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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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lebt; aber alles in allem waren sie noch erstaunlich gut dabei weggekommen. Nur wenige wurden getötet oder mißhandelt, und die Geschichten bestätigten, daß die Krieger nur eine bestimmte Art von Menschen mitna h men, daß dies mithin keineswegs willkürlich geschah; sie wußten genau, was sie taten und was sie wollten. Nach einigen kurzen Plaudereien, die er immer dann führte, wenn ein Geschäft ins Stocken kam, konnte er mit B e stimmtheit sagen, daß die Krieger zum Beispiel im G e biet der Hauptstadt jeden Rothaarigen unter einer gewi s sen Altersgrenze, aber ungeachtet seines sonstigen Au s sehens, mit sich genommen hatten; ebenso jene mit der seltenen Kombination von blonden Haaren und dunkler Gesichtshaut. Bei anderen Gruppierungen und Typenk a tegorien waren sie selektiver vorgegangen und hatten nur einzelne herausgegriffen.
    Einer der Kaufleute meinte: „ Oh, absolut, absolut.“ Dabei ließ er seine Hand locker wie einen Propeller kre i sen, was Han bei aller Toleranz höchst irritierend fand. „Die Krieger stellten die Leute in Reih und Glied auf, dann kamen sie in Dreiergruppen, stießen und schubsten wie wild drauflos, als wären sie auf einer Viehauktion. Aber dahinter steckte System. Jeder, das heißt jeder von den Dreiergruppen, hielt nach einem gewissen Typ Au s schau. Mit Typ meine ich den Grad der Ähnlichkeit, die man ja bei manchen in der großen Masse feststellen kann – oder auch, wenn man einen Fremden sieht, der einen an einen Bekannten erinnert. Irgendeiner hat mal behauptet, es gäbe grundsätzlich nur ungefähr hundert verschiedene Kombinationen von Gesicht und Körperbau. Sie waren weder an dem Geschlecht noch an Schönheit interessiert, dafür um so mehr am Alter, das heißt an den Jungen. E i ne Menge häßlicher Typen waren darunter, aber auch solche, die – so schien es mir jedenfalls – allen mögl i chen Geschmacksrichtungen entsprachen. Danach b e staunten sie gegenseitig ihre Gefangenenhäufchen und brachen angesichts ihrer Beute in ein Triumphgeschrei aus. Die Ler-Bevölkerung meint, daß sie die Single-Sprache benutzten, allerdings soll sie stark verzerrt g e wesen sein und mit einer Menge spezieller Ausdrücke durchsetzt. Wir hingegen konnten nicht ein einziges Wort verstehen. Und natürlich waren sie mächtig stolz über ihren Fang – jeder einzelne von ihnen.“
    Ein anderer Geschäftsmann, ernst, klein, dick und zielstrebig, sagte: „Sie gingen immer in Dreiergruppen. Einige dieser Gruppen bestanden nur aus Männern, and e re aus Frauen, wieder andere waren gemischt. Jede Dreiergruppe tat so, als wären die übrigen Gruppen der letzte Dreck. Die einheimischen Ler, die sie mitnahmen, wurden ebenfalls in Dreiergruppen aufgeteilt. Dann kletterten sie in ein paar sperrige Raumfähren und keh r ten auf ihr Schiff zurück. Ich hörte, daß sie auch andere Gebiete geplündert haben. Als sie damit fertig waren, bombar dierten sie uns zum Abschied und verließen Chalcedon.“
    Niemand wußte jedoch, was es mit diesen „Bomba r dements“ auf sich hatte. Beim Beschuß der Hauptstadt gab es keinerlei Vorwarnung. Eine gewaltige Explosion, lauter Donner – und die Erde erzitterte, laut tönend wie ein gewaltiger Gong. Danach meinten einige einen Ko n densstreifen am Zenit erkannt und fernes Grollen gehört zu haben. Aber selbst das war unsicher. Was es auch g e wesen sein mochte, es stand fest, daß es auf Eisen und Metall Einfluß hatte. Seit dem Angriff hatte kein einziger Kompaß mehr richtig funktioniert. Und dieser Effekt wurde in der Näher der Krater um so stärker. Magne t bomben, um Computer lahmzulegen? Man hatte schon von solchen Dingen gehört; allerdings wäre ein derart aufwendiges Waffensystem höchst unangemessen für einen Ort, wo es außer ein paar Rechenstäben keinen ei n zigen Computer gab. Chalcedon war eine Grenzwelt: Man brauchte sich um die Auswüchse der Datenverarbe i tung nicht zu kümmern.
    Mehr als das war in dieser Nacht des Feilschens und Handelns nicht in Erfahrung zu bringen. Und als letztlich jeder von ihnen erschöpft und nervlich am Ende war, br a chen Han und Liszendir die Verkaufsverhandlungen ab, unterzeichneten jene Verträge, die zu einem A b schluß gekommen waren und versprachen, am nächsten Morgen umgehend zu liefern, falls Wagen und Transporter berei t stünden, um die Waren vom Raumschiff abz u holen. Die Termine wurden abgesprochen, dann vera b schiedeten sich die einheimischen Händler und Kaufleute. Han und Li s zendir

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