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Letale Dosis

Letale Dosis

Titel: Letale Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Monate die Beweise vorlege, gehe ich freiwillig. Einverstanden?«
    »Drei Monate und keinen Tag länger … Weißt du«, sagte sie, während sie die Suppe in die Tassen füllte, »ich habe eine verdammt beschissene Ehe hinter mir, ich bin von meinem Mann von vorn bis hinten belogen und betrogen worden. Und ich habe keine Lust, noch einmal so etwas durchzumachen. Lieber gehe ich in ein Kloster und lebe im Zölibat. Es liegt an dir, es nicht so weit kommen zu lassen.«
    »Ich habe es dir versprochen. Und jetzt bitte ich dich, den Rest des Abends nicht mehr davon zu sprechen.«
    »In Ordnung«, sagte sie und brachte die Suppentassen zum Tisch, »und du tu mir einen Gefallen, iß mit und spiel nicht die beleidigte Leberwurst, das steht dir nämlich nicht. Vor allen Dingen kann ich diesen Dackelblick nicht ab.«
    Petrol nahm die Teller mit den belegten Broten und den Tomaten, Gurken und Zwiebeln und kam hinterher. Er setzte sich neben Durant und begann zu essen. Während des Abendbrots schwiegen sie. Danach räumte Julia Durant den Tisch ab, schaltete den Fernseher aus und die Stereoanlage an, legte eine CD von Whitney Houston ein und drehte den Regler auf Zimmerlautstärke.
    Es war kurz nach neun, die Sonne hatte sich hinter dem Taunus zur Ruhe gesetzt, und mit ihr auch der Wind. Sie zog die Vorhänge zurück, hoffte, die Nacht würde einigermaßen erträglich werden. Sie stand einen Moment am Fenster, die Arme aufgestützt, als Petrol von hinten kam und sie umarmte.
    »Es ist ziemlich warm in deiner Wohnung. Ich würde das nicht aushalten«, sagte er.
    »Klar, wer sich eine Klimaanlage leisten kann …«
    »Wenn du willst, lasse ich eine installieren. Obwohl, es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis wir zusammenziehen.«
    Sie erwiderte nichts, sie wußte, sie würde nie mit Petrol zusammenziehen.Er war ein Lügner und er hatte Angst. Aber er war ein charmanter Lügner.
    Dämmerung brach über Frankfurt herein, der Horizont war ein Farbenspiel aus gelben und roten Tönen, als das Telefon klingelte. Julia Durant löste sich aus der Umarmung und nahm den Hörer ab.
    »Durant«, meldete sie sich.
    »Entschuldigen Sie, daß ich so spät noch anrufe, aber ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Wer ist denn da?«
    »Neumann, Claudia Neumann. Haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Schießen Sie los.«
    »Ich habe keine ruhige Minute mehr gehabt, seit Sie bei mir im Büro waren. Und ich denke, bevor Sie es über andere Kanäle erfahren, sage ich es Ihnen lieber selbst …« Sie hielt inne, schien zu überlegen, wie sie das, was sie sagen wollte, in passende Worte fassen konnte.
    »Was möchten Sie mir sagen?« fragte die Kommissarin ruhig.
    »Sie haben mich doch gefragt, ob ich von einem Verhältnis von Dr. Rosenzweig weiß. Ja, ich weiß, daß er eins hatte, es ist nicht nur ein Gerücht. Ich kann Ihnen auch den Namen dieses Verhältnisses nennen …« Wieder stockte sie, wieder ließ sie eine Weile verstreichen, bis Durant sie fragte: »Und, wie ist der Name?«
    »Ich war das Verhältnis. Es tut mir leid, wenn ich es Ihnen nicht schon heute nachmittag gesagt habe, aber …«
    »Ach, wissen Sie, ich habe es fast geahnt. Aber es ist gut, daß Sie es mir sagen. Und ich schlage vor, wir unterhalten uns morgen früh über Details. Wenn Sie die Unterhaltung nicht in Ihrem Büro führen möchten, dann können Sie auch aufs Präsidium kommen, oder wir gehen einen Kaffee trinken. Wie es Ihnen am liebsten ist. Sie haben sicher eine Menge zu erzählen, oder?«
    »Vielleicht. Können Sie um neun ins Café Krämer kommen? Esist nur zwei Häuser vom Marriott Hotel entfernt. Man kann sich dort gut unterhalten. Und bitte, kommen Sie allein.«
    »In Ordnung, um neun im Café Krämer, und ich werde allein sein. Bis morgen und danke, daß Sie mich angerufen haben.«
    Claudia Neumann legte wortlos auf. Julia Durant blickte einen Moment versonnen auf den Hörer, ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund. Dann legte auch sie auf und setzte sich auf die Couch.
    »Wer war das?« fragte Petrol und kam näher.
    »Hat etwas mit unserm aktuellen Fall zu tun. Betriebsgeheimnis.«
    Petrol hob zwei Finger, sagte: »Ich schwöre, keiner Menschenseele auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten. Ich bin Arzt und an meine Schweigepflicht gebunden.«
    »Ein andermal. Ich habe jetzt keine Lust.«
    Durant und Petrol verbrachten die Nacht miteinander, er war so zärtlich und einfühlsam wie lange nicht mehr. Sie genoß seine Berührungen, seine Lippen, wie er in sie

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