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Letzte Fischer

Titel: Letzte Fischer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Harry Altwasser
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hättest du immer noch seinen Schatten!«
    »Ja«, sagte Mathilde und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten: »Das wäre wirklich schön. – Fang an jetzt.«
    Sie zündete die dicke, kurze Kerze an, die Filigraner ihr aus Asien mitgebracht hatte: Sie warf ein lebendiges Licht.
    »Sicherheitsteams: Bereitschaftsmeldung! Team Eins?«, fragte Luise durchs Walkie-Talkie: »Fertig?«
    Sie lag flach, die Hacken nach innen gekehrt und fest auf dem Boden, auf dem Brückendach und sah nach vorn. Thomas hatte die Heckseite übernommen, und die Zwillinge hielten backbord und steuerbord Ausschau.
    Neben den Sicherheitsleuten lagerten die schussbereiten Gewehre, an den Hüften trugen sie Pistolen und zweischneidige Messer mit Blutrinne.
    »Team Eins: ready for dead«, hörte Luise Sirs ruhige Stimme: »Kapitän, Steuernder und zwei Mann Brückenabwehrwache auf der Brücke. Brückenschotts sind verriegelt. Fenster werden gerade mit Sperrholz gesichert. Ich wiederhole: Team Eins: ready!«
    »Team Zwei: auf Position«, hörte Luise den Ersten Offizier sagen: »Das Heck ist backbord mit dem Bootsjungen, mit zwei Walfängern und mit dem Ersten Offizier besetzt. Ich wiederhole: Team Zwei: fertig zum Kampfeinsatz.«
    »Team Drei hat den Bug gesichert. Hier ist der Chefharpunier mit drei Walfängern. Auch ich wiederhole: Team Drei ist fertig zum Abschuss!«, hörte Luise die Stimme des Basken und war sofort besorgt. War auf diesen Mann wirklich Verlass? Hatte er sich unter Kontrolle? Bereit zum Abschuss, das klang doch ganz und gar nicht gut! Luise runzelte die Stirn. Hatte er die Finger schon am Abzug der wieder zusammenmontierten Harpunenkanone?
    Sie sagte: »Team Drei: Unbedingtes Warten auf weitere Befehle! Keine Alleingänge! Bestätigen Sie!«
    »Bestätigt!«
    »Bestätigen Sie im Ganzen!«
    »Ich bestätige, unbedingt den Einsatzbefehl abzuwarten und keinen Alleingang zu machen. Ich hoffe, der Befehl folgt so schnell wie möglich!«
    Luise grinste; am Ende werde dieser Mann sie noch alle retten.
    »Team Vier unter Deck und einsatzbereit. Chefmaschinist ist mit Hilfsmaschinist und Smutje klar zum Schutz des Funkraumes. Funker befindet sich im Funkraum und hat die Finger gespitzt«, hörte Luise die Stimme des Heizers. Sie klang müde und gereizt. Luise hielt sich den Seestecher vor die Augen.
    »Team Fünf: Steuerbordseite des Hecks unter Kontrolle! Stärke: vier Mann.«
    »Team Sechs: Steuerbordseite unter Kontrolle! Stärke: vier Mann.«
    »Team Sieben: Backbordseite unter Kontrolle! Stärke: vier Mann.«
    »Team Acht: Auf dem Mittelschiff in Reservestellung. Stärke vier Mann.«
    Luise stellte den Seestecher schärfer und sagte: »An alle Teams! Bereitmachen zur Abwehr. Warten Sie auf meine Befehle!«
    Das Schlauchboot, das von vorne aus dem Windschatten Spitzbergens kam, peitschte eine hohe Bugwelle vor sich her. Luise schätzte die Geschwindigkeit auf dreißig Knoten. Sie konnte sieben Mann ausmachen. Sie trugen Kampfanzüge, sie hatten Bärte, sie hantierten auf dem Boot herum, sie bauten etwas zusammen. Luise wurde unruhig und versuchte zu erkennen, was der Gegner vorbereitete.
    Doch dann beschrieb das Schlauchboot einen Halbkreis und drosselte vor dem Walfänger die Geschwindigkeit. An der Seite des Bootes waren Parolen angebracht worden, aber Luise hatte kein Auge für diese Sätze.
    Sie sagte: »Team Eins: hart backbord!«
    Das Schlauchboot, mit dem die Rimbaud zum Stoppen gezwungen werden sollte, wurde vom Walfänger elegant im letzten Moment umschifft.
    Sofort gab Sir wieder Knoten dazu, bemerkte Luise zufrieden. Jetzt wurde auf dem Schlauchboot die Fahne gehisst. Luise sah die bärtigen Männer auf dem wackligen Boot stehen, die Regenbogenflagge in den Händen, als das Schiff vorbeifuhr.
    Sie drehte sich halb herum und fragte: »Bei euch?«
    »Alles in Ordnung«, sagte Thomas: »Es sind die Regenbogenkrieger! Leichte Bewaffnung.«
    »Leichte Bewaffnung? Von wegen? Ich hab ein Maschinengewehr mit Zielfernrohr gesehen!«, sagte Oleg.
    »Auf meiner Seite gibt es wenigstens zwei Panzerfäuste!«, sagte Bolek ruhig.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Luise.
    »Absolut! Die Plane wurde vom Wind für einen Moment zurückgeschlagen.«
    »Panzerfäuste? Das ist aber eher ungewöhnlich«, sagte Thomas und kontrollierte sein Gewehr noch einmal.
    »Wenn die es so wollen, dann wollen die es so!«, sagte Luise und sprach danach ins Walkie-Talkie: »Team Eins: Schlingerkurs beibehalten! Auf keinen Fall die Geschwindigkeit

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