Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
Vom Netzwerk:
Hintern eines Rodeoreiters tätschelt.
    32. Stunde von 45
    Am Sonntag abend um 18.00 Uhr holten sie Jodie aus Rhymes Gästezimmer im Erdgeschoß, wo sie ihn eingesperrt hatten.
    Widerstrebend schlurfte er die Treppe hinauf und hielt dabei sein dummes Buch Nicht länger abhängig wie eine Bibel umklammert. Rhyme erinnerte sich an den Titel. Er hatte monatelang auf der Bestsellerliste der Times gestanden. Er hatte das Buch damals in einer seiner depressiven Phasen entdeckt und den Titel zynisch in Für immer abhängig abgewandelt.
    Ein FBI-Team war auf dem Flug von Quantico nach Cumberland in West Virginia, um in Stephen Kalls früherem Wohnort nach Hinweisen zu suchen. Sie hofften, dort auf einen Anhaltspunkt über seinen jetzigen Aufenthaltsort zu stoßen. Aber Rhyme wußte, wie sorgfältig der Tänzer seine Tatorte säuberte, und er glaubte deshalb nicht, daß der Mann in der Vergangenheit weniger gründlich gewesen war.
    »Du hast uns bereits einiges über ihn erzählt«, eröffnete Rhyme das Gespräch. »Aber ich brauche mehr. Ein paar Fakten, ein paar verwertbare Informationen.«
    »Denk scharf nach!«
    Jodie runzelte die Stirn. Rhyme vermutete, daß er überlegte, was er ihnen sagen sollte, um sie gewogener zu stimmen. Aber Jodie überraschte ihn. »Nun, zum einen hat er Angst vor Ihnen.«
    »Vor uns?« fragte Rhyme.
    »Nein, nur vor Ihnen.«
    »Vor mir? Er weiß von mir?«
    »Er weiß, daß Sie Lincoln heißen. Und daß Sie ihn schnappen wollen.«
    »Woher?«
    »Ich hab keine Ahnung«, sagte der Mann und fügte dann hinzu: »Wissen Sie, er hat mit diesem Handy ein paarmal telefoniert. Und er hat jedesmal einfach nur lange zugehört. Ich hab mir gedacht...«
    »Verdammt«, fluchte Dellray. »Er hört irgendwelche Leitungen ab.«
    »Na klar, verflucht«, stöhnte Rhyme. »Wahrscheinlich die Büros von Hudson Air. So hat er auch von dem sicheren Haus erfahren. Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen?«
    Dellray war wütend. »Wir müssen die Büros filzen. Aber die Wanze kann auch irgendwo in einem Verteilerkasten sein. Wir finden sie. Wir finden sie.« Er wählte auf seinem Mobiltelefon die Nummer des technischen Dienstes beim FBI.
    Rhyme wandte sich wieder an Jodie. »Mach weiter. Was weiß er noch über mich?«
    »Er weiß, daß Sie ein Detective sind. Ich glaub nicht, daß er weiß, wo Sie wohnen. Ihren Nachnamen kennt er auch nicht. Aber Sie jagen ihm eine Höllenangst ein.«
    Wäre Rhymes Magen in der Lage gewesen, das angenehme Gefühl der Erregung und des Stolzes zu verspüren -jetzt hätte es sich eingestellt.
    Na, Stephen Kall, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dir noch ein bißchen mehr Angst einjagen können.
    »Du hast uns bereits einmal geholfen, Jodie. Jetzt brauche ich noch einmal deine Hilfe.«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Halt gefälligst das Maul«, brüllte Dellray. »Und hör zu, was man dir erzählt. Hast du kapiert?«
    »Ich hab getan, was ich versprochen hab. Mehr mache ich nicht.« Seine Jammerstimme war nervtötend. Rhyme sah Sellitto an. Hier war Einfühlungsvermögen gefragt.
    »Es ist in deinem Interesse, uns zu helfen.« Sellittos Stimme nahm einen besänftigenden Ton an.
    »Ein Schuß in den Rücken soll in meinem Interesse sein? Ein Schuß in den Kopf soll in meinem Interesse sein? Uhh, uhh, das müßt ihr mir mal erklären.«
    »Na klar, ich werde dir das mal erklären«, raunzte Sellitto. »Der Tänzer weiß, daß du ihn verpfiffen hast, stimmt's? Er hätte dort in dem sicheren Haus nicht unbedingt auf dich schießen müssen. Hab ich recht?«
    Man muß die Kerle immer zum Reden bringen. Mitzumachen. Sellitto hatte Lincoln Rhyme oft genug die Taktik eines Verhörs erläutert.
    »Yeah, kann sein.«
    Sellitto winkte Jodie näher heran. »Es wäre klüger gewesen, wenn er einfach abgehauen wäre. Aber er hat sich die Mühe gemacht, sich mit seinem Gewehr auf die Lauer zu legen, um dir deinen kleinen Arsch wegzupusten. Nun, was sagt uns das wohl?«
    »Ich...«
    »Es sagt uns, daß er nicht ruhen wird, bis er dein Lichtlein ausgeblasen hat.«
    Dellray, der froh war, endlich mal die Wahrheit sagen zu dürfen, fügte hinzu: »Und er ist so ein Typ, den man lieber nicht morgens um 3.00 Uhr vor seiner Tür stehen hat - weder nächste Woche noch nächsten Monat, noch nächstes Jahr. Kannst du mir folgen?«
    »Also«, faßte Sellitto zusammen. »Stimmst du uns zu, daß es in deinem Interesse ist, uns zu helfen?«
    »Aber komme ich dafür in dieses Zeugenschutzprogramm?«
    Sellitto

Weitere Kostenlose Bücher