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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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eine neue Seite ihres Charakters zutage getreten war, seit sie dem verwirrenden Trubel des Marktes den Rücken gekehrt hatten. Sie war jetzt entspannter, weniger he r risch und überheblich. Manchmal war sie verspielt wie ein Kind, voll spontaner Begeisterung und unerwarteten Gedankensprüngen. Aber nicht nur sie hatte sich geä n dert, sondern auch Han bemerkte, daß er nicht mehr der alte war. Während sie die leere Landstraße hinunterz o gen, entwickelte Han seine Pläne und Vorstellungen. „Wir können in der Hauptstadt nicht leben. Mit größter Wahrscheinlichkeit gibt es dort Spione. Dennoch müssen wir bis zur Ankunft eines Schiffes in der Nähe bleiben. Wir könnten Feldfrüchte anbauen, aber soweit ich die Sache überblicke, haben wir beide keine große Ahnung davon. Ich dachte auch schon daran, nach Gold oder a n deren Edelmetallen zu schürfen, falls wir auf eine Lage r stätte stoßen. Gold hat wohl keinen großen Wert auf Chalcedon, aber man könnte damit vielleicht in der Stadt einige Nahrungsmittel eintauschen.“
    „Und was ist, wenn kein Schiff kommt?“ fragte sie, wobei sie ihn voller Spannung anschaute.
    Er zögerte lange, obwohl er die Antwort genau kannte. Schließlich sagte er:
    „Wenn alles schiefgeht, so denke ich, daß du dich hier auf Chalcedon in einigen Jahren verweben wirst.“ D a nach schwiegen beide für längere Zeit.
     
    Nach tagelangem Marsch begann allmählich der Boden immer stärker anzusteigen, und kurz darauf erblickten sie ihr Ziel, die zwei Felsenspitzen. Beim letzten Mal hatten sie diesen markanten Punkt in der Landschaft von der Hauptstadt aus gesehen – Jahre schien das her zu sein.
    Sie verließen die Landstraße und stiegen die Anhöhe hinauf in Richtung Felsen, um dort einen geeigneten Platz zu suchen. Zu ihrer Überraschung fanden sie schon bald eine kleine verlassene Hütte, offensichtlich von Menschen gebaut, solide und komfortabel. In der Nähe befand sich ein seichter Bach, dessen klares, reines Wa s ser durch ein mit glitzernden Goldklumpen bedecktes Sandbett plätscherte. Ebenfalls nicht weit Überreste einer Goldwaschanlage: Wasserrinnen, Siebe und Schaufeln. Der Besitzer hatte diesen Platz schon vor längerer Zeit aufgegeben.
    Han vermutete, daß der ursprüngliche Eigentümer e i ner der ersten Siedler gewesen sein mußte, einer, der, ganz auf sich gestellt, hierhergekommen war, um Gold zu schürfen. Er war in der Tat auf ein reiches Vorko m men gestoßen; aber Gold gab es auf diesem Planeten in Hülle und Fülle, und so war sein Wert – außer am Hafen und auch nur dann, wenn Schiffe landeten – recht gering. Viele Jahre später wurde er vielleicht krank und war dann, allein auf sich gestellt und ohne Hilfe, gestorben. Liszendir war ganz seiner Meinung, fügte aber noch hi n zu: „Ich habe keine Befürchtungen, daß er zurückko m men wird. Diese Werkzeuge und der ganze Kram hier liegen offensichtlich schon seit einer Ewigkeit an der gleichen Stelle. Er verließ diesen Platz oder starb hier vor geraumer Zeit. Es zeigt sich mal wieder, wie wenig wir eigentlich wissen. Zum Beispiel, wann Chalcedon das erste Mal besiedelt wurde. Ich war immer der Meinung, daß dies erst einige Jahre zurückliegt, aber es sieht ganz danach aus, als ob die ersten Anfänge weiter zurückre i chen, als wir dachten.“
    „Ja, und wenn man das hier so sieht, versteht man auch, daß die Ler-Bauern in einem solch abgeschiedenen Dorf wie Ghazh’in genug Zeit hatten, um die Allgemei n sprache als aktives Verständigungsmittel vollständig au f zugeben. Das heißt, sie verzichteten darauf, sie an ihre Kinder weiterzugeben; vergessen konnten sie sie nicht, da ihr Gedächtnis ja anders funktioniert als das unsrige.“
    „Du hast da ein Thema angeschnitten, über das ich im Augenblick lieber nicht sprechen möchte.“
    „Aber ich … rücksichtslos wie wir Menschen nun einmal sind, wenn es um die persönlichen Beweggründe anderer geht. Nein, ich will dich nicht dazu drängen, aber überlege doch mal: Chalcedon wurde geheimgehalten. Wir jedoch wurden hergeschickt, ohne daß man uns au f geklärt hat – als wäre es gleich nebenan. Ich weiß, daß die Technologie die Entfernungen zusammenschrumpfen ließ, aber dieser Planet ist dennoch weit entfernt. Wer war der Leiter der Ler-Gruppe? Du nicht, du bist zu jung; solange du nicht verwoben bist und Kinder zur Welt g e bracht hast, kannst du nicht für deine Gemeinschaft spr e chen oder eine allgemein verbindliche Meinung vertr e

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