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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Funkgerät.«
    Der Mann tastete nervös die Brust seines Gefangenen ab. Stephen
     
    hätte ihn leicht töten können -die Aufmerksamkeit seines Gegners war abgelenkt. Er spürte, wie unruhige Finger über seinen Körper wanderten und ihn absuchten. Schließlich trat der Mann zurück. »Wo ist dein Partner?«
    »Wer?«
    »Red keinen Scheiß. Du weißt doch Bescheid.«
    Das kribbelige Gefühl war plötzlich wieder da. Die Würmer...
     
    Etwas stimmte hier nicht. »Ich weiß wirklich nicht, wen du meinst.« »Den Bullen, der gerade hier war.« »Ein Bulle?« flüsterte Stephen. »In diesem Gebäude?« Die Augen des Mannes flackerten unsicher. »Yeah. Bist du denn
    nicht sein Partner?« Stephen ging zum Fenster und sah hinaus. »Bleib stehen. Oder ich schieße.« »Ziel mit dem Ding woandershin«, befahl Stephen und warf einen
    Blick über seine Schulter. Seine Sorge galt jetzt nicht mehr diesem Mann und seiner Waffe. Er begann, das ganze Ausmaß seines Fehlers zu begreifen. Ihm wurde übel.
    Die Stimme des Mannes überschlug sich, als er drohte: »Stop. Bleib stehen. Ich meine es verdammt ernst.« »Sind sie auch draußen in der Gasse?« fragte Stephen unbeein
    druckt. Einen Augenblick lang verwirrtes Schweigen. »Du bist wirklich kein Bulle?« »Sind sie auch in der Gasse?« wiederholte Stephen fordernd.
    Der Mann sah sich unruhig im Raum um. »Ein paar von ihnen waren vor einer Weile dort. Sie haben die Müllsäcke verteilt. Ich weiß nicht, wie es jetzt aussieht.«
    Stephen starrte hinaus. Die Müllsäcke... Sie sind dort deponiert worden, um mich anzulocken. Falsche Deckung.
    »Wenn du um Hilfe rufst, ich schwöre dir...«
    »Ach, halt den Mund.« Stephen inspizierte die Gasse langsam, geduldig wie eine Boa, bis er schließlich einen schwachen Schatten auf den Pflastersteinen wahrnahm - hinter einem Müllcontainer. Der Schatten bewegte sich ein, zwei Zentimeter zur Seite.
    Und auf dem Dach des Gebäudes hinter dem sicheren Haus neben dem Fahrstuhlturm -entdeckte er ebenfalls das leichte Kräuseln eines Schattens. Sie waren zu gut, um die Mündungen ihrer Gewehre sehen zu lassen, aber nicht gut genug, um daran zu denken, das Licht, das von den Pfützen auf den Dächern reflektiert wurde, abzublocken.
    Jesus, Gott... Irgendwie hatte Lincoln, der verfluchte Wurm, gewußt, daß Stephen nicht auf die Falle im zwanzigsten Bezirk hereinfallen würde. Sie hatten ihn die ganze Zeit hier erwartet. Lincoln hatte sogar seine Strategie erraten -daß Stephen versuchen würde, genau aus diesem Gebäude in die Gasse zu gelangen.
    Das Gesicht am Fenster...
    Stephen kam der absurde Gedanke, daß es Lincoln, der Wurm, gewesen war, der in Alexandra, Virginia, in rosafarbenes Licht getaucht am Fenster gestanden und ihn beobachtet hatte. Natürlich konnte er es nicht gewesen sein. Dennoch, auch wenn es nicht möglich war, spürte Stephen, wie sich die kribbelige, würgende Übelkeit in seinem Bauch ausbreitete.
    Die angelehnte Tür, das offene Fenster, der flatternde Vorhang ... ein verdammter roter Teppich. Und die Gasse: die perfekte Todeszone.
    Einzig und allein sein Instinkt hatte ihn gerettet.
    Lincoln, der Wurm, hatte ihm eine Falle gestellt.
    Wer, zum Teufel, war er?
    Stephen kochte vor Wut. Es lief ihm heiß und kalt den Rücken herunter. Wenn sie ihn erwartet hatten, dann lief sicher alles nach der üblichen Such- und Überwachungsprozedur ab. Und das bedeutete, daß der Bulle, den dieser kleine Scheißer gesehen hatte, schon bald zurückkommen würde, um diesen Raum zu überprüfen. Stephen fuhr zu dem mageren Mann herum. »Wie lange ist es her, seit der Bulle zuletzt hier drin nachgesehen hat?«
    Die besorgten Augen des Mannes flackerten, dann erschien offene Furcht darin.
    »Los, antworte mir«, knurrte Stephen drohend, trotz des schwarzen Pistolenlaufs, der weiterhin auf ihn gerichtet war.
    »Vor zehn Minuten.«
    »Welche Waffe hat er?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, eine von diesen coolen. So eine
    Maschinenpistole.«
    »Wer bist du überhaupt?« fragte Stephen. »Ich brauche deine verdammten Fragen nicht zu beantworten«, gab der Mann trotzig zurück. Er wischte sich seine tropfende Nase am Ärmel ab. Und machte den Fehler, dies mit der Hand zu tun, in der er die Waffe hielt. Blitzschnell entriß ihm Stephen die Pistole und warf den kleinen Mann zu Boden. »Nein! Tu mir nicht weh.«
    »Hält's Maul«, bellte Stephen. Instinktiv öffnete er den Colt und sah nach, wie viele Kugeln sich im Magazin befanden. Es waren

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