Letzter Gruss - Thriller
Haufen aus Reportern und Mikrofonkabeln gekämpft.
»Das habe ich befürchtet«, seufzte Dessie. »Hunger scheinen sie jedenfalls noch nicht zu haben.«
Sie stand dicht hinter ihm, seine breiten Schultern schützten sie davor, vom anderen Ende der Urvädersgränd aus entdeckt zu werden.
Er drehte sich um und widerstand dem Impuls, ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
»Ich weiß nicht, ob ich morgen in allen Zeitungen und Fernsehnachrichten sehen will, wie ich mich in einen Hauseingang flüchte«, sagte sie leise.
»Müssen Sie auch nicht«, erwiderte er.
Sie sah ihn mit ihren großen Augen an. Er holte Luft, als sammelte er Mut.
»Mein Zimmergenosse ist zurück nach Finnland gefahren. Sie können das untere Bett in meiner Zelle auf Langholmen haben.«
Er sagte es in leichtem Ton, sorgsam bemüht, nicht zu gefühlvoll zu klingen.
Sie zögerte sekundenlang, ohne den Blick abzuwenden.
Dann entschied sie sich.
»Okay«, sagte sie und wendete ihr Fahrrad.
Als sie den Zinkensdamm erreichten, begann es zu regnen.
Sie gingen schneller. Jacob schlug den Kragen seiner Wildlederjacke hoch, aber das Wasser lief ihm trotzdem den Rücken hinunter. Er fröstelte.
»Ich kann Sie fahren, wenn Sie wollen«, sagte sie. »Auf dem Rad?«
Sie nickte.
Er setzte sich auf den winzigen Gepäckträger und hielt sich mit beiden Händen an ihren Hüften fest. Dessie trat ordentlich in die Pedale, und dann ging es in ziemlichem Tempo an einer Kirche mit Zwillingstürmen vorbei. Ihre Schenkel bewegten sich rhythmisch und kraftvoll, sie war stark und gut trainiert.
Er erinnerte sich an eine ähnliche Situation mit Lucy, genau so hatte sie ihn eines Nachts durch Brooklyn gefahren, vor hundert Jahren, vor tausend Jahren, lange bevor Kimmy und die Drogen und das Erwachsensein mit all seinen Komplikationen ins Bild kamen.
Er sprang ab, als sie das Rad auf dem Platz vor der Jugendherberge ausrollen ließ.
»Was sagt die Hausordnung?«, fragte Dessie und nahm den Fahrradhelm ab. »Dürfen Sie Damenbesuch auf dem Zimmer empfangen?«
»Ich habe nicht vor, danach zu fragen«, sagte Jacob. »Ich bin nämlich schon ein großer Junge.«
Er zog sie an sich, ihr Körper schmiegte sich an seinen. Ihr Haar duftete frisch nach Obst, er schloss die Augen und spürte ihre Wärme durch die Jacke. Ihr Atem strich über seinen Hals.
Dann küsste er sie.
Sie schmeckte nach Regen und Maiskolben.
68
Die Kleider flogen gleich hinter der Zellentür auf den Boden.
Sie hatten das Bett des Finnen noch nicht erreicht, als sie ihn auch schon an sich zog. Sie landeten auf dem Fußboden und er glitt ohne jeden Widerstand in sie hinein, sein Blick klammerte sich an ihrem fest, und er spürte, wie das Zimmer sich zu drehen begann, nein, nein, nein, noch nicht , konnte er gerade noch denken, als er auch schon mit einem heiseren Aufschrei kam.
Er sank auf ihr zusammen, verbarg sein Gesicht in ihrem Haar.
Verdammt, wie peinlich. Nach zehn Sekunden zu kommen. Sie musste ihn ja für einen erbärmlichen Liebhaber halten.
Aber sie küsste nur zärtlich sein Gesicht, während er sich keuchend erholte, und dann begannen ihre Hüften, sich unter ihm zu bewegen. Zuerst dachte er, dass sie aufstehen wollte, aber als er versuchte, sich auf die Seite zu rollen, umklammerte sie seine Hinterbacken und presste ihn an sich.
»Entspann dich und überlass das mir«, flüsterte sie ihm ins Ohr, während das Schaukeln unter ihm zunahm.
Zu seiner Verwunderung merkte er, wie er wieder hart wurde.
Er tat, was sie gesagt hatte, und ließ sich von ihren rhythmischen Bewegungen wiegen. Ihr ganzer Körper zog und saugte ihn in sich hinein, immer fester und tiefer, er begann zu keuchen und merkte, wie es ihn mitriss, sein Puls wurde schneller und dröhnte
in seinem Kopf, und als er den Schwindel kommen fühlte, richtete er sich auf und sah ihr in die Augen. Ihr Blick war glasig, sie war fast so weit.
»Komm«, sagte er heiser, zog sich aus ihr zurück und hob sie aufs Bett.
Sie streckte sich lang aus, ihre Beine waren hart und sehnig, der Bauch weich wie Samt und die Brüste fest und wohlgeformt. Er beugte sich über sie, saugte an ihren Brustwarzen und strich dabei mit der Hand über die Innenseiten ihrer Schenkel. Sie keuchte auf, und ein Zittern durchlief ihren Körper.
Saugend und leckend erforschte er ihren Körper, und als er schließlich wieder in sie eindrang, warf sie den Kopf in den Nacken und schrie. Während ihr Unterleib noch von wilden Zuckungen
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