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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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errötete.
    »Können Sie den zweiten Mann beschreiben?«

    »Den Amerikaner? Er war blond, so richtig hellblond. Er sah aus wie ein Filmstar. Und er war sehr charmant. Humorvoll und aufmerksam.«
    Sie senkte den Blick auf den Tisch.
    Jacob spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Der Mörder war ein flirtender Amerikaner?
    »Wieso glauben Sie, dass der blonde Mann Amerikaner war?«, fragte der Kommissar.
    Olga zupfte an ihrem Ohrring.
    »Er sprach Amerikanisch.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    Ihre Wangen wurden immer roter.
    »Er klang … er sah aus … wie dieser eine tolle Schauspieler. Mit den langen Haaren. Aus ›Legenden der Leidenschaft‹.«
    Mats Duvall sah aus wie ein Fragezeichen.
    »Brad Pitt«, warf Jacob ein.
    Der Kommissar sah ihn überrascht an.
    »Wie lief das Verkaufsgespräch ab?«
    »Sie haben sich Uhren angesehen. Der Deutsche wollte erst eine Swatch kaufen, aber der Amerikaner hat ihn zu der anderen Uhr überredet. Und dann hat er sie gekauft …«
    Über 22 000 Kronen für einen Spontankauf, dachte Jacob. Das sind ja fast 3000 Dollar.
    »Hat Rolf Hetger den Beleg unterschrieben, oder hat er den PIN-Code benutzt?«
    Olga atmete schwer.
    »Er benutzte den PIN-Code.«
    »Und wo war der Amerikaner in diesem Moment?«
    »Er stand daneben.«
    »Meinen Sie, Sie würden den Amerikaner wiedererkennen?«
    Sie zögerte kurz, dann nickte sie.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Mats Duvall.

    Olga sah ihn verwirrt an.
    »Was?«
    »Sie müssen doch täglich Hunderte Kunden bedienen. Wieso erinnern Sie sich ausgerechnet an diese beiden?«
    »Nicht Hunderte«, sagte sie. »Und nicht so viele, die eine teure Omega kaufen.«
    Sie senkte den Blick, und Jacob sah, dass sie log.
    Olga erinnerte sich an die Männer, weil sie jung, wohlhabend und attraktiv gewesen waren und mit ihr geflirtet hatten.
    Er ballte die Fäuste. Darauf hatte er gewartet: Ein Fehler, sie waren nachlässig geworden, sichtbar.
    »Habt ihr die Möglichkeit, Phantombilder zu erstellen?«, fragte er.
    »Zwei Stockwerke tiefer«, antwortete Mats Duvall.
    Sie beendeten die Vernehmung. Ein Kollege begleitete Olga zu einem Techniker, der über einen Computer voller Nasen, Augen und Frisuren verfügte.
    »Das ist ja schon mal sehr gut gelaufen«, sagte Mats Duvall, als sie zu seinem Büro zurückgingen. »Ein Durchbruch, wirklich, ein Sieg für die polizeiliche Handarbeit.«
    »Teilweise«, erwiderte Jacob. »Olga war nicht ganz ehrlich zu uns.«
    Mats Duvall hob leicht die Augenbrauen.
    »Sie ist keine Lettin«, sagte Jacob. »Ich glaube, sie stammt von weiter östlich, Russland oder Ukraine. Und das bedeutet, dass sie mit falschem Pass hier eingereist ist. Sie ist doch nie im Leben vierzig Jahre alt, eher fünfzig. Ich an Ihrer Stelle würde sie einbuchten.«
    Der Kommissar ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und schaltete seinen Computer ein.
    »In diesem Land werden Leute nicht einfach so ›eingebuchtet‹, und schon gar nicht auf den vagen Verdacht hin, dass sie einen falschen Pass haben könnten.«

    »Es geht nicht um den Pass«, sagte Jacob und musste sich beherrschen, nicht loszuschreien. »Wir haben ihr einen riesigen Schrecken eingejagt! Die Frau haut ab, sobald sich die Gelegenheit bietet.«
    Mats Duvall tippte etwas in den Computer und antwortete nicht.
    Jacob machte ein paar große Schritte auf den Schreibtisch zu und lehnte sich über den Bildschirm.
    »Zum ersten Mal hat jemand den Mörder gesehen und erinnert sich deutlich an ihn«, sagte er. »Wenn die Frau abhaut, haben wir keine Chance mehr, ihn zu identifizieren.«
    Mats Duvall schaute auf die Uhr.
    »Es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg zur Aftonposten machen.«

31
    Dessie traute ihren Ohren nicht.
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«, sagte sie.
    Sie saß gemeinsam mit dem Chefredakteur, Nachrichtenchef Forsberg, Jacob Kanon, Gabriella und Mats Duvall an einem Tisch im Konferenzraum hinter der Sportredaktion.
    »Hier wird nicht abgestimmt«, sagte Robert Stenwall. »Die Redaktionsleitung ist sich einig, die Sache ist bereits beschlossen. Wir veröffentlichen den Brief an die Mörder in der morgigen Ausgabe.«
    Dessie stand auf.
    »Diesen Schweinen auch noch Geld bieten? Begreifen Sie nicht, wie unmoralisch das ist?«
    »Wir halten das für eine gute Möglichkeit, mit den Mördern in Kontakt zu treten«, sagte Mats Duvall. »Sie suchen die Aufmerksamkeit der Massenmedien, sonst hätten sie keine Karten oder Briefe geschickt.«
    Dessie sah von einem zum anderen. Ihre

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