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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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schleichen, der noch dazu zu einer anderen County gehört?« Er zitterte. Er hasste seine Wut, hasste die ganze Sache. »Und warum riskierst du deinen Job auf diese verrückte Art?«
    »Weil der große Sam Becket und sein Team«, Terri sprang auf, »und der Sheriff von Broward County bisher einen Scheißdreck erreicht haben. Das könnte meine Chance sein, mich zu beweisen! Aber du verstehst immer noch nicht, wie wichtig das für mich ist, nicht wahr?«
    »Ich glaube, solche Bilder zu machen und anzuschauen ist krank.«
    »Du hältst mich also für krank?« Terri rückte wütend auf ihn zu. »Vielleicht solltest du aus meinem Haus verschwinden.«
    »Teté, um Himmels willen …«
    Ihre Augen funkelten. »Wenn ich’s mir recht überlege, solltest du aus meinem Leben verschwinden.«
    »Teté, hör auf damit!« Er flehte nicht. Er war zu wütend, um zu flehen, konnte aber auch nicht ertragen, welche Richtung das hier nahm. Alles geriet außer Kontrolle. »Wir müssen reden.«
    »Ich will nicht mit einem Kerl reden, der sagt, er liebt mich, der aber nicht mal versuchen will, mich zu verstehen. Mit einem Kerl, der mir nicht einmal vertraut! «
    »Du bist diejenige, die mir vorgeworfen hat, ich würde deine Sachen durchwühlen.«
    »Ich möchte, dass du gehst«, sagte Terri. »Geh nach Hause zu deinem Daddy und deinen Büchern, und vergiss ja nicht, deinem großen Bruder alles über mich zu erzählen.«
    »Ich will nicht …«
    »Raus, Saul.«
    »Teté, das ist verrückt.«
    »Raus, verdammt noch mal!«, schrie sie.
    Und er ging.

34.
    31. August
    Nun war es an Saul, sich Rat suchend an Grace zu wenden.
    Jeder endet irgendwann dort, hatte David einst gescherzt.
    »Alte Seelenklempnerweisheit«, nannte er das.
    »Alter Seelenklempnermist«, hatte Grace vor kurzem abschätzig gesagt.
    Und je weiter ihre Schwangerschaft voranschritt, desto mehr hatte sie das Gefühl, recht zu haben.
    Wenn Saul einen Rat brauchte, wollte sie ihm helfen, so gut sie nur konnte.
    »Ich bin vielleicht nicht gerade die Geeignetste, darüber zu reden«, sagte sie zu ihm, als er am Mittwochmittag mit Pastrami auf Roggenbrot für sich und Truthahn für sie aufkreuzte; beides hatte er im Rascal House geholt. »Aber zu diesem Sandwich kann ich nicht Nein sagen, besonders da Lucia, die Gesundheitskönigin, sich heute krankgemeldet hat.« Sie schaute auf ihr Sandwich. »Nur dass du auch dein Pastrami-Sandwich wirst teilen müssen.«
    »Ist das nicht schlecht für dich?«, fragte Saul.
    »Eine halbe Pastrami nach fast sieben Monaten? Neee«, antwortete Grace. »Aber sag es keinem.« Grace aß mit sichtlichem Appetit, während Saul viel zu aufregt war und nur an seiner Hälfte knabberte.
    »Das bleibt doch zwischen uns?«, fragte er. »Du wirst es nicht Sam erzählen.«
    »Toll fände ich das nicht«, erwiderte Grace geradeheraus. »Normalerweise teilen wir alles.«
    »Tu einfach so, als wäre ich ein Patient«, sagte Saul.
    »Bist du aber nicht.«
    »Das braucht er nicht zu wissen«, erklärte Saul.
    »Wahrscheinlich werde ich das genauso sehen«, erwiderte Grace, »aber ich werde dir nichts versprechen, was ich nicht halten kann.«
    Saul sah sogar noch untröstlicher aus und zupfte an der Kruste des halben Truthahnsandwichs, das Grace ihm aufgedrängt hatte.
    »Du musst dir wirklich was von der Seele reden, nicht wahr?«, fragte Grace.
    »Ja«, bestätigte Saul. »Aber du musst Sam gegenüber Schweigen bewahren.«
    Sie seufzte. »Okay. Erzähl.«
    »Bist du sicher?«
    Grace zuckte mit den Schultern. »Du hast mir keine große Wahl gelassen.«
    Saul erzählte ihr von dem Foto und dem Streit.
    »Sie ist besessen von diesen Morden«, sagte er. »Aber wenn ich irgendetwas in dieser Richtung sage, ist es so, als würde ich mit einem roten Tuch vor einem Stier herumwedeln. Sie sagt, ich hätte doch immer gewusst, wie ernst sie ihre Arbeit nimmt … das stimmt. Natürlich weiß ich das, und ich habe sie stets dafür respektiert.«
    »Den Eindruck habe ich auch gehabt«, bemerkte Grace.
    »Aber sie hat auch immer gewusst, wie man eine gute Zeit haben kann.« Saul schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie jemanden wie Teté getroffen, so voller Leben. Sie hat mich stets abgehängt, ist stets vorausgeflogen … das ist es ja, was mich so umgehauen hat.«
    »Und das hat sich geändert?«
    »Nicht ganz, natürlich nicht. Erst letzte Nacht, vor unserem Streit, hatten wir einen tollen Abend … großartiges Abendessen, großartige Musik, fantastischer …«

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