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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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geschüttelt wurde, spürte er, wie das Brausen in seinem Kopf anschwoll und in einer Explosion gipfelte, die ihm Hören und Sehen raubte.
    Als er wieder zur Besinnung kam, merkte er, dass er fror.
    Er rollte sich auf die Seite und glitt aus ihr heraus, zerrte die Decke unter ihnen hervor und zog sie über ihre erschöpften Körper.
    Sie sah ihn an, groß und staunend.
    »Wow«, sagte sie.

69
    Dessie war immer noch verblüfft über das, was passiert war.
    Als sie sein Angebot, bei ihm zu übernachten, angenommen hatte, war sie fest entschlossen gewesen, dass es dazu auf keinen Fall kommen würde.
    Sie hatte im Moment gerade genug am Hals, da war eine komplizierte Liebesaffäre das Letzte, was sie gebrauchen konnte.
    »Wow«, erwiderte er und lächelte.
    Jetzt waren seine Augen wieder so voller Wärme, so wahnsinnig blau und intensiv.
    Das alles war eigentlich überhaupt nicht gut.
    Sie sollte besser aufstehen und sich schnellstens aus dem Staub machen.
    Stattdessen lächelte sie zurück.
    »Dessie«, flüsterte er. »Dessie, Dessie, du bist so wunderbar, weißt du das?«
    Sie spürte, wie die Wärme vom Bauch aus bis in Finger- und Zehenspitzen strahlte.
    »Dessie«, sagte er wieder, fragend diesmal. »Was ist das eigentlich für ein Name, Dessie?«
    Sie kuschelte sich an ihn, er zog sie fest zu sich heran, so dass sie mit dem Kopf auf seinem Brustkorb lag. Sie ließ ihre Finger über seine Haut tanzen, kleine, federleichte Liebkosungen.

    »Ich bin nach Désirée getauft, der unbekanntesten aller schwedischen Prinzessinnen.«
    Sie sah ihre Mutter vor sich, Mama Eivor, geboren 1938, im selben Jahr wie Désirée Elisabeth Sibylla, die zweitjüngste Prinzessin im Haga-Schloss, Tochter von Kronprinz Gustaf Adolf und seiner Gemahlin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha. Prinzessin Désirée war Eivors großes Idol, da verstand es sich von selbst, dass ihre Tochter diesen Namen tragen sollte.
    »Das ist ein schöner Name«, sagte Jacob.
    Dessie lachte laut auf.
    »Du kannst dir sicher vorstellen, wie cool es ist, Désirée zu heißen, wenn man in die dritte Klasse geht und in Ådalen wohnt. ›Désirée kackt Gelee!‹«
    »Arme Désirée«, sagte Jacob und strich ihr übers Haar.
    »Ein Glück, dass Cousin Robert aus Kalix öfter in den Schulferien bei uns war«, sagte Dessie und wandte ihm ihr Gesicht zu.
    Er küsste sie, und sofort spürte sie ein Kribbeln zwischen den Beinen.
    Sie merkte, dass es ihm genauso ging.
    Sie rollte sich auf ihn und biss ihm spielerisch ins Ohrläppchen.
    Wenn das hier falsch war, wieso fühlte es sich dann so richtig an?

FREITAG, 18. JUNI

70
    Sie erwachte von einem gedämpften elektronischen Geräusch. Es kam von irgendwo schräg unten, und sie wartete regungslos, bis es verstummte.
    Vorsichtig legte sie ihren Kopf an Jacobs Brust und sog seinen Duft ein, er roch leicht nach Schweiß und nach seinem starken Rasierwasser. Es war ganz still. Die Sonne stand schon am Himmel und tauchte das kleine Zimmer in blendendes Licht.
    Sie fragte sich, wie lange sie wohl geschlafen hatte.
    Eine Stunde, vielleicht zwei.
    Sie wollte bis in alle Ewigkeit hier liegen. Niemals wieder aus diesem Bett aufstehen oder diesen Mann neben ihr verlassen müssen, für den Rest dieses Lebens nichts anderes mehr tun, als ihn zu lieben und es mit ihm zu treiben, bis der Tod oder eventuell auch der Kaffeedurst die Oberhand gewann.
    Bald würde es hier drinnen unerträglich heiß sein.
    Sie wand sich vorsichtig aus seinen Armen, stützte sich auf den Ellbogen und betrachtete sein schlafendes Gesicht.
    Wie jung es aussah, wenn die Falten geglättet und aller Kummer daraus verschwunden waren.
    Seine Haare lockten sich über der Stirn und fielen lang aufs Kopfkissen, er hatte sie bestimmt seit mindestens einem halben Jahr nicht mehr schneiden lassen.
    Nicht mehr, seit Kimmy …

    Da war das elektronische Geräusch wieder, ausdauernder diesmal.
    Es war ihr Handy. Es lag im Rucksack, der gestern Abend bei ihrer turbulenten Ankunft unters Bett gerutscht war.
    Sie wartete, bis es verstummte. Jacob bewegte sich neben ihr im Schlaf.
    Sie beugte sich über die Bettkante, zog den Rucksack hervor und angelte das Handy heraus.
    Eine neue Textmitteilung.
    Ein verpasster Anruf.
    Sie öffnete die SMS.
    Es war eine Eilmeldung der Presseagentur TT, genauso kurz und knapp wie immer.
    Sie schnappte nach Luft.
    Jacob atmete nicht mehr so tief, sie begriff, dass er aufgewacht war. Da spürte sie auch schon seine warme Hand auf ihrem

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