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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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sogar aufgeschrieben. Sie nahm den Block und las vom Blatt ab. Eine Omega Double Eagle Chronometer in Stahl und Gold mit Perlmuttzifferblatt.
    Von denen konnten seit Samstagnachmittag wohl kaum so viele in Stockholms Pfandhäusern aufgetaucht sein, vor allem nicht original verpackt.

    Sie ging an Gabriellas Rechner, tippte »Pfandhaus Stockholm« in die Suchmaschine ein und bekam achtzehn Treffer.
    Sie nahm den Hörer ab und rief die erste Nummer an.
    »Guten Tag, mein Name ist Dessie Larsson, also, na ja, das ist mir alles schrecklich peinlich, aber mein Freund, der hat am Samstag meine neue Omega und einen Smaragdring verpfändet, und noch ein paar andere Sachen mehr und … ja, also wir hatten ein bisschen zu viel Bier getrunken und so, und jetzt hat mein Freund den Pfandschein verloren, und ich weiß nicht, zu welchem Laden er gegangen ist, die Uhr war eine Omega Double Eagle Chronometer in Stahl und Gold mit Perlmuttzifferblatt …«
    Niemand würde bestätigen, dass sich die Uhr ausgerechnet in ihrem Laden befand, das war gegen das Gesetz, aber die Leute, die beim Pfandleiher arbeiteten, waren auch nur Menschen. Wenn sie genau so eine Uhr und einen Smaragdring hereinbekommen hatten, würden sie reagieren.
    »Sie können mir keine Auskunft geben?«
    Eine glockenreine Verneinung.
    »Danke trotzdem …«
    Dessie drückte die Gabel herunter und wählte die nächste Nummer.

40
    Olga war leider ganz plötzlich gezwungen gewesen, ihre Stelle in der Juwelierabteilung des Kaufhauses NK zu kündigen. Sie war ganz zerknirscht und sehr betrübt gewesen, denn sie hatte ihre Arbeit wirklich gern gemacht, aber ihr Mann hatte einen Schlaganfall gehabt, und sie musste selbstverständlich sofort nach Hause fahren, um sich um ihn zu kümmern. Die Geschäftsführung hatte dafür natürlich volles Verständnis gehabt, ihr das restliche Gehalt und das anteilige Urlaubsgeld ausgezahlt und sie gehen lassen.
    Spät am vergangenen Abend war sie nach Riga zurückgekehrt.
    Jacob schlug mit der Faust auf den Juweliertresen, dass die Goldringe hüpften.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie er.
    Die Kunden in der Abteilung wichen erschrocken zurück.
    Hier stand er mit einem Foto von Kimmys Mörder in der Hand, und der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der den Kerl hätte identifizieren können, hatte sich in Luft aufgelöst.
    »Hat sie eine Adresse in Riga hinterlassen?«, fragte Gabriella und warf Jacob einen äußerst unwilligen Blick zu.
    Der Chef der Juwelierabteilung ging zum Büro hinüber, um nachzusehen, aber Jacob machte sich nicht die Mühe zu warten. Die Adresse würde ohnehin falsch sein. Natürlich gab es gar keinen Ehemann mit Schlaganfall.

    Auf dem Bürgersteig vor dem Kaufhaus blieb er stehen. Er drückte die Handflächen gegen die Augenlider. Leute gingen dicht an ihm vorbei. Sie lachten und redeten, irgendwer spielt Mundharmonika.
    Er war es, der Blonde vom Überwachungsvideo, Jacob war ganz sicher.
    So sah er also aus, Kimmys Mörder.
    Gabriella kam mit dem Mobiltelefon in der Hand aus dem Kaufhaus gelaufen.
    »Duvall hat gerade angerufen«, sagte sie. »Dessie hat die Omega gefunden.«
    Er fuhr herum und starrte sie an.
    »Was? Wo?«
    »Bei einem Pfandleiher am Kungsholmstorg, nur ein paar Straßen vom Präsidium entfernt.«
    »Die sind ganz schön frech«, sagte Jacob und rannte zu Gabriellas Wagen, einem Saab, der schon bessere Zeiten gesehen hatte.
    Im Laufen schloss Gabriella den Wagen mit der Fernbedienung auf. Sie setzte das Blaulicht aufs Dach und schaltete die Sirene ein, während sie sich in den zähen Nachmittagsverkehr stürzte.
    Das Pfandhaus lag an einer belebten Straßenecke und sah aus wie alle Pfandleihen, ein bisschen unordentlich, schlampig und verschämt.
    Sie parkten auf dem Fußgängerüberweg direkt vor dem Geschäft.
    Auf dem Tresen stand eine Digitalkamera, ein Kästchen mit einem Smaragdring und weiterer Schmuck inklusive einer Omega in Gold und Stahl mit Perlmuttzifferblatt.
    Mats Duvall, makellos in Blazer und Anzughose, stand mit Dessie, dem Geschäftsinhaber und zwei anderen Ermittlern im Büro über einen Computerbildschirm gebeugt.

    »Ist er auf dem Video?«, fragte Jacob atemlos.
    »Wir hoffen es«, antwortete der Kommissar.
    »Wie hat er sich ausgewiesen?«
    Mats Duvall schob ihm das Pfandbuch hin, ohne den Blick vom Monitor zu wenden. Die Gegenstände auf der Ladentheke waren von einem Mann verpfändet worden, der sich mit einem amerikanischen Führerschein ausgewiesen hatte,

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