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Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Titel: Letzte Ausfahrt Ostfriesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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hielten. Feine Kerle, dachte ich, als ich den beiden Kriminalbeamten folgte und von Bord der Sea Ghost stieg.

Kapitel 11
     
    Ich saß hinten im Polizeibully und blickte wie abwesend durch die Fenster auf die belebten, hell erleuchteten Straßen von Amsterdam. Gerade hier in dieser Stadt blühte das Geschäft mit den Drogen wie nirgendwo in Europa. Es war das Mekka der jugendlichen Aussteiger, die hier mit dem Traumstoff das Versagen der Umwelt und ihr eigenes vergessen wollten.
    Ich fühlte keine Angst und ging bei meinen Überlegungen davon aus, dass die türkische Polizei mich vielleicht auf meinen Irrwegen durch Istanbul hatte beschatten lassen.
    Die korrekten Beamten würden schnell herausfinden, dass ich ein Opfer der Terroristengruppe Meerestiere geworden war. Die Protokolle, die ich noch vor wenigen Stunden unterschrieben hatte, legten Zeugnis dafür ab, dass ich mitbeteiligt war an einem großen Sieg über den internationalen Rauschgifthandel. Sicher konnte ich der Kripo helfen, den Gangstern auf die Spur zu kommen.
    Nur traurig war ich darüber, dass sie mir den Abschiedsabend von echten Freunden verdorben hatten. Auch wusste ich nicht, wie ten Woolf die Fäden gezogen hatte, die Inga und Kaya wohlbehalten zu uns zurückkehren lassen sollten.
    Konnte ich sie hier in Amsterdam noch begrüßen oder vielleicht erst in Berlin?
    Mein Gott, Berlin! Dort stand mein Golf unter grünen Bäumen, die bald ihre Blätter abwerfen würden, vor einem Hotel, in das ich zufällig abgestiegen war, um von dort aus eine Reise anzutreten, die meine Kollegen zu Hause für die Ausgeburt eines kranken Hirns halten würden.
    Mir verschlug es den Atem. Ich hatte nichts Unrechtes getan, dennoch musste ich mich fragen, wie die holländischen Polizeibeamten auf meine Geschichte reagieren würden. Mir selbst kam sie traumhaft vor.
    Das Kommissariat entpuppte sich als ein Hexenkessel. Kriminelle, Dealer, Süchtige, Schläger und weiteres Gesindel, das die Nachtstunden nutzte, um den Gelüsten ihrer kranken Hirne nachzugehen, belagerten, von Polizisten bewacht, die Büros.
    Dieser Abschaum mit seiner Vielfalt und den geplanten oder zufälligen Verbrechen hielt eine unterbezahlte und überbeschäftigte Polizeitruppe auf Trab, die oft unter Einsatz ihres Lebens mit wechselnden Erfolgen kämpfte.
    Mich, den Unschuldigen würden sie schnell loswerden, wenn sie erfuhren, dass auch ich mein Leben eingesetzt hatte im Kampf gegen eine übermächtige Rauschgiftorganisation.
    Mich erfüllte Stolz. Meine Tochter Inga hatte ebenfalls selbstlos in das Elend der Opfer eingegriffen, in der lobenswerten Absicht, als Bürgerin nicht einfach die Hände in den Schoß zu legen.
    Im Hafen lag die Sea Ghost mit beschlagnahmter Ladung, die einen Wert von hundert Millionen Euro hatte. Und ich, der harmlose Gymnasialpauker, hatte das Schiff befehligt!
    Die beiden Beamten hatten auf Handschellen verzichtet, so sehr hatte sie wohl ihr Kollege ten Woolf von Interpol überzeugt.
    Aber warum sollte ich fliehen?
    Wir betraten Räume, in denen Computer liefen, Fernschreiber tickerten, näherten uns einem Raum, der nur einem Mann gehörte, der hinter einem Schreibtisch saß und mir einen Stuhl zuwies.
    Sein düsterer Blick irritierte mich.
    »Sie sind Doktor Klaus Udendorf, wohnen in Norddeich?«, fragte er, und ohne auf meine Antwort zu warten, fuhr er fort: »Sie leugnen nicht?«
    Ich konnte auf seiner Armbanduhr ablesen, dass es kurz vor Mitternacht war.
    »Nein«, antwortete ich, »nur mein Name als Kapitän auf der Sea Ghost war Bodo Harms. Aber auch meine Patente und das Seebuch trugen diesen Namen.«
    Er schaute mich an, als täte ich ihm leid, und dann legte sich sein Gesicht in viele Falten.
    »Sie haben also zwei Namen?«, fragte er.
    »Ja, ich gehöre zur Crew des Schiffes, das von Izmir kommend die Organisation um Rauschgift in Höhe von hundert Millionen geprellt hat«, antwortete ich und hoffte auf eine Aufhellung seines Gesichts.
    »Herr Udendorf, um achtzehn Uhr hatte ich Feierabend, als mir per Computer mitgeteilt wurde, dass Sie holländischen Boden betreten hatten. Um zwanzig Uhr war es uns gelungen, zu erfahren, dass Sie sich im Hafen aufhielten. Nun ist es vierundzwanzig Uhr, und Sie stehen vor mir«, sagte er, um mir zu beweisen, dass er seinen Dienst nicht leichtnahm.
    »Aber Ihr Kommissar Jan ten Woolf, Deckname Ole Nababik, von der Interpol wird alles bestätigen«, sagte ich verzweifelt.
    »Rauschgift geht mich nichts an«, sagte er. »Hier

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