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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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in ihre Taschen sehen, denn sie trugen keine bei sich.
    Sie waren durch die Straßen spaziert, hatten sich in Schaufenstern gespiegelt und ihr Werk genossen. Mac hatte bei Emporio Armani eine Lederjacke anprobiert, Sylvia hatte bei Kicks verschiedene Parfüms getestet.
    Ein Streifenwagen glitt langsam an ihnen vorüber. Sylvia nahm die Sonnenbrille ab und lächelte den Beamten an. Er erwiderte ihr Lächeln und fuhr weiter.
    Eine ältere Dame begann, hysterisch zu schreien, als zwei Polizisten ihre Handtasche durchsuchen wollten. Drei Teenager rannten vorbei, als würden ihnen die Socken brennen, zwei Zivilpolizisten verfolgten sie.

    »Komm, wir gehen rein«, sagte Sylvia.
    Am Eingang zögerte Mac.
    Sylvia gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
    Hand in Hand begaben sie sich in die Höhle des Löwen.
    Kinder weinten, Hunde bellten. Lautsprecherdurchsagen kündigten abwechselnd Verspätungen und Zugausfälle an. Mit jedem Schritt nahm das Gedränge zu.
    Nach kaum mehr als zehn Metern erreichten sie die erste Polizeikontrolle. Mac erstarrte, als er sein Porträt in den Händen eines kräftigen Polizisten mit Schäferhund sah, aber Sylvia drängelte sich zu dem Mann durch und tippte ihm auf die Schulter.
    »Entschuldigung, aber was ist hier los?«
    Der Polizist drehte sich um, begegnete ihrem Blick und zuckte zusammen.
    »Ich sehe, dass Sie da ein Foto von mir haben«, sagte sie und machte große Augen. »Worum geht es denn?«

51
    Sie waren amerikanische Staatsbürger und hießen Sylvia und Malcolm Rudolph, gemeldet in Santa Barbara, Kalifornien.
    Ihre Ergreifung verlief völlig undramatisch.
    Sie kamen freiwillig mit auf die Wache, um das Missverständnis zu klären, das hier offenbar vorlag. Beide waren sehr gefasst, wenn auch überrascht und ein klein wenig nervös.
    Natürlich wollten sie nach Kräften mithelfen, alle Unklarheiten aus der Welt zu schaffen.
    Die Stockholmer Polizei verfügte nicht über einen Vernehmungsraum mit verspiegelten Fenstern. Daher wurden Jacob und Dessie, Gabriella und der Rest der Ermittlungsgruppe in einen Kontrollraum geschickt, wohin die gefilmte Vernehmung live übertragen wurde.
    Jacobs Hände zitterten, sein Mund war wie ausgetrocknet.
    Er stellte sich ganz nach hinten, sonst würde er womöglich noch den Fernseher angreifen, um die beiden eigenhändig umzubringen.
    Der blonde Mann, Malcolm Rudolph, saß bereits im Vernehmungsraum und rang nervös die Hände.
    Jacob konnte den Blick nicht von dem Amerikaner abwenden.
    Das war er, Jacob war sich völlig sicher, dort saß er: der Abschaum, der Kimmy abgeschlachtet hatte.
    Die Tür zum Vernehmungsraum öffnete sich, und Mats Duvall
und Sara Höglund nahmen gegenüber dem jungen Mann Platz.
    Mats Duvall rasselte die Formalien herunter, Zeit und Ort und Anwesende, dann lehnte sich Sara Höglund über den Tisch.
    »Malcolm«, sagte sie ruhig. »Wissen Sie, warum Sie hier sind?«
    Der junge Mann biss sich auf die Lippen.
    »Die Polizei am Hauptbahnhof hatte Fotos von uns«, sagte er. »Soweit ich verstanden habe, haben Sie nach uns gesucht, weil wir wegen irgendwas verdächtigt werden.«
    »Wissen Sie, weswegen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es geht um Nienke van Mourik und Peter Visser«, sagte die Polizeidirektorin. »Sie sind heute Vormittag in ihrem Zimmer im Grand Hotel tot aufgefunden worden.«
    Mac Rudolph keuchte.
    »Das kann nicht wahr sein«, sagte er. »Nienke und Peter? Aber wir haben uns doch gestern Nachmittag noch mit ihnen getroffen. Wir wollen doch am Wochenende eine Kreuzfahrt nach Finnland machen!«
    Jacob gab ein Knurren von sich.
    »Sie behaupten also, dass Sie nichts von diesen Todesfällen wissen?«
    »Sind sie wirklich tot?«
    Malcolm Rudolph fing an zu weinen.

52
    Der Junge weinte herzzerreißend.
    »Und Sie glauben, dass wir ihnen etwas angetan haben? Dass wir Peter oder Nienke Schaden zugefügt haben? Wie können Sie so etwas nur von uns denken?«
    Sara Höglund und Mats Duvall ließen ihn eine Weile weinen.
    Dann fragten sie, ob er den Beistand eines Anwaltes wünschte. Er hatte laut schwedischer Gesetzgebung das Recht darauf.
    Der Amerikaner schüttelte nur den Kopf, er brauchte keinen juristischen Fürsprecher. Er hatte nichts falsch gemacht. Er verstand nicht, wie man ihm derartige Boshaftigkeit unterstellen konnte. Die Holländer waren gut gelaunt und voller Vorfreude gewesen, als er und Sylvia sie am Tag zuvor in ihrem Hotelzimmer zurückgelassen hatten.
    Was hatten sie dort gemacht? Hatten sie

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