, erzählten herzzerreißende Geschichten – tätigten aber nur selten einen Kaufabschluß. Han war sicher, daß Efrem an ihrer Stelle weit besser mit diesem Haufen z u rechtgekommen wäre. Die Kaufleute von Chalcedon zeigten sich dickschädlig, unnachgiebig und unglaublich begabt im Geschichtenerzählen. Han probierte alle Tricks, die er auf der Händlerakademie von Boomtown gelernt und geübt hatte: er schmollte und drohte, er schwor beim Namen seiner Mutter, er schielte gerin g schätzig über seine Nasenspitze, immer hoffend, daß er die professionelle Geringschätzung im richtigen Moment anbrachte, wobei er völlig die schrecklichen Schicksal s schläge Tausender von Frauen und Kindern zu ignorieren vorgab, die mehrfach vergewaltigt, geschlagen, entehrt und drangsaliert worden waren. Liszendir, ohne Interesse an der Wahrung ihres eigenen Vorteils, sagte zu alledem nichts. Han konnte jedoch in ihrem Gesicht lesen, daß dieses ganze Theater sie schwer mitnahm: Von Zeit zu Zeit zuckte sie zusammen.
    Eines wurde allerdings als zentraler Punkt aller G e schichten, die sie währenddessen hörten, deutlich: Die Leute von Chalcedon hatten in der Tat Schreckliches e r

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