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Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Titel: Letzte Ausfahrt Ostfriesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Hand.
    Beppowitsch, ein kleiner, drahtiger Mann, sah kaum auf. Nababik sagte lachend: »Kapitän, auf der Brücke ist Alkohol verboten, aber lassen Sie die Flaschen ruhig stehen.«
    Ich fühlte mich unsicher, doch mein Erster Offizier zeigte mir die Seekarten und gab mir Erklärungen, die mir das Lesen erleichterten.
    Wir rauchten, und ich schaute lange mit den Männern auf das Meer, auf das die Scheinwerfer fielen.
    Schließlich wünschte ich beiden eine gute Nacht und nahm mir vor, am kommenden Tag mehr hier auf der Brücke zu lernen.
    Zurück in meiner Kabine, musste ich lachen, denn ich dachte daran, dass das Land Niedersachsen die Sommerferien genoss und dass mein Direktor, dieser Paragrafenreiter, mit Sicherheit ernsthafte Schritte gegen den Aussteiger Doktor Udendorf in die Wege geleitet hatte.
    Seinen Urlaub auf Borkum oder zumindest auf Norderney hatte er mit Sicherheit nicht angetreten, weil er nicht damit fertigwurde, was ein Kollege seines Gymnasiums ihm angetan hatte.
    Mir schmeckte das Bier, voller Hoffnung auf meinen Ersten Offizier und in der Gewissheit, dass Inga nicht süchtig nach dem Rauschgift war, von dem wir, wie ich vermutete, mehrere Tausend Kilo an Bord hatten.
    Wie ein Glücksritter kam ich mir vor. Eine Ironie des Schicksals wollte es, dass ich der Kapitän eines Schmugglerschiffes war.

Kapitel 7
     
    Das Dröhnen der Motoren, das zirpende Vibrieren der Kabinenwände hatten meinen Schlaf mit Monotonie begleitet. Es war früher Morgen, als ich aufwachte, und noch bevor ich mich auf Träume besinnen konnte, begriff ich meine Lage.
    Hastig kleidete ich mich an, stürzte zur Brücke und begrüßte die Männer, die die Sea Ghost durch die Nacht gesteuert hatten.
    Es war Beppowitsch, dem Ben Salotto, der Bootsmann, assistiert hatte. Sie hoben kurz ihre Mützen an und hielten den Blick auf das Meer gerichtet, das ruhig im Licht der aufgehenden Sonne dem Bug entgegenzufließen schien. Seitlich flogen weiße Schaumwellen keilförmig davon.
    »Keine besonderen Vorkommnisse«, sagte Beppowitsch.
    Die Männer hatten viel geraucht, der Ascher quoll fast über. Ich griff zum Logbuch, las die Eintragungen, die der Erste Offizier in Stundenabschnitten vorgenommen hatte.
    Ich verließ die Brücke und sah Nababik, der mir entgegenkam.
    »Ich habe gehört, dass Sie auf sind. Das Frühstück wartet«, sagte er und führte mich in die Offiziersmesse.
    Der Raum hatte große Bullaugen, durch die das Licht des frühen Morgens fiel. Solides Mobiliar machte ihn wohnlich. Erst jetzt sah ich, wie geräumig er war, denn als ich mich hier der Mannschaft vorgestellt hatte, waren mir einige Dinge entgangen, wie die angeschraubten Ledersessel und der kleine Spieltisch.
    Auf dem langen Tisch standen zwei Gedecke, und Kaya erschien, setzte gekochte Eier, einen Wurstteller, Käseschale, Butter und frisch gebackene Brötchen auf den Tisch.
    Sie strahlte mich an, und ich nahm ihr frisches Lächeln als Hinweis dafür, dass sich auch meine Tochter wohl fühlen würde. Ich schaute ihr nach, als sie mit zierlichen Schritten die Messe verließ.
    »Ich danke Ihnen, Herr Nababik«, sagte ich. »Ich hätte mich während der Nacht hin und wieder auf der Brücke zeigen müssen.«
    »Dafür bin ich zuständig, Kapitän«, antwortete er. »Sie bilden an Bord die Spitze und führen die Oberaufsicht. Sie werden noch sehen, wie langsam die Zeit vergeht, wenn man wie Sie einen Hafen herbeisehnt. Für mich ist das Routine.« Er langte zu, denn er hatte mit dem Frühstück auf mich gewartet.
    Als wir die Teller gesättigt von uns schoben, erhob er sich, zwinkerte mir zu und sagte: »In einer halben Stunde komme ich zu Ihnen. Ich muss Sie noch mit dem Bürokram vertraut machen.« Er schlug die Tür hinter sich zu, und ich hatte seinen erneuten Wink verstanden.
    Wenige Minuten nach ihm betrat meine Tochter mit einem Tablett den Raum. Mein Herz begann zu rasen, mir wurde schwindlig vor Augen, und ich sprang auf, ließ ihr die notwendigen Sekunden, das Tablett abzustellen, dann schloss ich sie in meine Arme. Inga küsste mich, während ihr Tränen über das Gesicht liefen, die sich mit den meinigen vermischten.
    Es dauerte Minuten, bis ich den Kloß loswurde, der meine Sprache lähmte, und ich sie fragte: »Kind, nimmst du Rauschgift?«
    »Nein«, schluchzte sie, und ihre Erregung schüttelte ihren Körper. »Ich bin in einen Dealerring geraten, aus dem es kein Entkommen gibt! Jetzt hege ich ein wenig Hoffnung, Vater.«
    Plötzlich vernahmen wir

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