Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
Vom Netzwerk:
sich verändert, war nicht mehr der herbe, blumige, leicht beißende Duft eines heranreifenden Mädchens, sondern irgendwie wärmer, schwerer, reifer. Er hatte eine eigenartige und sofortige Wirkung auf ihn, und die Geschwindigkeit, mit der dies vor sich ging, überraschte Morlenden sehr. Bald sollte er selbst die Zwänge der Fruchtbarkeit erfahren.
     
    Schließlich endete die Szene, und der nun schläfrige Morlenden kehrte in die Gegenwart zurück. Neben ihm vernahm er Fellirians tiefes, gleichmäßiges Atmen, spürte er die vertraute Wärme ihres Körpers. All die Jahre, dachte er. Und heute haben wir ein Mädchen, das ein Jahr oder mehr älter ist als Sanjirmil damals … unglaublich!
    Er hatte mit Fellirian nicht über sein Abenteuer gesprochen, genau wie sie nie über das ihre gesprochen hatte. Und in den dazwischenliegenden Jahren hatte er Sanjirmils Werdegang nicht sehr gut verfolgen können; die Derens waren fleißige Leute, und Morlenden hatte das meiste der Feldarbeit getan, und natürlich blieben sämtliche Spieler beider Weben größtenteils unter sich. Er und Sanjirmil hatten sich selten bei irgendwelchen Besorgungsgängen getroffen, und gesagt hatten sie nichts. Einmal hatte er so etwas gehört, als sei ihr etwas zugestoßen, irgendein schlimmer Unfall, den sie irgendwie überlebt hatte … an diesem Punkt war die Überlieferung unklar. Und auf jeden Fall hatte er sie nicht allzu lange danach, ein paar Wochen später, gesehen, und sie hatte nicht anders als sonst ausgesehen. Keine Verletzungen, keine Entstellungen.
    Aber die beunruhigenden Geschichten wurden weiter erzählt, und es hieß, daß Sanjirmil sich in einer Weise verändert habe, die man nicht erzählen könne. Aber auch was das betraf, hatte er keinerlei Anzeichen einer Veränderung erkennen können.
    So lag er nun wach im Dunkeln und erinnerte sich, durchlebte alles noch einmal, und sein Geist kam mit unangenehmer Beharrlichkeit immer wieder auf die gleichen Fragen zurück, die er sich schon vorher gestellt und auf die er keine Antwort gefunden hatte. Warum sollte die Perwathwiy Srith, eine Älteste, es so eilig haben, zum Gut der Derens zu kommen; und warum sollte sie Sanjirmil, eine ihrer eigenen innenverwandten Nachkommen, die zwei Generationen von ihr entfernt war, mitbringen? Und bekanntlich war die Perwathwiy selbst eine Terklaren gewesen, die Klandorh der Terklarens, genau wie es Sanjirmil einst sein würde. Nächstes Jahr. Vielleicht schon früher.
    Sanjirmil. Morlenden hatte sich gern wieder an das Verhältnis erinnert, das sie gehabt hatten, dieses Verhältnis mit seinen starken Emotionen und der überspannten Erotik; ja, ein Teil von ihm war für immer an jene Zeit gekettet, wenn er sich auch mit den Jahren an das Wissen gewöhnt hatte, daß ihre Beziehung durch die Jahre, die sie trennten, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. So ging jeder seines Weges. Ein leises Lachen überkam ihn, das nicht ganz ein Lachen war; bald würde sie ihre eigenen Kinder mit dem gleichen Erstaunen betrachten wie er die seinen. Es schien ständig zu kommen, und dann war es auch schon vorbei. Ja, da war etwas wie ein Bedauern. Aber jetzt …, er mochte die unwiderlegten Spekulationen, die der Besuch andeutete, nicht besonders.

5
     
    Das Spiel erzeugt optisch gewisse Muster, die an einem Ort bleiben und um diesen herum rotieren; andere bewegen sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über das Spielfeld hin, wobei unterschiedliche Grade der inneren Identität und Kohärenz beibehalten werden. Was das anbelangt, besteht überhaupt keine Schwierigkeit zu begreifen, was das Spiel ist und welche die Parameter eines spezifischen Spiels sind, die solche Muster in Gang setzen. Im physikalischen Universum jedoch erkennen wir ähnliche Bewegungen und unterschiedliche Bedingungen der Identität und Stabilität und haben daraufhin eine unglaubliche und irrige Menge von Regeln aufgestellt, um diese Bedingungen zu erklären. Wenn Gesetze etwas nicht vorhersagen können, dann füge man Verwicklungen und Feinheiten hinzu, genau wie die ptolemäischen Astronomen Epizykel um Epizykel ihrem im Grunde falschen Modell von der Bewegung der Planeten hinzufügten. Auf die Weise wurde eine bessere Theorie ersonnen. Wir sprechen von Kopernikus, von Newton, von Kepler, von Kegelschnitten und von der Erhaltung des Drehmoments. Aus der Perspektive des Spiels heraus gesehen sind diese Dinge kaum weniger falsch als das ptolemäische System. Wir werden diese Dinge nun bei

Weitere Kostenlose Bücher