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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Fühlst du dich nicht wohl, Morlenden? Du siehst seltsam aus.“
    Morlenden fühlte sich wirklich eigenartig, und er konnte die Ursache dieses Gefühls nicht aufspüren; sobald er danach forschte, schien es zu schwinden. Da war etwas … Nein, nichts schien an falscher Stelle zu sein. „Ach, mir geht es gut. Bin nur sehr müde.“
    „Empfinde nichts Schlimmes dabei; du trägst jetzt viel von dem, was wir unser ganzes Leben getragen haben. Es ist eine Last. Und für dich ist sie jetzt neu und ungewohnt … Die Stressies werden nicht auf dich aufmerksam werden.“
    Sie wandte sich von ihm ab und ließ – wie alle Ler-Mädchen seit Anbeginn ihrer Zeit – das weite Überhemd über ihren schlanken, fast zerbrechlichen Körper fließen. Langsam ging sie im Zimmer umher und machte die Lampen und Kerzen aus, die noch brannten. Sie bückte sich, deckte die Feuerstelle mit einem Metallschild zu und schüttelte das Feuer nieder. Der Raum versank in tiefe Dunkelheit, und in dieser weichen, dimensionslosen Schwärze nahm Mevlannens Miene einen Ausdruck der Erwartung, des Verlangens an. Morlenden erinnerte sich, wie es früher gewesen war, und er bedauerte sehr, daß seine Zeit vorbei war. Dies war wirklich ein unbezahlbares Geschenk, und er war machtlos, mehr damit anzufangen, als es von Herzen zu würdigen.
    Sie nahm die letzte Kerze hoch und sagte leise: „Jetzt mußt du mit mir schlafen, denn es gibt nur ein Bett.“
    Er wollte protestieren, aber sie kam lautlos zu ihm und legte ihm sanft einen Finger über seinen Mund. Die Hand war uncharakteristisch fest und kühl, trotz ihrer Zartheit eine sehr kräftige Hand.
    „Ich weiß nur zu gut, was du sagen willst“, sagte sie. „Ich weiß, daß es die Wahrheit ist, denn ich kenne mich. Aber obwohl ich dies haben möchte, wünsche ich mehr … Wir teilen jetzt ein großes Geheimnis und sind von der Welt gefährdete Kameraden, mehr als du es dir vorstellen kannst. Das bringt uns einander nahe, so nahe wie die arme Mael und mich. Die letzte unserer Art, die mit mir zusammen geschlafen hat, war sie, Maellen, die die Nächte mit jemand Aufregenderem aufgegeben hat, um hierherzukommen und bei mir zu sein. Es war so, als wären wir kleine Kinder, und alles, was wir zu tun hatten, war, mit dem, was wir für das Leben hielten, Spiele zu spielen, und wenn wir müde waren, fielen wir ins Bett und schliefen eng umklammert, wie Katzen an einem Herdfeuer, wir schützten uns gegenseitig vor dem Unbekannten, das wir beide gesehen hatten. Seitdem habe ich nie wieder so tief geschlafen.“
    „Ich verstehe“, meinte Morlenden. „Ich werde dich genauso festhalten.“
    „Da ist noch etwas … Ich hätte daran denken sollen.“
    „Was?“
    „Daß wir den Terklarens im Äußeren Spiel und in ihrer Eigenschaft als Gegner – jener Rolle, die im Inneren Spiel dem wirklichen Universum gleichkommt – einen gewissen Spielraum zur Täuschung ließen.“
    „Täuschung? Wofür?“
    „Um uns auf das Echte vorzubereiten. Das scheint nämlich das wirkliche Universum zu tun: zu täuschen. Vielleicht schummelt es wirklich, obwohl dies ein bewußter Prozeß ist und zu Spekulationen führt, die ich über die Natur dieser Dinge nicht anstellen möchte … Aber es hat seine eigenen Regeln, und es ist unsere Aufgabe als Spieler, diese Regeln so gut wie möglich zu verstehen. Durch das Spiel können wir den Mikro- und den Makrokosmos manipulieren, dem einen wie dem anderen jedoch nicht unsere Ordnungs-Konzeption aufzwingen. Wir haben uns mit dem Spiel nach ihnen zu richten. Demgemäß gibt es Feinheitsgrade und sodann weitere Feinheiten, und immer dann, wenn wir denken, daß wir es für alle Zeiten festgelegt und gesichert haben, gibt es eine Veränderung, irgendeine kleine Veränderung, eine Ausnahme … Wir alle wissen, was das heißt, daß wir mehr lernen müssen, aber es erinnert an Schummelei. Es ist nicht fair! Deshalb erlauben wir der gegnerischen Spielermannschaft, im Äußeren Spiel ein wenig zu mogeln, um uns so auf die kleinen Verschiebungen im Inneren Spiel vorzubereiten, das überhaupt kein Spiel ist, sondern über Leben und Tod entscheidet.“
    „Könnte dies nicht dazu führen, die gegnerischen Spieler ein wenig unehrlich werden zu lassen?“ fragte Morlenden.
    „Über diesen Nebeneffekt gibt es keinen Zweifel. Alle Dinge haben Folgen, Nebenfolgen. Manchmal konzentrieren wir uns zu sehr auf den gewünschten Effekt und vergessen darüber, daß es auch noch andere gibt, von denen manche sogar

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