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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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»Daraufhin ist der Junge derart durchgedreht, dass er ihn erschlagen hat.«
    »Andererseits … falls Gregory tatsächlich das Ziel einesStrychninanschlags gewesen sein sollte – wer wollte ihn tot sehen?«, konterte Sam. »Und warum?«
    »Einer der anderen Jungs vielleicht«, spann Martinez seine Theorie weiter. »Irgendeiner, der bis zum Hals in die Drogengeschichte verwickelt ist und zu dem Schluss kam, dass Greg ein unkalkulierbares Risiko darstellt.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Sam.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Martinez. »Und zum Glück sind wir auch nicht diejenigen, die das überprüfen müssen.«
    »Sicher sind wir das«, entgegnete Sam, »falls die Morde in Verbindung stehen.«
    Die beiden Männer schwiegen.
    »Bist du sicher, dass Grace uns nicht etwas verschweigt?«, fragte Martinez nach einer Weile. »Wir wissen doch beide, wie das mit Seelenklempnern und der ganzen Vertraulichkeit läuft.«
    »Das kannst du vergessen, Al«, sagte Sam. »Greg hat ihr kein Wort mehr gesagt. Das hat sie ja so umgetrieben – glaub mir, ich weiß das.«
    Und Martinez glaubte ihm.

32.
    27. August
    Früh am Samstagmorgen wurde eine Leiche in Hallandale Beach gefunden.
    Sie lag genau am Strand, wie Rudolph Muller und Carmelita Sanchez, und zuerst hatte man ebenfalls mit einem stumpfen Gegenstand – einem Baseballschläger vermutlich – auf das Opfer eingedroschen.
    Aber es war wieder eine Frau – also nicht wie bei dem Mord in Miami Beach.
    Diesmal berichtete auch niemand von seltsamen Schreien. Tatsächlich hatte überhaupt niemand etwas gehört, obwohl der Tatort nicht weit entfernt von ein paar großen Wohnblocks lag.
    Und diesmal war auch kein Messer zum Einsatz gekommen.
    Aber die Zähne waren dem Opfer ausgeschlagen worden, dem vorläufigem Autopsiebericht nach jedoch nicht als Folge der Angriffsschläge, sondern unmittelbar nach Eintritt des Todes.
    Die Polizei von Hallandale Beach hatte den ersten Bericht entgegengenommen und sich um die einleitenden Untersuchungen gekümmert, während sie darauf gewartet hatte, dass der Sheriff von Broward County den Mordfall übernahm. Da Broward bereits den Sanchez-Fall bearbeitete, war Detective Rowan involviert, doch Sam und Martinez hatten erst durch Elliot Sanders davon erfahren. Ein Gerichtsmediziner von Hallandale hatte ihn angerufen, ein Freund, der von den anderen Strandmorden wusste und sich überlegt hatte, Doc Sanders würde das vielleicht interessieren.
    Allerdings war Sanders nicht so interessiert wie Sam Becket und sein Team.
    Am Sonntagnachmittag fuhren Sam und Martinez wieder zu einem Treffen mit Rowan und erfuhren ein wenig mehr: Der Name des Opfers lautete Maria Rivera. Sie war anhand des Inhalts ihres kleinenBrustbeutels identifiziert worden, den sie noch immer um den Hals hängen hatte. Offensichtlich war nichts gestohlen worden – schon wieder.
    Maria Rivera war Verkäuferin bei Fratelli gewesen, einem der vielen Kleiderläden in der Aventura Mall. Nach Aussage ihres Chefs war sie eine hervorragende Verkäuferin gewesen, gut gelitten unter den Kollegen. Sie war unverheiratet, zweiunddreißig, keine Kinder, aber Eltern, Brüder und Schwestern, die allesamt verrückt nach ihr zu sein schienen. Ihre befragten Nachbarn im Hochhaus nahe Magnolia Terrace und Ocean Drive schienen sie ebenfalls zu mögen.
    Es war nicht der Hauch eines Motivs zu erkennen – schon wieder.
    Miss Rivera hatte die Angewohnheit gehabt, nach einem langen Arbeitstag direkt nach Hause zu fahren, ihre Uniform gegen T-Shirt, Shorts oder dergleichen zu tauschen und am Strand spazieren zu gehen – ähnlich wie Muller und Gott weiß wie viele tausend Einwohner von Florida. Auf dem Rückweg hatte sie sich dann manchmal etwas zu essen mitgenommen.
    Entweder war es ein willkürlicher Angriff gewesen, oder jemand hatte sie beobachtet, um ihre Gewohnheiten zu studieren – schon wieder.
    »Es gibt jedoch keinerlei Verbindung zwischen den Fällen«, sagte Rowan.
    »Keine bekannte Verbindung«, korrigierte ihn Sam.
    »Kein Messer«, sagte Martinez.
    »Genau«, bestätigte Rowan, dem das offensichtlich zu gefallen schien.
    Noch so ein Cop, der seine Fälle behalten will, dachte Sam, obwohl es in Broward im Vergleich zu Miami Beach sicher keinen Mangel an Mordfällen pro Kopf gab.
    »Aber erneut war der Mund des Opfers das Ziel«, gab Sam zu bedenken.
    »Und all die Schläge vorher«, fügte Martinez hinzu.
    »Ich weiß nicht.« Rowan klang noch immer nicht überzeugt. »Bestimmt steht das

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