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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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hineinkommen, brauchen wir wahrscheinlich jede Pfote, denn wenn da drin Katzen sind, geht es ihnen nicht gut. Ich glaube, wir sind soweit – also los.«
    Die sieben Katzen liefen rasch und geräuschlos auf die Lichtung. Sie tasteten sich vorsichtig über die kleinen Steine, ohne auch nur einen davon ins Rollen zu bringen. Kurz vor den niedrigen Büschen blieb Solo wie angewurzelt stehen. Er spürte deutlich, in der Behausung gab es Katzen… viele Katzen. Er hatte sich also nicht geirrt! Auch die anderen nahmen jetzt die Ausstrahlungen wahr, aber sie waren dünn, unregelmäßig und stumpf. Als Solo sie mit seinem Ring vorsichtig abtastete, schienen sie nicht einmal zu reagieren.
    Behutsam kroch die kleine Gruppe weiter. Ein seltsamer Rack drang ihnen in die Nasen. Solo und seine Begleiter atmeten instinktiv schnell und flach, um nicht allzuviel von dem widerwärtigen Geruch aufzunehmen. Als sie die wenigen Büsche zwischen den beiden Bauten erreichten, blieben Turner und Grover zurück und versteckten sich. Solo und die vier anderen liefen rasch weiter und verschwanden im Schatten der Mauer.
    Die Rückseite glich weitgehend der Vorderseite, allerdings gab es hier keine Schneise. An beiden Enden befand sich etwa in Besitzerhöhe eine eckige, durchsichtige Fläche. Es drang kein Licht nach draußen.
    »Es ist so still«, flüsterte Tanner. Auch Solo war verwirrt. So viele Katzen würden doch nachts munter sein und miteinander reden.
    Der junge Dom schwieg. Er blickte gespannt zu den durchsichtigen Flächen hinauf. Im alten Territorium hatte er beobachtet, daß sie in den Behausungen nach oben geschoben wurden und dann Löcher in der Mauer entstanden. Aber er wußte nicht, wie das geschah. Wie sollten sie in diesen Bau hineinkommen?
    Solo betrachtete die dunklen, glatten Flächen lange und eingehend. Er trat einen Schritt zurück, sprang und landete auf dem schmalen vorstehenden Rand, der sie umgab. Ponder war sofort bei ihm und bemühte sich, mit seiner Masse das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Die anderen hielten unten Wache.
    Solo schnupperte am Rand entlang, fand aber nichts, was ihnen weiter geholfen hätte. Er wurde ärgerlich und ungeduldig: Es mußte einen Weg geben!
    »Ich könnte es vermutlich zerbrechen, Kleiner. Es sieht… dünn aus.«
    Solo sagte nach kurzem Überlegen: »Nein, wir können es nicht wagen, Lärm zu machen. Der Besitzer würde bestimmt kommen.« Solo seufzte. Sie mußten wieder zurück zur Vorderseite und dort nach einer Öffnung suchen.
    Der junge Dom sprang federnd auf die Erde. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie entmutigt und besorgt er war. Er spürte, daß auch die anderen am Erfolg ihrer Mission zweifelten. Selbst Ponder wich seinem Blick aus, als er neben Solo auf dem Boden landete.
    »Es muß einen Weg hinein geben«, wiederholte Solo grimmig. »Aber seid vorsichtig. Beim ersten Anzeichen eines Besitzers lauft ihr sofort in den Wald.«
    Die Katzen schlichen im Schatten der Mauer um den Bau herum und erreichten schließlich die Schneise an der Vorderseite. Sie schnupperten daran, untersuchten sie, drückten mit den Pfoten gegen die glatten Flächen, fanden aber keinen Weg hinein. Sie konnten nicht einmal hoffen, einen Gang zu wühlen, denn überall lag eine Art Graustein auf der Erde.
    Solo wurde unruhig und glaubte, tausend Flöhe im Fell zu haben. Er juckte und kratzte sich heftig. Sollte die ganze Mühe umsonst gewesen sein? Seine Gedanken kehrten zu der anderen Seite der Behausung zurück. War ihm möglicherweise etwas entgangen? Er wurde das Gefühl nicht los, daß das Problem nur bei den durchsichtigen Flächen zu lösen war. Der ekelhafte Rack machte sie langsam benommen – es muß etwas geschehen, dachte Solo verzweifelt, und zwar sofort!
    »Versuchen wir es noch einmal auf der Rückseite«, schnaufte er.
    »Vielleicht finden wir dort doch etwas…« Aber was?, fragte sein gequälter Kopf.
    »Solo«, sagte Ditto und senkte den Kopf. »Auf der Rückseite kommen wir nicht hinein. Ich glaube, wir sollten…«
    »Wir sollten die durchsichtigen Flächen noch einmal genau ansehen.« Solo drehte sich um und lief ohne ein weiteres Wort an der Mauer entlang und um die Ecke. Die anderen folgten mißmutig. Ihr Instinkt sagte ihnen: Weg hier! Nichts wie weg!
    Solo ging es nicht besser, und er spürte die Verzweiflung seiner Freunde. Er wußte: Das war der letzte Versuch. Sollte er mißlingen, mußten sie das Unternehmen abbrechen.
    Wenige Augenblicke später stand Solo

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