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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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ausgestellt in New Mexico auf den Namen Jack Bauer. Er hatte den Erhalt von insgesamt 16 430 Kronen quittiert.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Jacob. »Wie in aller Welt ist es möglich, dass einer mit dem Namen Jack Bauer durchkommt?«
    »Da ist er«, sagte Mats Duvall und drehte den Schirm zu Jacob.
    Ein großer Mann mit dunklem Mantel, braunem Haar, Schirmmütze und Sonnenbrille stand am Tresen und unterschrieb gerade den Pfandschein.
    Kein gutgebauter Blonder. Kein Brad Pitt.
    Was hatte er erwartet?
    »Ich nehme an, dass Sie ihn wiedererkennen«, sagte Mats Duvall.
    Jacob nickte kurz.
    Es war derselbe Mann, der mit den Kreditkarten der ermordeten Paare in ganz Europa Geld abgehoben hatte.

41
    Der Kommissar sorgte dafür, dass der Datenträger mit dem betreffenden Video als Beweis gesichert wurde. Es wurde mit dem restlichen verpfändeten Diebesgut ins Präsidium geschickt.
    Dann schob er den Ladenbesitzer aus dem Büro, so dass Gabriella hereinkommen konnte, und schloss die Tür.
    »Der Kollege, der bei der Kripo am Telefon sitzt, hat im Laufe des Tages gut achthundert Anrufe entgegengenommen«, sagte er. »Das sind ein paar mehr, als wir erwartet hatten, aber keiner der Anrufer schien der Postkarten-Killer zu sein.«
    Dessie konnte sich nicht richtig auf die Worte des Kommissars konzentrieren. Sie fühlte sich müde und leer. Als sie die Uhr des Opfers ausfindig gemacht hatte, waren die Gedanken an den Brief für eine Weile in den Hintergrund getreten, doch nun war das alte Unbehagen wieder da.
    »Wir halten das Telefon noch für ein paar Tage besetzt, bevor wir den Versuch auswerten«, sagte Mats Duvall und schaute auf seine Armbanduhr. »Wie ich die Sache sehe, kommen wir hier heute nicht mehr weiter. Gibt es Einwände?«
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Dessie die Polizisten im Raum, vor allem Jacob Kanon. Alle schienen entmutigt. Niemand sagte etwas.
    »Also gut«, sagte der Kommissar. »Lagebesprechung morgen früh, pünktlich um acht.«

    Er stand auf und verließ das Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Die beiden Ermittler folgten ihm auf dem Fuße.
    Zusammen mit Gabriella und Jacob blieb Dessie am Schreibtisch des Pfandleihers stehen. Im Regal neben dem Computer lag die aktuelle Ausgabe der Aftonposten. Ihre eigenen Worte brüllten ihr wie eine Kriegserklärung entgegen: »Nehmt meine Herausforderung an – wenn ihr euch traut«.
    Sie drehte die Zeitung um, damit sie die Schlagzeile nicht länger ansehen musste. Gabriella bemerkte es.
    »Ich glaube auch nicht, dass dieser Brief eine besonders schlaue Idee war«, sagte sie.
    Dessie holte tief Luft und setzte den Rucksack auf.
    »Wir sehen uns morgen«, sagte sie kurz, nahm ihren Fahrradhelm und ging Richtung Ausgang.
    »Ich hab den Wagen«, rief Gabriella ihr nach. »Soll ich dich fahren?«
    Dessie ging weiter.
    »Mein Fahrrad steht am Präsidium.«
    Jacob Kanon erschien an ihrer Seite.
    »Ich gehe mit Ihnen.«
    »Das Fahrrad kann in den Kofferraum«, rief Gabriella hinter ihnen her.
    Dessie drehte sich hastig um.
    »Ist schon in Ordnung. Ich komme zurecht. Trotzdem vielen Dank.«
    Sie öffnete die Tür und trat hinaus auf den Bürgersteig.
    Es war Abend geworden. Feuchtigkeit lag in der Luft. Es war kühl, die Sonne stand tief am Himmel.
    »Wie du meinst«, sagte Gabriella essigsauer, stieg in den Dienstwagen und raste davon.
    Mit einem Gefühl von Wehmut sah Dessie dem Auto nach.

    »Sie haben Schluss gemacht, oder?«, fragte Jacob.
    Sie seufzte tief.
    »Hunger?«, fragte der Amerikaner.
    Sie horchte in sich hinein. Dann nickte sie.

42
    Sie fanden einen billigen Italiener mit rot karierten Tischdecken. Auf der Karte standen Pasta und Pizza. Als Erstes bestellte Jacob eine Flasche toskanischen Rotwein und schenkte ihnen beiden ein.
    Dessie trank einen kleinen Schluck, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Bislang hatte der Brief noch niemandem genutzt. War Gabriellas schnippische Bemerkung berechtigt? War es verrückt gewesen, ihn zu schreiben?
    »Sie haben alles richtig gemacht«, sagte Jacob, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Wir haben sie bereits gestört. Sie werden einen Fehler machen. Prost.«
    Jacob bestellte Parmaschinken und Spaghetti Bolognese, Dessie nahm einen Insalata Caprese und Cannelloni.
    »Ich habe gehört, dass Sie es waren, die die Uhr aufgetrieben hat«, sagte er. »Guter Einfall.«
    Plötzlich genierte sie sich.
    »Sie sind nicht nur Mörder«, sagte sie. »Sie sind auch ganz gewöhnliche Diebe.«
    »Wieso

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