Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
Vom Netzwerk:
er nicht. Du mußt mir vertrauen.«
    »Aber...« Seine Augen schössen zur Tür. Er wischte sich über das Gesicht.
    Wird dieser Mann zusammenbrechen, Soldat?
    Das ist ein Risiko, Sir, aber ich habe die Chancen berechnet, und ich glaube es nicht. Dieser Mann will unbedingt das Geld.
    »Du mußt mir vertrauen.«
    Jodie seufzte. »Okay, okay...«
    »Halt die Hände aber ganz bestimmt hoch, sonst schießt er wirklich.«
    »Ist's so richtig?« Er hob die Arme.
    »Tritt noch etwas zurück, so daß dein Gesicht im Schatten liegt. Yeah, genau. Ich will nicht, daß er dein Gesicht sieht... Gut. Perfekt.«
    Die Schritte kamen näher und näher. Leise. Zögernd.
    Stephen legte einen Finger auf den Mund und preßte sich bäuchlings auf die Erde, verschmolz mit dem Fußboden.
    Vor der Tür hielten die Schritte inne. Dann erschien eine Gestalt im Türrahmen. Der Polizist trug kugelsichere Kleidung und eine FBI-Windjacke.
    Er trat in den Raum und leuchtete ihn mit der Taschenlampe ab, die am Lauf seiner Heckler&Koch-Maschinenpistole befestigt war. Als der Lichtstrahl auf Jodies Bauch traf, tat der Polizist etwas, das Stephen überraschte: Er begann, den Abzug durchzudrücken.
    Die Bewegung war kaum wahrnehmbar. Aber Stephen hatte selbst schon so viele Menschen und Tiere erschossen, daß er das Spiel der Muskeln und die angespannte Haltung kurz vor dem Abfeuern der Waffe genau kannte.
    Stephen reagierte schnell. Er schnellte hoch, fegte die Maschinenpistole des Polizisten zur Seite und zerbrach das Mikrofon seines Funkgeräts. Dann jagte er sein Messer unter den Trizeps des Agenten und lahmte damit seinen rechten Arm. Der Mann schrie vor Schmerz laut auf.
    Sie haben grünes Licht, mich zu töten! dachte Stephen. Ohne Vorwarnung. Sobald sie mich sehen, schießen sie, ob ich bewaffnet bin oder nicht.
    Jodie kreischte: »O mein Gott!« Er stolperte unsicher nach vorn, die Hände noch immer in der Luft - es sah fast komisch aus.
    Stephen stieß den Agenten auf die Knie, zog ihm seinen Kevlar-Helm über die Augen und knebelte ihn mit einem Lumpen.
    »O Gott, du hast ihn erstochen«, jammerte Jodie, ließ die Arme sinken und ging auf ihn zu.
    »Hält's Maul«, befahl Stephen. »Wo ist der Ausgang, von dem
    du gesprochen hast?«
    »Aber...«
    »Jetzt.«
    Jodie starrte ihn an.
    »Jetzt!« tobte Stephen.
    Jodie lief zu der Öffnung in der Mauer, während Stephen den Agenten hochzog und ihn in den Flur führte.
    Grünes Licht, ihn abzuknallen...
    Lincoln, der Wurm, hatte beschlossen, daß er sterben mußte. Stephen war wütend.
    »Warte hier«, wies er Jodie an.
    Stephen stöpselte den Kopfhörer wieder in das Funkgerät des Agenten ein und lauschte. Es war auf den Kanal für Sondereinsätze eingestellt, und etwa ein Dutzend Bullen erstatteten Meldung, während sie verschiedene Bereiche des Gebäudes durchsuchten. Er hatte nicht viel Zeit, aber er mußte sie aufhalten. Stephen zerrte den benommenen Agenten hinaus in den gelb gestrichenen Korridor.
    Er zog wieder sein Messer heraus.
    23. Stunde von 45
    »Verdammt. Verdammt!« bellte Rhyme und besabberte dabei sein Kinn mit Speichel. Thom trat an seinen Stuhl, um ihn abzuwischen, doch Rhyme wehrte ihn wütend ab.
    »Bo?« rief er in sein Mikrophon.
    »Schieß los«, antwortete Haumann aus dem Kommandowagen.
    »Ich glaube, er ist uns irgendwie auf die Schliche gekommen und wird sich nach draußen durchkämpfen. Sag deinen Leuten, sie sollen Abwehrteams bilden. Ich will nicht, daß irgend jemand allein ist. Verleg alle in das Gebäude. Ich denke...«
    »Moment mal... Bleib dran. O nein...«
    »Bo? Sachs?... Irgend jemand?«
    Doch niemand antwortete.
    Rhyme hörte aufgeregte Rufe über das Funkgerät. Die Übertragung brach ab. Dann Bruchstücke: »...Hilfe. Wir haben eine Blutspur ... Im Bürogebäude. Genau, genau... nein... unten... Keller, Innelman meldet sich nicht. Er war... Keller. Alle Einheiten marsch, marsch. Los, macht schon, marsch!...«
    Rhyme rief: »Bell, hören Sie mich? Doppelte Wachsamkeit bei Ihren Schützlingen. Lassen Sie sie nicht, wiederhole, lassen Sie sie nicht unbewacht. Der Tänzer läuft in der Gegend herum, und wir wissen nicht, wo er ist.«
    Roland Beils ruhige Stimme kam über die Leitung: »Habe sie unter meinen Fittichen. Hier kommt niemand rein.«
    Das Warten machte ihn rasend. Es war unerträglich. Rhyme hätte am liebsten vor Frustration laut geschrien.
    Wo steckte er?
    Eine Schlange in einem dunklen Raum...
    Dann meldeten sich nach und nach die Polizisten und

Weitere Kostenlose Bücher