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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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merkwürdigen Rack aufnahmen: Er war scharf, beißend und schrie geradezu nach Besitzern. Darunter mischte sich der rauchige Gestank von Rauwölfen und andere Racks, die sie nicht einordnen konnten, aber zweifellos auch auf Besitzer hinwiesen. Wenn das unser Ziel ist, dachte Solo, werden wir bald die Ausstrahlungen von Katzen wahrnehmen, die sich in Not befinden…
    »Jetzt müssen wir uns in acht nehmen«, flüsterte Solo seinen Begleitern zu, als der Lärm eines brummenden Rauwolfs – dem Geräusch nach zu urteilen, mußte es ein großes Ungeheuer sein – und das kehlige Grunzen von Besitzer-Stimmen zunächst leise, dann immer deutlicher zu ihnen drangen. Von Katzen gab es noch keine Spur – hatte er sich vielleicht geirrt? Das wäre schrecklich.
    Die anderen folgten Solo mit unbewegten Gesichtern und angespannten Muskeln. Die Umgebung der Besitzer machte sie nervös und vorsichtig.
    Sie sahen, daß der Wald dicht vor ihnen unvermittelt endete, und liefen langsam weiter, bis ihnen nur noch hohes Gras und dürre Stauden Deckung boten. Endlich sahen sie die kleinen Bauten.
    »Silt«, flüsterte Ponder. »Was ist das?«
    Die kalte Luft des Todes lag über dem Platz wie eine eiskalte Wolke. Etwa fünfzig bis sechzig Katzenlängen von ihnen entfernt standen auf einer Lichtung zwei niedrige Behausungen. Sie waren innen und außen hell erleuchtet und hoben sich deutlich vor dem dunklen Hintergrund der Bäume auf der anderen Seite ab. Der eine Bau war etwas größer als der andere – etwa so lang wie zehn große Rauwölfe. Die zweite Behausung stand etwa vierzig Katzenlängen von der ersten entfernt und war sehr viel kleiner. Sie glich dem Aussehen nach den Bauten, an denen sie auf ihrem Weg vorbeigekommen waren. Vor dem großen Bau saßen zwei riesige, weiße Rauwölfe und warteten stumm. Auf den hohen Seiten trugen sie rätselhafte Zeichen, wie die Besitzer sie an vielen Dingen anbrachten, die ihnen gehörten. Solo wünschte, er könne ihre Bedeutung verstehen. Welche Geheimnisse würden die Zeichen über die Wesen verraten, von denen sie stammten?
    Der lange Bau war nicht annähernd so hoch wie die Behausungen im alten Territorium, und von ihrem Versteck aus entdeckten sie in den Mauern keine durchsichtigen Flächen. Zwischen den beiden Rauwölfen sahen sie eine breite Schneise, die in helles Licht getaucht war. Solo spürte, daß sich dort drei oder vier Besitzer bewegten. Nicht weit von den zwei Bauten entfernt befand sich etwas, das alle sofort erkannten – ein grüner Behälter mittlerer Größe.
    »Wir laufen später zur Rückseite, um zu sehen, ob wir von dort hineinkommen. Aber wir müssen noch eine Weile warten. Die Besitzer ruhen nachts. Vielleicht haben sie ihr Lager woanders und gehen bald.« Solos Gedanken, mit denen er nur einzelne Erfahrungen vernünftig miteinander verband, kamen den anderen wie eine Erleuchtung vor.
    Sie saßen zusammengekauert in Deckung und warteten. Sie waren alle nervös – nicht aus Angst, sondern aus Unsicherheit. Es dauerte nicht allzu lange, bis zwei Besitzer aus der großen Behausung kamen und auf einen der zwei weißen Rauwölfe zuliefen. Solo hatte recht – sie ließen sich von dem stinkenden Ungeheuer davontragen. Die Katzen hielten den Atem an, als der weiße Rauwolf aufheulte, schwerfällig vorwärts sprang und sich qualmend und stinkend nach Osten entfernte. Er lief nicht auf Schwarzstein, sondern auf einem breiten, mit kleinen Steinen bedeckten Pfad. Wenige Augenblicke später tauchte ein anderer Besitzer in der Schneise auf, blieb stehen, klapperte laut mit etwas Klirrendem, bog dann nach Westen ab und schlurfte schwerfällig über den Pfad mit den kleinen Steinen.
    »Es geht zum kleinen Bau«, flüsterte Ditto, und richtig: Kurz darauf verschwand das riesige Wesen hustend und spuckend in der kleineren Behausung.
    Aus dem großen Bau drang nun kein Licht mehr. Die Katzen sahen Solo fragend an und warteten auf Anweisungen. Solo schloß die Augen. Er hoffte inbrünstig auf eine Botschaft von Sprecher. Aber es kam keine.
    »Wir müssen auf die Rückseite«, murmelte Solo schließlich, als denke er laut. »Ich sehe keine Möglichkeit, von dieser Seite hineinzukommen. Turner und Grover, ihr geht unter den kleinen Büschen zwischen den Bauten in Deckung – ihr könnt uns warnen, wenn der Besitzer wieder herauskommt. Ponder, Tanner, Ditto und Seidon gehen mit mir zur Rückseite. Marley bleibt mit den anderen hier, bis Turner sie verständigt. Wenn wir in den Bau

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