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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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David.
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte Sam.
    Ihr Vater erkannte, dass er im Augenblick nicht mehr aus seinem Sohn herausbekommen würde. Also stand er auf und nickte. »Er braucht nicht noch mehr Aufregung«, sagte er leise und verließ das Zimmer.
    Sam wartete einen Moment; dann setzte er sich.
    »Terri hat mich angerufen«, sagte er. »Sie hat mir etwas erzählt.«
    Der Ausdruck in Sauls Augen veränderte sich. Mühsam nickte er.
    »Ich muss dich das fragen, und ich möchte, dass du entweder nickst oder den Kopf schüttelst, okay?«
    Noch ein Nicken, begleitet von einem schmerzhaften Zucken.
    »Wäre Blinzeln einfacher für dich?«, fragte Sam.
    Saul schüttelte verärgert den Kopf.
    »Okay.« Saul hielt kurz inne. »Ist es wahr, dass Kez Flanagan dir das angetan hat?«
    Der Schmerz in Sauls Augen schien stärker zu werden.
    »Ist das wahr, Saul? War es wirklich Kez?«
    Saul nickte und hob die linke Hand; seine Finger zitterten leicht.
    »Schon gut.« Sam nahm die Hand und drückte sie sanft. »Du kannst dich jetzt ausruhen.«
    In den Augen seines Bruders spiegelte sich Dringlichkeit.
    »Machst du dir Sorgen um Cathy?«, fragte Sam. Wieder ein Nicken. »Ihr fehlt nichts, Saul. Mach dir keine Sorgen mehr. Ich werde mich von jetzt an um alles kümmern.« Er stand auf. »Ich liebe dich. Wir alle lieben dich.« Er beugte sich vor und küsste seinen Bruder auf die Stirn. »Werde schnell wieder gesund, und komm nach Hause.«

76.
    »Wirst du je wieder mit mir reden, Cathy?«, fragte Kez.
    Meile um Meile grauen Highways, flaches Grasland zu beiden Seiten.
    Sie hatten die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, doch Cathy hasste jede Sekunde, jeden Meter der Straße; es erinnerte sie an die Fahrt, nachdem sie vom Überfall auf Saul erfahren hatten.
    »Vielleicht«, antwortete sie.
    Es war nicht Kez’ Schuld, dass sie diese Straße hasste.
    »Und wirst du mir verzeihen?«, fragte Kez.
    »Nicht, wenn du sarkastisch bist.«
    »Das werde ich nicht«, sagte Kez. »Das bin ich nicht.« Sie wartete. »Sag, dass du mir verzeihst.«
    »Das will ich erst, wenn ich es ernst damit meine«, erwiderte Cathy.
    »Könntest du es nicht einfach sagen, damit ich dieses ›uns‹ wieder genießen kann?«
    Cathy musste unwillkürlich lächeln.
    »Okay«, sagte sie.
    »Gott sei Dank«, seufzte Kez.

77.
    Sam nahm die Treppe, damit er Terri auf dem Weg nach unten wieder anrufen konnte.
    »Ich nehme an, du weißt nicht, in wessen Wagen sie gefahren sind …?«
    »Stimmt«, sagte Terri.
    »Hast du bei dem kurzen Gespräch einen Eindruck davon gewonnen, wer gefahren ist?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Terri. »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen Flanagan.«
    »Okay. Danke.«
    »Was willst …?«, begann Terri. Aber er hatte bereits aufgelegt.
    Sam stieg in seinen Saab, als er ihn sah.
    Grace’ alten Mazda, der jetzt Cathy gehörte.
    Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. Er hatte gerade Fragen an Terri verschwendet und damit wertvolle Zeit vertan. Grace hatte ihm gestern erzählt, dass Cathy ihren Wagen auf dem Parkplatz lassen würde, weil Kez sie abholen wolle.
    Jetzt musste er also nur noch Typ, Modell und Zulassungsnummer von Kez Flanagans Wagen herausfinden.
    Aber vielleicht besaß sie keinen eigenen Wagen, sondern hatte sich einen geliehen.
    Sam rief Martinez an.
    »Wo steckst du?«, wollte sein Partner wissen.
    »Ich komme heute nicht.«
    »Saul?«
    »Saul und noch viel mehr«, antwortete Sam. »Es geht ihm schon besser, aber hier läuft gerade etwas furchtbar schief, und ich brauche deine Hilfe.«
    »Lass mich raten«, sagte Martinez. »Inoffiziell.«
    »Gut erkannt.« Sam hielt kurz inne. »Eine Frau mit Namen Flanagan.«
    »Cathys neue Freundin?«
    »Genau die. Vorname Kerry oder Kez.«
    »Kez, das ist das Mädchen«, sagte Martinez. »Die Läuferin.«
    »Ich möchte, dass du sie gründlich durchcheckst, Al. Finde alles raus, was wir haben.«
    »Sagst du mir, warum?«
    »Bist du allein?«
    »Ja.«
    »Saul sagt, Kez Flanagan habe ihn überfallen.«
    »Cathys Freundin?« Martinez klang entsetzt. »Ach du Scheiße. Aber warum ist das inoffiziell? Willst du keine Fahndung?«
    »Noch nicht«, antwortete Sam. »Sie ist im Augenblick bei Cathy, vermutlich auf dem Weg nach Naples. Ich will auf keinen Fall, dass irgendwelche Cops Flanagan mit der Nase darauf stoßen, dass wir ihr auf der Spur sind.«
    »Dann ist Suarez also vom Haken?«
    »Sie ist diejenige, die das überhaupt erst aus Saul herausbekommen hat. Ich

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