Letzte Fischer
– die linke seite.‹
›Kastrieren: Erst pack bei den hinteren Läufen den Borschen – sehr kraftvoll und heb ihn mit Schwung aus der Box – wobei du die Sau auch beachtest, damit – sie zubeißend oder auch quetschend dich nicht – behindre beim Greifen des männlichen Kindes – von ungefähr vier Kilo. Nun schwinge – das kreischende panikgestärkte Geschöpf – mit Wucht in die Schwinge der Knie und presse – dieselben so fest an den Hals des Objektes – bis dass seine hälsernen Adern dich pulsen – spreiz auch gleich die hinteren Läufe, die rappeln – und drücke sie bäuchlings mit würgender Hand – und quetsch mit der freien behutsam doch kräftig – die reifenden Murmeln, gefährlich dem Herdbuch – der planvollen Zucht immer essbaren Fleisches – heraus, und nun musst du mit winziger Klinge – und schnell die zwei Schnitte anbringen. Bevor noch – das Blut dich bespritzt, sieh das gelbe Geschläuch – um das es dir geht, denn draus käme die Schöpfung – die uneingeplante, die lösche mit Durchschnitt – Dann stopf, was noch blutet, hinab in den Leib – und lockre die Knie und wirf nun das Schwein – und nach dem Prinzip der Trapezkunst, herum – und fang es am vorderen Hufpaar, damit – nun nochmals getan sei die fesselnde Schwingung – doch diesmal umarmst du den heulenden Kastraten – und gehst in die Hocke, auf dass aus der Beuge – des Arms blickt das kurzgeschlossene Schwein.‹
›Sie kommen, hörst du, ich fürchte sie kommen, sie kommen in ihren zarten Körpern, die nur zart scheinen. Sie trotten, blind, über die Gehöfte, ich fürchte fast, sie kommen schon wieder. Kamerad, wieder eine schmerzvolle Nacht, gespickt mit ihrem grellen Lachen, greller als die Neonlampen in unseren alten Kasernen, in die wir vor ihnen flüchten, ich fürchte fast, sie kommen, mit ihren Brüsten, mit ihren Blicken. Kamerad, sie werden uns wohl gefunden haben. In unseren Panzern, wo wir uns vor ihnen verstecken, sie bleiben uns an den Fersen, sie lassen uns nicht mehr allein, sie wollen Männer sein mit ihren Brüsten. Und ihren Blicken. Kamerad, wohin mit unserer Einsamkeit, die nicht ist, weil nichts ist in ihrem Palaver. Hörst du? Sie wollen: reden.‹
›Von der Treue.‹
›Vom Glück.‹
›Die Schlauen, eins.‹
›Falsches Reden.‹
›Alte Pornos.‹
›Die Schlauen, zwei.‹
›Farbe beiseite.‹
›Vom Stottern.‹
›Farblose Stille.‹
›Tiefste Trauer. Höchste Wut. Tote Stimmen. Die Klugen, eins. Geilstes Poppen. Er bläst! Er bläst nicht mehr. Wortloses Reden. Die Klugen, zwei.‹
›Neustes Ficken.‹
›Mut und Geduld.‹
›Der Weise, eins.‹
›Geduld und Mut.‹
›Freundschaft wie Liebe.‹
›Reden vom Reden.‹
›Ehre des Seemanns.‹
›Beweis der Treue.‹
›Der Weise, zwei.‹
›Er sagte: Auch sie haben Gefühle. Ihre Gefühle wirken zwar wie Parodien auf die normaler Menschen . . . aber letzten Endes macht wohl gerade das sie menschlich.‹
›Das Geheimnis der Zeit steckt in den Worten. Wellen sind die Worte des Windes und der See.‹
›Das Land hört der See zu, alles Lebende hört dem Wasser zu.‹
›Der Wind ist auch der Sprechende. Er ist Kenner aller Hoffnungen und Ängste. Durch ihn kommt jeder Gedanke und jedes Gefühl in den blauen Schlund der Hölle. Gehalt ohne Gestalt. Wort ohne Ort. Wesen ohne Thesen.‹
›Wellen sind die Worte, die Gischt ist der Ton.‹
›Das ist die Geschichte von der Freundschaft des Sherlock Holmes und des Doktor Watson. Sie waren mitten im Aufklären eines Falles, als sie zu Mittag aßen. Holmes’ Teller war leer, auf dem von Watson lag noch eine einzige Erbse. Der eine grübelte, der andere versuchte, die Erbse aufzuspießen. Immer wieder schlug Metall auf Porzellan. Schließlich nahm Sherlock Holmes die Gabel seines Freundes und zerquetschte die Erbse, ohne ein Wort zu verlieren. Doktor Watson jedoch sagte zornig, man zerquetsche nicht die Erbse eines Freundes. – Da war der große Detektiv zum einzigen Mal sprachlos. Ein Mann nimmt seinem Freund nicht den Erfolg. Ein Mann hilft seinem Freund nicht bei leichten Aufgaben. Ein Mann verbessert seinen Freund nicht. Ein Mann unterstützt einen Freund, auch wenn er Fehler macht. Bügle nicht den Fehler deines Freundes aus, unterstütze ihn bei seinen Taten. Gehe mit ihm seinen Weg bis ganz zum Ende. Und wenn er seinen Fehler erkennt, dann gehe mit ihm zurück und beginne gemeinsam mit ihm von vorne.‹
›Lange Zeit sagte sie nichts. Sie
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