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Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Titel: Letzte Ausfahrt Ostfriesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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übersehen und ihnen die Möglichkeit eines Neuanfanges bieten«, sagte er.
    Ich hatte begriffen und wusste, dass ich tatsächlich Geburtstag hatte, und sagte: »Ich heiße Udendorf, Doktor Klaus Udendorf, und bin von Beruf Lehrer.«
    »Wir wissen noch nicht alles«, antwortete der Kommissar, erhob sich und sagte: »Wir nehmen die Gangster mit. Alles andere regeln unsere Kollegen vom Rauschgiftdezernat. Sie sind bereits informiert.« Er verließ uns.
    Nababik, der Jan ten Woolf hieß, sagte: »Klaus, bleib auf der Brücke. Ich begleite den Kommissar und mache Reinschiff. Hier ist dein Platz, denn du sollst die Sea Ghost gemeinsam mit mir und Beppo nach Amsterdam bringen.«
    Ich war froh darüber, denn ich wollte den toten Liebenau nicht mehr sehen.
    Niemand dachte an Schlaf. Die Stimmung war ausgezeichnet, und auch die Mannschaft feierte die Beschlagnahme der Sea Ghost wie einen Sieg.
    Den toten Liebenau und den erschossenen Piraten hatten die Polizisten mitgenommen. Es hatte noch eine Weile gedauert, bis sich das Kanonenboot vor uns setzte und wir ihm mit Kurs auf Amsterdam folgten. Ein Polizeikommissar befand sich zur Bewachung des Rauschgifts an Bord.
    Ich hatte angeordnet, dass Achmed Ben Dota das Beste seiner Küche auftischen sollte und in den frühen Morgenstunden servierte er in der Mannschaftsmesse ein Festessen, das auf der Speisekarte des Heiligen Abends hätte stehen können.
    Um die überschwängliche Freude nicht überschwappen zu lassen, hatten Nababik und ich den Mannschaftsgraden pro Person und Nase vier Flaschen Bier austeilen lassen.
    Das Trinken von harten Sachen hatten wir strikt untersagt, und wir wussten, dass wir uns auf die Mannschaft verlassen konnten. Aber auch Beppo, Nababik und ich hielten uns an die Vorschriften, die für die Mannschaft galten.
    Es war eine herrliche Fahrt. Wir waren ausgelassen wie Kinder, und obwohl sich das Wetter noch verschlechterte und unsere Sea Ghost mit einer harten und schweren See zu kämpfen hatte, fiel uns die Navigation des Schiffes in den Zollhafen nicht schwer.
    Wir kamen aus der Nacht in den späten Nachmittag, hatten nicht geschlafen und den Rhythmus der Wachablösung unterbrochen. Auch auf das Festessen hatten wir auf der Brücke verzichtet und nur einige Tassen Brühe mit Toastscheiben, die Achmed uns gebracht hatte, zu uns genommen. Abgesehen von der Menge Kaffee, der uns in Warmhalteflaschen ständig zur Verfügung gestanden hatte.
    Doch auch als wir die Sea Ghost vertäut und Zollbeamte die heiße Fracht von Bord geholt hatten, diktierten wir in Abwechslungen ohne Hektik und Müdigkeit unsere Erlebnisse in die Akten der Behörden.
    Kuchen wurde uns auf die Brücke gebracht, der mich erneut an meinen Geburtstag erinnerte.
    Ein Zolldirektor erschien uns zu Ehren, gratulierte und bat uns, die Nacht über noch einmal an Bord zu bleiben, da für die Mannschaft noch nach angemessenen Quartieren gesucht werden musste.
    Das war uns nur recht, denn so hatten wir die Gelegenheit, nicht nur einige Flaschen Bier zu uns zu nehmen, sondern unseren Abschied auch mit Proben aus dem großen Sortiment meines unglücklichen Vorgängers zu würzen.
    Um die Mannschaft kümmerten sich noch zur späten Stunde Abgesandte der Ausländerpolizei und hielt sie damit davon ab, sich richtig volllaufen zu lassen.
    Auf der Brücke wurde es richtig gemütlich. Hier hatten wir so viele gemeinsame Stunden verbracht, dass wir zum Feiern die Kabinen ablehnten.
    Beppo hatte nicht geflunkert. Er wollte in der Tat mit der Prämie, die er von Interpol erwarten konnte, in Zagreb das Restaurant zurückkaufen, das seine Mutter einst hatte verkaufen müssen.
    Nababik, es fiel mir schwer, ihn Jan zu nennen, prostete mir mit einem eiskalten Genever zu und meinte: »Erst wenn die Aktendeckel Staub ansetzen, werden sie mir die Prämie zahlen und mir den Urlaub gönnen, der sich zu einem halben Jährchen aufgesummt hat. Klaus, sei kein Spielverderber. Ich werde mit deiner Tochter Urlaub machen und zwar in Port de la Selva! Einen hübscheren Ort kann ich mir zurzeit nicht vorstellen.«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Nur rüttelte er an meinen geheimen Sorgen. Ich war frei. Aber wie stand es um die Mädchen?
    Lebten sie noch im Hotel Floride, im südfranzösischen Gruissan, wie Urlauberinnen? Hatten sie sich am Strand vergnügen können, ohne den Gangstern des Syndikats in die Fänge zu geraten?
    »Jan, hör zu, mir liegt genauso viel am Wiedersehen mit Inga wie dir«, sagte ich sorgenvoll,

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