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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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durfte, ließ es dann aber lieber bleiben. Er hoffte, dass es keine Rauchmelder in der Nähe gab. »Carlyle«, sagte er. »Inspector John Carlyle. Der Polizist, der bei dem Empfang mit dem Botschafter geredet hat.«
    Der Mann zündete seine Zigarette an und inhalierte tief. »Sie müssen sich doch bestimmt keine Gedanken wegen eines einfachen Polizisten machen?« Er sah sich nach einer Möglichkeit um, wo er die Asche von seiner Zigarette abstreifen könnte. Als er nichts Passendes fand, schnippte er sie auf den Boden.
    Entsetzt warf Holyrod einen Blick in die Runde, in der Hoffnung, dass niemand das bemerkt hatte. Eine Kellnerin wurde auf ihn aufmerksam und begann auf ihn zuzugehen, aber er funkelte sie wütend an, worauf sie sich schnell abwandte. »Ich bin ihm schon einmal begegnet«, sagte er, »und er ist eine berufsmäßige Nervensäge.«
    »Okay.« Der Mann zuckte mit den Achseln. »Ich verstehe, was Sie damit sagen, Mr Holyrod. Ich kann mich seiner annehmen.«
    »Nein, nein, nein«, sagte der Bürgermeister hastig. »Das dürfen Sie nicht machen.«
    Der Mann schaute ihn mit einem Anflug von Belustigung an.
    »Ich möchte Ihnen mit allem Nachdruck raten«, fuhr der Bürgermeister fort, »dass Sie nicht versuchen,sich in die Tätigkeit unserer Polizei hier einzumischen. Das wäre sehr … unprofessionell. Das könnte alles gefährden.«
    Ein genervter Ausdruck trat auf das Gesicht des Mannes. »Wie Sie wollen.«
    »Diese Art von Problemen kann auf andere Weise aus der Welt geschafft werden.«
    Der Mann machte einen kleinen Diener. »Wie Sie wollen«, wiederholte er in einem Tonfall, der fast etwas Spöttisches hatte.
    Der Bürgermeister spürte, wie sich ein leichtes Unbehagen in seinen Eingeweiden breitmachte. Vielleicht sollte er mit dem Scotch etwas sparsamer umgehen. »Mein Land, meine Regeln.«
    »Natürlich.«
    Holyrod leerte sein Glas. »Die Lage ist immer noch ein wenig heikel. Wir müssen uns unbedingt bedeckt halten.«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort.«

Sechsundzwanzig
    Das St. Thomas Hospital lag plump und bedrohlich am südlichen Themseufer und bot eine schöne Aussicht auf den Palace of Westminster. Vom dritten Stock schaute Carlyle über den Fluss auf das Parlamentsgebäude. Es war dunkel geworden, und aus fast jedem Fenster fiel heller Lichtschein. Zweifellos war der Laden voll von Parlamentsmitgliedern, die ihre Abrechnungen manipulierten, ihre Praktikantinnen vögelten und sich auf ihre ausgedehnten Sommerferien vorbereiteten, dachte er. Kein Wunder, dass das Land so schlecht regiert wurde – die einzigen offensichtlichen Qualifikationen, die man für das Amt eines Abgeordneten brauchte, waren ein ausgeprägtes Ego und Habsucht.
    Was Sandra Groves betraf, so würde sie diese Aussicht noch eine Weile nicht genießen können. Sie lag in einem Bett am Fenster in einem Zimmer, das sie mit zwei anderen Patienten teilte, war mit Drogen vollgepumpt und schlief tief und fest. Vor ein paar Stunden hatte man sie aus der Intensivstation hierher verlegt, und sie war immer noch in einem sehr geschwächten Zustand. Neben einem zertrümmerten Bein und einer gebrochenen Hüfte hatte sie zwei angeknackste Rippen und eine Fraktur am Handgelenk. Obwohl sie nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, machten sich die Ärzte noch Sorgen wegen der Gehirnerschütterung, die sie davongetragen hatte, und wegen innerer Blutungen.
    Carlyle stand draußen im Gang und schaute die schlafende Frau an. Sie sah wirklich alles andere als gut aus mit den Schläuchen, die aus ihrer Nase und ihrem linken Arm kamen, und dem Verband um ihren Kopf.
    Vor einer Reihe von Apparaten saß ein junger Mann an ihrem Bett, in dem Carlyle Stuart Joyce erkannte, den Freund, der an der Auseinandersetzung im Bus beteiligt gewesen war. Joyce hielt die Hand der jungen Frau, und er saß mit dem Rücken zu Carlyle, als dieser jetzt das Zimmer betrat. Die beiden anderen Patienten, die hofften, er wäre gekommen, um sie zu besuchen, sahen ihn erwartungsvoll an, als er hereinkam, aber er ignorierte sie beflissen.
    Als er an das Fußende des Betts trat, schaute der junge Mann endlich zu ihm hoch. Carlyle war überrascht, dass er zusammenzuckte.
    »Sie!«, zischte Joyce und warf einen raschen Blick auf den Alarmknopf neben dem Bett. Er erhob sich halb. »Was machen Sie denn hier?«
    Carlyle war sich bewusst, dass die Stationsschwester in der Nähe herumhing und ihn beim leisesten Anzeichen von Ärger rauswerfen würde, und hielt eine Hand hoch. »Schnell zwei

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