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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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an, in seinen Taschen zu wühlen. »Das Geld, das mir der Mann mit dem Bart gegeben hat.«
    Carlyle beobachtete, wie Dog mehrere zerknitterte Stücke Papier aus verschiedenen Taschen zog und sich jedes genau ansah, bevor er es langsam wieder in sein ursprüngliches Versteck versenkte.
    Der vierte oder fünfte Fetzen, den Dog hervorzog, sah ein bisschen wie eine alte Pfundnote aus. Er wedelte damit herum. »Das hier.«
    »Was halten Sie davon?«, sagte Carlyle, der immer noch seinen Zehner in der Hand hielt. »Ich tausche mit Ihnen. Meiner hier funktioniert.«
    »Das will ich ihm auch geraten haben«, sagte Dog, der Carlyle sein Stück Papier im Gegenzug für den Geldschein gab. Nachdem er beide Seiten der Zehn-Pfund-Note sorgfältig inspiziert hatte, kam er zu einer Entscheidung und schlurfte, auf der Suche nach einer passenden Erfrischung, rasch aus der Gasse.
    Als Dog verschwunden war, stand Carlyle da und untersuchte das Stück Papier, das er von dem Stadtstreicher bekommen hatte. Es war ein abgegriffener Tausend-Peso-Schein in einer Farbe, die er als Aquamarin beschreiben würde, mit der Aufschrift Banco Central de Chile , die er auf beiden Seiten trug. Außerdem war auf der einen das Bild einer Statue und auf der anderen ein viktorianisch wirkender Herr in Uniform mit einem Schlachtschiff im Hintergrund. Nach vielem Blinzeln konnte Carlyle den Namen des Mannes entziffern: Agustín Arturo Prat Chacón .
    Mit einem Lächeln steckte Carlyle sich den Schein in die Hosentasche. Er hatte keine Ahnung, wie viel eintausend Pesos wert waren, aber er wusste, dass dies ein Indiz war, das sich als unbezahlbar für seine Untersuchung erweisen konnte.

Fünfundzwanzig
    Der Bürgermeister nippte vorsichtig an seinem Auchentoshan Three Wood, einem Malt-Whisky, von dem es hieß: »Man genießt ihn am besten ohne jede Beigabe, wenn man schwermütiger und nachdenklicher Stimmung ist.« Wichtiger noch: Er hatte dreiundvierzig Prozent Alkohol. Christian Holyrod war kein Mann von besonders großer Nachdenklichkeit, aber im Augenblick brauchte er definitiv einen Drink – eigentlich mehrere. Er nahm einen zweiten Schluck und betrachtete den Mann, der vor ihm stand, aufmerksam. »Ich weiß nicht, was Sie vorhaben«, sagte er ruhig, »und ich will es auch nicht wissen. Vergessen Sie nur nicht Regel Nummer eins …«
    Der Angesprochene lächelte schwach und zeigte den Anflug eines Interesses an dem, was der gestresste Politiker ihm zu sagen hatte. »Und wie lautet Regel Nummer eins?«
    Der Bürgermeister beugte sich vor. »Ganz einfach: Lass dich nicht erwischen! «
    »Also bitte, Herr Bürgermeister. Was bringt Sie auf den Gedanken, dass ich etwas Illegales vorhabe?«
    Holyrod, der inzwischen die erste Wallung der vom Auchentoshan beflügelten Wärme genoss, sagte kein Wort.
    »Wir sind beide Soldaten«, fuhr sein Gesprächspartner fort, »Offiziere, genauer gesagt.«
    Was man dir aber nicht ansieht, dachte Holyrod säuerlich. Es gibt Offiziere und Offiziere .
    »Wir wissen beide, wie wichtig Diskretion ist«, betonte der andere Mann, »und Ehre.«
    Das werden wir ja sehen, dachte der Bürgermeister.
    Der Mann schaute in sein Glas Mineralwasser. »Keine Sorge«, sagte er. »Es wird alles nach Plan verlaufen. Wir werden die TEMPO -Konferenz unterstützen wie vereinbart. Und was für Ihre Freunde von Pierrepoint Aerospace noch wichtiger ist: Der Vertrag wird vor dem Galadiner zu Beginn unterzeichnet werden.«
    Holyrod nahm noch einen Schluck Scotch. Er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, und der Whisky stieg ihm direkt zu Kopf, was ihn müde und gereizt machte. »Das höre ich gern. Sie sollten bedenken, dass der Vertrag inzwischen hätte unterzeichnet sein sollen. Wenn das nicht zu Beginn der Konferenz erledigt ist, wird Pierrepoint LAHC verklagen wollen.«
    Der andere Mann erstarrte. »Wir wissen beide, dass das nicht nötig sein wird.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht«, sagte der Bürgermeister. »Das Letzte, was wir brauchen, ist ein weiteres Beispiel für ein Gerätebeschaffungs-Projekt, das unter horrenden Verzögerungen leidet und das Budget bei Weitem überschreitet.«
    »Ach ja.« Ein breites Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mannes. »Der Green Report – den Ihre Regierung zu unterdrücken versuchte.«
    »Ohne Erfolg«, sagte Holyrod bitter.
    »Ich habe nur zu Gesicht bekommen, was in den Zeitungen stand, aber Ihr Verteidigungsministerium kommt nicht allzu gut dabei weg. Niemandem gefällt die Vorstellung, dass Geld

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