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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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Geschwister Rudolph gefunden worden seien.
    Dafür hatte man ihre Fingerabdrücke an mehreren Stellen des Zimmers im Grand Hotel sichergestellt.
    Nachdem der Kommissar seine Zusammenfassung beendet hatte, herrschte absolute Stille im Raum.
    »Reaktionen?«, fragte er schließlich.
    »Sie sind es«, sagte Jacob. »Keine Ahnung, wie sie es geschafft haben oder was sie mit dieser Scharade bezwecken, aber sie sind die Täter, darauf verwette ich meinen Arsch.«
    »Und wie begründen wir den Verdacht?«, fragte Sara Höglund. »Sie haben sich Gemälde angesehen, das ist nicht strafbar. Sie sind durch Europa gereist und haben ein paar Freunde in einem Hotelzimmer besucht. Wo sehen Sie da Anklagepunkte?«
    Jacob dachte daran, wie sie ihre Hand tröstend auf Sylvia Rudolphs Arm gelegt hatte.
    »Wir müssen das beschlagnahmte Material genauer untersuchen«, sagte er. »Irgendwas haben wir da übersehen.«
    »Sie haben sich aus freien Stücken gemeldet«, sagte die Polizeidirektorin. »Sie kooperieren bereitwillig. Sie verzichten auf einen Rechtsbeistand. Sie sind zutiefst erschüttert über den Tod ihrer Freunde. Außerdem haben sie für die Morde in Athen ein Alibi.«
    Die Stille, die ihren Worten folgte, war zum Schneiden dick.
    »So wird das nichts«, sagte Evert Ridderwall schließlich. »Wir brauchen was Handfestes. Ich kann die beiden bis Samstagmittag festhalten. Danach muss ich sie laufenlassen.«

56
    Als Jacob auf die Straße trat, war er wie betäubt.
    Er konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als die Mörder wieder auf freiem Fuß zu sehen.
    Nicht genug, dass sie ihre Opfer umgebracht und erniedrigt hatten. Am Ende würden sie auch noch triumphieren und sich über die Justiz kaputtlachen.
    Er musste sich beherrschen, um nicht einem Moped, das an der Fassade lehnte, einen heftigen Tritt zu versetzen.
    »Bis morgen«, sagte Dessie und ging mit ihrem albernen Fahrradhelm in der Hand an ihm vorbei.
    »Moment«, rief Jacob und streckte seine Hand nach ihr aus. »Warten Sie …«
    Dessie blieb verwundert stehen.
    Er sah sie an, den Mund geöffnet, und wusste nicht, was er sagen sollte.
    Gehen Sie nicht, ich halte die Einsamkeit nicht mehr aus.
    Ich kann nicht zurück in meine Gefängniszelle gehen, nicht heute Abend.
    Sie lachen mich aus, hören Sie nicht, wie sie über mich lachen?
    »Jacob«, sagte die Journalistin und kam auf ihn zu. »Was ist?«
    Er bemühte sich, normal zu atmen.
    »Da sind … ein paar Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Hätten Sie kurz Zeit?«

    Sie zögerte.
    »Es dauert nicht lange«, sagte er. »Sie wollen doch sicher auch was essen, oder? Ich lade Sie ein.«
    »Ich bin schrecklich müde. Wir können unterwegs was essen«, erwiderte sie.
    Sie gingen nebeneinander in Richtung Hauptbahnhof.
    »Was heißt das, nach schwedischem Recht, dass die Rudolphs vorläufig festgenommen sind?«, fragte Jacob.
    »Dass der Staatsanwalt sie bis zu drei Tagen festhalten kann, während er prüft, ob die Verdachtsgründe für eine U-Haft ausreichen«, antwortete Dessie.
    »Können sie gegen Kaution freigelassen werden?«
    »Nein, so etwas kennt unser Rechtssystem nicht. Haben Sie schon mal eine Tunnbrödrulle gegessen?«
    »Ob ich was gegessen habe?«
    Sie hielten an einem Imbiss an, der Würstchen und Hamburger verkaufte. Dessie gab eine Bestellung in ihrer unverständlichen Muttersprache auf und ließ ihn bezahlen.
    Langsam lockerte die Panik in ihm ihren harten Klammergriff. »Hier«, sagte Dessie.
    Sie drückte ihm eine Art weichen Brotfladen in die Hand, in Folie gewickelt und gefüllt mit Kartoffelbrei, Hamburger-Dressing, Bratwurst, gehackten Gewürzgurken, Zwiebeln, Senf, Ketchup und Krabben in Mayonnaise.
    » Holy macaroni «, entfuhr es ihm.
    »Einfach reinbeißen«, sagte Dessie. »Schmeckt superlecker.«
    »Ich dachte, Sie essen kein Fleisch«, sagte Jacob.
    Sie sah ihn überrascht an.
    »Woher wissen Sie das?«
    Er holte tief Luft und versuchte, die Schultern zu entspannen.
    »So was merke ich mir einfach. Was glauben Sie, sind die Rudolphs unsere Postkarten-Killer?«

    »Vermutlich«, sagte sie. »Meiner ist übrigens vegetarisch.«
    Sie setzten sich an der Bushaltestelle auf eine Bank und aßen ihre fettigen Fladenwickel. Jacob, der sich für einen Experten in Sachen Junkfood hielt, musste ihr Recht geben: Das Zeug war tatsächlich richtig gut.
    Er aß mit gesundem Appetit.
    Dessie Larsson hatte eine wohltuende Wirkung auf ihn.
    Er betrachtete die Frau neben sich im gelben Licht der

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