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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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verschwendet wird, während die Soldaten an der Front ohne die nötige Ausrüstung auskommen müssen.«
    »Nun ja«, Holyrod seufzte, »mit Geld umzugehen, ist nie ihre Stärke gewesen. Aber da ich auf beiden Seiten des Zauns gewesen bin, kann ich verstehen, mit welchen Schwierigkeiten die Regierungsbeamten in Whitehall konfrontiert sind.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das verstehen können, aber das war auch ein triftiger Grund für Sie, zu uns zu kommen.«
    »Angenommen, Sie können liefern, was wir brauchen«, warf Holyrod ein.
    »Das können wir. Fristgerecht und im Rahmen des Budgets.«
    »Gut.«
    »Und Sie sind Ihrerseits in der Lage, das Ministerium mit der gewünschten Ausrüstung zu beliefern, fast fristgerecht und fast im Rahmen des Budgets.«
    Holyrod beschloss, den letzten Stachel zu ignorieren. »Ich habe dem Pierrepoint-Vorstand gesagt, dass ich jede Form gerichtlichen Vorgehens für völlig kontraproduktiv hielte, selbst als letztes Mittel. Abgesehenvon allem anderen würde man damit eine beträchtliche Publicity riskieren. Aber ich bin nur eine Stimme von vielen. Und wie die Dinge liegen, sind sie nicht geneigt, meinen Standpunkt einzunehmen.«
    »Ach ja, die Qualen eines Aufsichtsratsmitglieds. Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass Sie einen solchen Job mit Ihrem politischen Amt vereinbaren können.«
    War das eine Drohung?, fragte sich Holyrod. Diese verdammten Ausländer, er hätte sich nie mit ihnen ins Bett legen dürfen. Ah, gut, endlich. Er trank sein Glas leer und gab dem gerade aufgetauchten Kellner zu verstehen, dass er noch einen Whisky haben wollte. Er wusste, dass er besser darauf verzichten sollte, aber was soll’s! »Das ist alles astrein. Bevor ich mich zur Bürgermeisterwahl aufstellen ließ, habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich dabei sei, mir ein Portfolio von Geschäftsinteressen aufzubauen, und dass ich das nicht aufgeben würde – nicht aufgeben könnte –, wenn ich gewählt würde.«
    Der andere Mann nickte. »Allerdings.«
    »Den Wählern gefällt die Idee, dass ich meinen Lebensunterhalt in der wirklichen Welt verdienen kann.«
    Der Mann sah verwirrt aus.
    »In der Privatwirtschaft.«
    »Ah ja.«
    Das leere Glas wurde Holyrod aus der Hand genommen und durch ein anderes Becherglas mit Auchentoshan Three Wood ersetzt. Er wog das Glas in der Hand: Es fühlte sich befriedigend schwer an. Noch zwei von denen, und ich brauche mir keine Gedanken mehr über ein Abendessen machen, dachte er. Ich könnte sogar ausnahmsweise mal eine Nacht durchschlafen. »Niemand kann meine Einsatzbereitschaft für den öffentlichen Dienst in Zweifel ziehen«, fuhr er fort, »aber davon raucht der Kamin noch nicht.«
    »Nein, absolut nicht.«
    Holyrod nahm einen Schluck aus seinem zweiten Glas. »Ich habe mehr als ein Jahrzehnt im Dienst der Königin und des Vaterlands verbracht und in vielen jener Drecklöcher gesteckt, die Sie aus eigener Anschauung kennen …«
    »Ja.«
    »… und ich bin immer noch mit Leib und Seele dem öffentlichen Dienst verpflichtet, aber nicht unter der Bedingung, dass meine Familie am Hungertuch nagt.«
    »Natürlich nicht.« Der Gesprächspartner des Bürgermeisters tätschelte ihm tröstenddie Schulter. Die fünfhunderttausend Pfund Sterling, die du für den Abschluss unseres Deals einsacken wirst, sind in dieser Beziehung vermutlich ganz hilfreich, dachte er.
    »Schließlich«, erklärte Holyrod, »komme ich nicht aus einem derart vermögenden Elternhaus wie Sie.«
    »Das ist gut beobachtet.« Der andere Mann starrte in sein Glas Mineralwasser. »Ich habe großes Glück gehabt.«
    Eine warme Scotchwoge floss durch den Körper des Bürgermeisters, und er begriff, dass es allmählich Zeit wurde, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. »Was hält der Botschafter von alledem?«
    »Orb?« Der Mann verzog das Gesicht. »Er ist ein Zuschauer, nicht mehr als ein unbeteiligter Beobachter. Er hat sein ganzes Leben damit verbracht, anderen Leuten beim Agieren zuzusehen, während er darauf achtete, nichts zu tun, wodurch er ihnen in die Quere kommen könnte. Es ist erstaunlich, dass jemand so viel Zeit damit verbringen kann, so wenig zu tun. Wenigstens bedeutet das, dass man sich seinetwegen keine Sorgen machen muss.«
    »Und der Polizist?«
    Der Mann stellte sein Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und holte eine Packung Zigaretten heraus. »Wer?«
    Der Bürgermeister dachte daran zu erwähnen, dass in diesem Gebäude nicht geraucht werden

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