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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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selbst.«
    »Dies ist alles, was ich euch sagen kann. Gehet nun wieder in euch und forscht selbst in euch nach. Ein Meister kann dem Schüler immer nur die Sache mitteilen und sie zu begründen versuchen. Die Wahrheit zu erkennen und sie sich anzueignen, das vermag immer nur ›Ich-Selbst.‹ Dies nennt man Selbstaneignung (jitoku). Das Übermitteln erfolgt von Herz zu Herz (ishin denshin). Es ist eine Weitergabe auf außerordentlichem Wege, jenseits von Lehre und Gelehrsamkeit (kyogai betsuderi). Dies bedeutet nicht, der Lehre der Meister zu widersprechen. Es bedeutet nur, daß auch ein Meister die Wahrheit selbst nicht weiterzugeben vermag. Dies gilt nicht nur für Zen. Angefangen von den geistlichen Übungen der Alten über die Kunst der Bildung der Seele bis hin zu den Künsten – immer ist die Selbstaneignung das Kernstück, und dieses wird nur weitergegeben von Herz zu Herz, jenseits von aller überlieferten Lehre. Der Sinn jeder ›Lehre‹ ist nur: auf das, was jeder in sich selbst hat, ohne es selbst schon zu wissen, hinzudeuten und es bewußt zu machen. Es gibt kein Geheimnis, das der Meister dem Schüler ›übergeben‹ könnte. Zu lehren ist leicht. Zu hören ist leicht. Schwer ist es aber, dessen bewußt zu werden, was man in sich selbst hat, es zu finden und wirklich in Besitz zu nehmen. Dies nennt man ins eigene Wesen blicken. Wesensschau (ken-sei, kensho). Widerfährt es uns, haben wir Satori . Es ist das Große Erwachen aus dem Traum der Irrungen. Erwachen, ins eigene Wesen blicken, Selbst-Wahr-Nehmung ist alles dasselbe.«
    * Diesen Text verdanke ich meinem Lehrer im Zen, Takeharu Teramoto. Teramoto, Admiral a. D. und Professor an der Marineakademie in Tokio, hatte als seine Übung (Gyo) das Schwertfechten. Sein Meister war der letzte Meister einer Fechtschule, in der seit Anfang des 17. Jahrhunderts die Geschichte der 5 Katzen als geheime Übungsanweisung von Meister zu Meister gereicht und schließlich ihm von seinem Meister überlassen wurde.
    Joy Smith Aiken
    Die Befreiung
    »Solo, das kann nicht dein Ernst sein!« sagte Selvyn erschrocken und sah den jungen Dom entgeistert an. »Du hast doch gesehen, was sie mit dem Armen gemacht haben!«
    »Wie sollen wir die Besitzer überhaupt finden?« fügte Ditto hinzu.
    »Und wenn wir sie finden sollten, was dann?«
    Solo lief stumm weiter.
    »Wenn der Kleine sagt, wir holen sie raus, dann holen wir sie raus. Wie, das laßt nur seine Sorgen sein«, erklärte Ponder. Nach einem Augenblick fragte er: »Äh… und wie machen wir das, Solo?«
    »Ich weiß noch nicht. Wir müssen zuerst dort sein.«
    Selvyn sagte schließlich: »Du weißt, ich bin dabei, Solo. Aber um hinzukommen, müssen wir zuerst wissen, wo die Besitzer diese schreckliche Behausung haben.«
    »Die Atmosphäre und der Rack der Behausung klebte an ihm. Ich werde weder das eine noch das andere vergessen.« Solos Worte klangen wie ein fernes Donnergrollen, und er lief, ohne stehenzubleiben, weiter. Es beunruhigte ihn, daß er den Namen des Barden nicht erfahren hatte. Aber er spürte eine vertraute eiserne Entschlossenheit und Gewißheit, als er sagte: »Ich glaube, ich könnte es nicht vergessen, selbst wenn ich es wollte. Also werde ich die Behausung finden.«
    Die anderen sahen sich schweigend an. Sie wußten, daß es nichts mehr dazu zu sagen gab.
    Es mußte keine Beratung einberufen werden. Als sie die Wiese erreichten, hatten sich bereits alle versammelt und warteten auf eine Erklärung für Selvyns Ausbleiben. Solo berichtete dem Quorum mit ruhiger Stimme von dem sterbenden Barden am Fuß des Berges und was sie von ihm erfahren hatten. Leises Gemurmel ging durch die Menge, als die Katzen von dieser neuen Greueltat der Besitzer hörten. Als Solo von seiner Absicht sprach, die Behausung zu suchen und alle dort gefangenen Katzen zu befreien, die noch am Leben waren, breitete sich ungläubiges Schweigen aus. Von einem so tollkühnen Unternehmen berichteten sogar die Legenden nichts.
    Solo wollte seinem Quorum aber noch mehr sagen, damit sie verstanden, wie er seit diesem schrecklichen Erlebnis dort unten empfand: »Es genügt nicht, hier oben in Bequemlichkeit, Sicherheit und Überfluß zu leben, wenn noch so viele Prills und Barden in Fesseln liegen. Wir können und dürfen unsere Kräfte nicht nur in harmlosen Wettkämpfen und überflüssigen Raufereien messen und uns dann stolz als starke, freie Katzen bezeichnen. Das ist lächerlich!«
    Seine Worte trafen das Quorum wie ein heftiger

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