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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Jahren vorbei. Chalcedon liegt sehr weit ab von allen gängigen Routen. Und wenn die Kri e ger nicht zurückkommen, so müssen wir davon ausg e hen, hier zu versauern – bis zu dem Zeitpunkt deiner Fruchtbarkeit.“
    „So steht es also?“
    „Ja, ich dachte schon daran, zu dem Hügel mit den beiden Felsenspitzen zu gehen, wo wir uns ursprünglich treffen wollten. Wir könnten versuchen, etwas Geld au f zutreiben, um dort auf das erste Raumschiff zu warten. In die Hauptstadt können wir auf keinen Fall, nicht mal für kurze Zeit …“
    „Nein. Eine Ratte – viele Ratten, sagt ein Sprichwort. Und genauso ist es. In der Hauptstadt können wir nicht auf ein Schiff warten. Warum also nicht die Hügel? Es gibt eigentlich nichts Besseres; wenigstens so lange nicht, bis meine Zeit gekommen ist.“
    „Und wenn kein Schiff kommt, Liszendir?“ Er bee n dete den Gedanken nicht. Er wußte sehr gut, was passi e ren würde. Sie mußten beide ihren eigenen Weg, den Weg ihrer Völker, gehen. Etwas schwer Definierbares nahm zwischen ihnen Gestalt an.
    „Ich weiß, daß es kommt.“ Das war alles, was sie sa g te.

5.
     
    Ereignisse vollziehen sich in festgelegten Bahnen, jedes nach seiner eigenen Natur. Dinge gliedern sich nach festgelegten Einteilungen. Auf diese Weise offenbaren sich Veränderung und Umgestaltungen.
     
    Hsi Tz’u Chuan
     
    Die beiden blieben in Hobbs Basar nur noch so lange, bis Liszendir wieder genügend Kräfte gesammelt hatte, um reisen zu können. Schon unterwegs auf ihrem langen Marsch hatten ihre Handgelenke begonnen zu verheilen, aber sie waren nicht sauber zusammengewachsen, so daß sie, trotz ihrer zurückgewonnenen Funktionstüchtigkeit, die vor allem Hans streng verordneter Bettruhe zu ve r danken war, für alle Zeiten die Male ihrer Verletzungen behalten würde.
    Als Liszendir erklärte, daß sie bereit zur Abreise wäre, nahmen sie Hans verdientes Geld und kauften dafür Pr o viant und ein Packtier, einen drif – einer von jener Sorte, die den Wagen bis Hobbs Basar gezogen hatten. Der i h rige war ein wenig kleiner, aber bei weitem eigenwilliger im Wesen als irgendeiner aus dem anderen Gespann.
    Weder Liszendir noch Han verstanden etwas von Ti e ren; aber mit viel Geduld schafften sie es dennoch, b e gleitet von der allgemeinen Heiterkeit des Stallmeisters und seiner nichtsnutzigen Gesellen, daß sich das Tier wenigstens ab und zu in die Richtung bewegte, in die sie es dirigieren wollten. Nach einer Reihe von mühsamen Versuchen klappte es endlich, und sie führten das Tier am Halfter durch die Gassen der Stadt. Liszendir bedac h te den drif mit einem bösen Seitenblick und wandte sich dann resigniert und voller Unwillen Han zu.
    „Eines ist jedenfalls klar: Wenn alles schiefgehen sol l te, können wir zumindestens dieses widerspenstige Tier verspeisen!“ Beim Ton ihrer Bemerkung, die ihrem I n halt nach dem Vierbeiner nicht gerade zum Vorteil g e reichte, zog der drif eine seiner buschigen Augenbrauen hoch, le g te ein Ohr an und verhielt sich von diesem Zei t punkt an um einige Grade folgsamer. Liszendir konnte das nicht beeindrucken; von Zeit zu Zeit schielte sie zu ihm hi n über – hungrig war sie noch immer! Han verzog das G e sicht und meinte mit dem Brustton der Überzeugung: „S o lange er auf seinen Hufen steht, ist er von größerem Nu t zen. Nachher kann man es sich immer noch überlegen!“ Auch er warf einen recht bedeutungsvollen Seitenblick auf ihn. „Wenn überhaupt ein Fetzen Fleisch unter diesem Wollknäuel steckt.“ Er stieß ihm versuchsweise in jene Kö r pergegend, wo gewöhnlich die Rippen saßen.
    Gegen alle Verdächtigungen war der drif unter seinem Fell mit einer großen Anzahl solider Muskeln ausgesta t tet, und obwohl er ziemlich schwach auf seinen Beinchen aussah, konnte er doch ohne viel Mühe eine große Menge Gepäck schleppen. Er war eigentlich nur dann wide r spenstig, wenn er nicht beladen war.
    So machten sie sich also auf den Weg zu jenen Hügeln im Südosten, wo sie sich ursprünglich hatten treffen wo l len. Merkwürdigerweise war Liszendir nicht sehr bege i stert, Hobbs Basar zu verlassen, doch sie wußte, daß es für sie beide das beste war. Sie erregten zusammen zuviel Aufsehen und Neugier. Es stimmte, daß Ler und Me n schen auf Chalcedon in Frieden miteinander lebten; de n noch wohnten sie nicht in gleichen Gemeinschaften. Han und Liszendir waren nicht intim geworden, auch wenn sie nebeneinander geschlafen hatten. Er hatte bemerkt, daß

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