Letzte Rache: Thriller (German Edition)
den Ton aus. »Osgood hat sich wacker geschlagen, um so weit zu kommen«, sagte sie, »aber er wird nicht gewinnen.«
»Dann fällt die Entscheidung also zwischen dem Soap-Star und der Stripperin?«, konnte Carlyle sich nicht verkneifen zu fragen.
»Ja«, antwortete seine Frau mit einem Ernst, der auch bei einer Diskussion der Ergebnisse einer Parlamentswahl angemessen gewesen wäre, »aber der Schauspieler hat die größeren Chancen. Wenn Osgood draußen ist, kann er die schwulen Stimmen mit denen der Hausfrauen verbinden. Es gibt nicht genug Jungs im Teenageralter, die Lust haben, beim Sender anzurufen, um für Tizzy per Telefon abzustimmen.«
»Die haben bereits alle Hände voll, nehme ich an«, scherzte Carlyle.
Helen warf ihm einen säuerlichen Blick zu. »Wenn wir von den Ereignissen im Dschungel absehen«, sagte sie, »habe ich noch andere Neuigkeiten.«
»Ach ja?«, sagte er misstrauisch, weil er mit allem Möglichen rechnete, von einer Geldforderung bis hin zur Ankündigung, dass seine Schwiegermutter ihnen einen Besuch abstatten würde.
»Über Agatha Mills«, sagte Helen, die sich auf dem Sofa nach hinten lehnte und die Knie an die Brust zog.
»Was ist mit ihr?«
»Nun ja … Agatha und Sandra Groves kannten sich.«
Carlyle gähnte. »Das hast du mir schon erzählt.«
Helen überging die Zurechtweisung. »Sie waren beide an einer Kampagne der Töchter des Dismas beteiligt, die sich gegen den Waffenhandel richtete. Ihr besonderes Interesse galt der britischen Militärhilfe für Chile. Offensichtlich wurde sie genutzt, um Söldner im Irak zu finanzieren.«
Carlyle nahm diese neue Information zur Kenntnis. »Stammt das von der Frau, mit der du bereits gesprochen hast?«
»Ja.« Helen warf einen Blick auf den Fernseher, um sich zu vergewissern, dass immer noch Werbefilme liefen und sie nichts von ihrem Dschungelspaß verpasste. »Ich habe heute Morgen wieder mit Clara gesprochen, und sie hat mir noch zwei andere Frauen genannt, die sie kennt. Sie sagen, die beiden wären in dieser Sache ziemlich aktiv gewesen.«
»War sonst noch jemand daran beteiligt?«
»Keine Ahnung«, sagte Helen und zuckte die Achseln.
»Na, dann lässt du das besser deine Freundin mal nachprüfen«, rügte er sie. »Diese beiden waren am Ende tot, was bedeutet, dass alle, die mit ihnen gemeinsame Sache gemacht haben, jetzt in Lebensgefahr schweben könnten. Sie sollten sich schleunigst mit mir in Verbindung setzen.«
»Ich werde die Nachricht weitergeben«, sagte Helen kühl. Sie hob ein paar Papiere auf, die auf dem Boden lagen. »Sie haben eine Gesellschaft namens LAHC ins Visier genommen.«
»Und das bedeutet?«
Helen überflog rasch den Text. »Ich weiß nicht. Sie hat angeblich mit britischem Geld bezahlte Männer und Ausrüstungsgegenstände als sogenannte private Sicherheitswachmänner benutzt. Einige von diesen Wachmännern werden der Menschenrechtsverletzung beschuldigt.«
Carlyle schnaubte. »Ich werde selbst ziemlich regelmäßig beschuldigt, Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben.«
»Aber nicht bis hin zum Mord«, sagte Helen. »Das ist nicht zum Lachen.«
»Ich hab doch nur …« Bevor er seinen Satz beenden konnte, ließ sie den Stapel Papiere in seinen Schoß fallen und stellte den Ton des Fernsehers wieder an, weil ihre Sendung weiterlief.
Der Bikini der Stripperin schien in der Werbepause eher noch geschrumpft zu sein. Dafür waren ihre Nippel in der Zwischenzeit erheblich gewachsen. Durch eine enorme Willensanstrengung schaffte Carlyle es, seinen Blick vom Bildschirm loszureißen und sich die Dokumente anzusehen, die Helen ihm überlassen hatte. Ein großer Teil des Materials war auf Spanisch, aber eine Sache, die er verstehen konnte, war eine Presseerklärung der Töchter des Dismas mit dem Titel ES WIRD ZEIT, GEGEN SÖLDNER IM IRAK VORZUGEHEN . Während er immer wieder auf die Brüste der Stripperin schaute, überflog Carlyle den Text. Agenturen zur Rekrutierung von Söldnern schicken ehemalige Soldaten in den Irak … Menschenrechtsverstöße … unzulässige Benutzung von Waffen der Army … Angriff … Mord . Er las weiter: Private Sicherheitsunternehmen in den USA , die auf Wunsch der US -Regierung Sicherheitskräfte rekrutieren, um sie in Kriegsgebiete zu schicken, wo sie strategische Einrichtungen und Militärkonvois beschützen sollen, neigen dazu, Unteraufträge an südamerikanische Firmen wie LAHC Consulting zu vergeben. Inhaber von LAHC ist Gomez Gori, ein pensionierter Admiral
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