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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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Kimmy Micky Maus geliebt und als kleines Mädchen ebensolche Ohren gehabt hatte.
    Er wandte sich ab.
    Diese Morde waren wirklich unglaublich scheußlich.
    Abschnitt 32 der New Yorker Polizei hatte statistisch die höchste Mordrate in Manhattan, aber etwas Vergleichbares hatte er noch nie gesehen. Alle Morde waren so eiskalt geplant, so respektlos durchgeführt. In Harlem wurde aus Eifersucht, Geldgier oder wegen Revierstreitigkeiten getötet. Man brachte seinen
Nächsten wegen Drogen, Liebe oder Schulden um, aber nicht, um Installationen zu gestalten.
    Er rieb sich das Gesicht. Mats Duvall warf ihm einen schnellen Blick zu und wandte sich dann an einen seiner Ermittler.
    »Besorgt euch das Video aus der Kamera im Flur«, sagte er. »Und kontrolliert, wie die Überwachung in der Lobby und in den Aufzügen aussieht. Ist der Rechtsmediziner schon da? Wir brauchen so schnell wie möglich den Todeszeitpunkt.«
    »Im Bad stehen zwei Flaschen Champagner«, sagte Gabriella. »Die eine ist ausgetrunken, die andere halbvoll. Vier Gläser, in allen noch Reste von hellgelber Flüssigkeit.«
    Wenn das Muster stimmte, würden sie in zwei der Gläser Cyclopentolat finden, dachte Jacob und ließ den Blick durchs Hotelzimmer schweifen.
    Es war nicht besonders groß, zwanzig Quadratmeter, schätzte er. Viele der anderen Zimmer waren größer gewesen, dennoch war dies eine Abweichung von der Norm. Keiner der anderen Tatorte war auch nur annähernd so elegant. Aber das waren nur Äußerlichkeiten – noch etwas anderes unterschied diesen Mord von den anderen, er konnte nur noch nicht benennen, was es war.
    Der Gerichtsmediziner kam, und Jacob trat hinaus in den Flur, um ihm Platz zu machen.
    Ihm fiel auf, dass an der Zimmertür ein Schild mit der Aufschrift »Bitte nicht stören« hing. Dann verließ er den Tatort.

48
    Bis zur Mittagszeit waren die Kontrollen öffentlicher Plätze in Stockholm, wo sich größere Mengen Touristen und Jugendlicher versammelten, verstärkt worden. Sämtliches verfügbare Personal wurde losgeschickt, um nach Leuten zu suchen, die dem Phantombild des Mannes vom Kaufhaus NK oder einer der Personen auf den Überwachungsvideos aus dem Modernen Museum und dem Pfandhaus ähnlich sahen.
    Da eine erste Blutuntersuchung ergab, dass die Holländer unmittelbar vor ihrem Tod Marihuana geraucht hatten, wurden sofort Drogensuchhunde aus dem ganzen Land eingeflogen. Im gesamten Stadtgebiet wurden Jugendliche ab fünfzehn aufgefordert, ihre Handtaschen, Rucksäcke und Taschen vorzuzeigen.
    Die meisten gehorchten, ohne zu protestieren.
    Dessie stand in Gabriellas Büro und blickte hinaus auf den Kronobergspark. Vier uniformierte Polizisten und ein großer Schäferhund blockierten einen Eingang des Parks, es war eine beliebte Abkürzung für Leute, die zum Strand wollten oder zu den Läden und der U-Bahn oben am Fridhelmsplan. Picknickkörbe, Badetaschen und teure Aktenkoffer wurden ausnahmslos kontrolliert.
    Der Anblick sollte ihr eigentlich ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, aber sie empfand nichts als Schuld.
    Jacob kam herein. Er hatte drei Plastikpackungen mit schmierigen
Sandwiches in der Hand, die er an irgendeinem Automaten gezogen hatte.
    »Wo ist Gabriella?«
    »Im Videoraum, um die Filme aus dem Grand Hotel in Empfang zu nehmen«, sagte Dessie und sank auf einem Stuhl zusammen.
    Jacob riss eine Verpackung auf und stopfte mit großem Appetit Brot und Thunfischbrei in sich hinein. Dessie sah ihn angewidert an.
    »Wie können Sie jetzt essen?«, fragte sie. »Macht Ihnen die ganze Gewalt gar nichts aus?«
    »Doch, natürlich«, antwortete Jacob und wischte sich mit dem Handrücken das Kinn ab. Er hatte sich mit Thunfischmayonnaise bekleckert. »Ich habe eben noch gedacht, wie krank diese Morde sind. Aber den Holländern hilft es nichts mehr, wenn ich wegen Unterzuckerung umkippe.«
    Dessie vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    »Ich hätte diesen verdammten Brief nicht schreiben dürfen.«
    Jacob kaute ungerührt weiter.
    »Ich dachte, das hätten wir hinter uns.«
    Sie hielt ihr Mobiltelefon in der Hand.
    »Jetzt hat es endgültig angefangen«, sagte sie.
    »Was?«, fragte Jacob.
    »Ich kriege Anrufe von Kollegen, die sich fragen, warum ich mich von der Polizei gängeln lasse.«
    Jacob deutete mit der Hand auf die Fotos der toten Menschen im Hotelzimmer.
    »Das ist die Wirklichkeit«, sagte er. »Wovon Sie reden, ist prätentiöser Mist.«
    »Ja, genau«, sagte sie. »Aber wenn ich nun für diese Wirklichkeit

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