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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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    Außerdem hatte Sauls großer Bruder ihn heute Morgen unablässig angestarrt. Er hatte beobachtet, wie er auf sie reagierte – nur für denFall. Und das hatte sie sich nicht eingebildet, ebenso wenig wie Grace’ misstrauische Blicke in letzter Zeit, und Terri gefiel es ganz und gar nicht, so behandelt zu werden.
    Nein, mein Herr.
    Cathy war jedoch unschuldig.
    Terri wartete einen Augenblick und rief dann bei Sauls Vater an. Sie war jedoch nicht sicher, was sie sagen würde, sollte er rangehen. Sie wollte ihm nicht noch mehr Kopfschmerzen bereiten, zumal David der Einzige in der Familie war, der sie stets mit Respekt behandelt hatte.
    Auch bei ihm sprang nur der Anrufbeantworter an. Terri fragte sich allmählich, ob die Familie wieder ins Miami General gerufen worden war, was wohl bedeutete, dass Saul auch mit ihnen kommunizieren wollte, wie er es mit ihr getan hatte.
    Somit würde es nicht mehr lange dauern, bis der »große Detective« von Kez erfuhr, mit oder ohne Hilfe von Officer Suarez.
    Das würde Terri jedoch nicht davon abhalten, nach Golden Beach zu fahren …
    … so schnell ihr Ford Focus konnte.

71.
    Sam, Grace und David waren wieder im Krankenhaus und warteten darauf, in Sauls Zimmer gelassen zu werden, denn unglücklicherweise hatte das Pflegepersonal bei ihrer Ankunft gerade damit begonnen, die Infusionen, Verbände und Bettwäsche zu wechseln. Sam ging nervös auf und ab.
    »Wenn du so weitermachst«, sagte David, »brauchst du bald ein eigenes Zimmer.«
    »Ich bin schon okay, Dad«, erwiderte Sam und marschierte weiter.
    »Ich aber nicht«, sagte David. »Ich bin alt, und ich bin müde, und ich brauche einen ruhigen Sohn um mich herum und keinen, der mir Magengeschwüre verursacht.«
    »Du hast doch nicht wirklich ein Magengeschwür?«, fragte Grace.
    »Nicht bis heute Morgen«, antwortete David.

72.
    Es war kein Problem, in Sauls Haus zu kommen, denn es lag hinter einer Steinmauer am Ocean Boulevard versteckt. Außerdem hatte Saul sich stets beschwert, dass sein Dad nie die Alarmanlage einschaltete, die Sam ihm installiert hatte. Terri konnte also einfach zur Rückseite des Hauses und durch die alte Terrassentür hineingehen.
    Manchmal hatte es seine Vorteile, im Einbruchsdezernat zu arbeiten.
    Drinnen angelangt ging sie direkt in die Küche. Dort, das wusste sie, bewahrte David Becket die Familiennummern an der Kühlschranktür auf. Und, Bingo, da war auch Cathys Handynummer.
    Terri rief sofort an.

73.
    Ein kleines Stück an den Schildern zum Miccusokee-Indianerreservat vorbei hörte Cathy das Handy in ihrer Tasche klingeln. Sie grub es aus und meldete sich.
    Als sie Terris Stimme hörte, geriet sie augenblicklich in Panik. »Ist mit Saul alles in Ordnung?«
    »Mehr als in Ordnung«, berichtete Terri. »Er ist wach.«
    »Hey!«, sagte Cathy. »Das ist ja wunderbar!«
    »Cathy, es gibt da etwas, das ich …«
    »Ruf sie später wieder zurück«, mischte Kez sich ein.
    »Bleib kurz dran, Terri.« Cathy legte die Hand aufs Mikrofon und schaute Kez stirnrunzelnd an. »Ich will hören, was sie zu sagen hat.«
    »Und offensichtlich ist das, was sie gesagt hat, ganz wunderbar. Ich bitte dich nur, ein klein wenig zu warten«, erwiderte Kez brüskiert. »Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt? Nur ein paar Stunden für uns allein, bevor wir zurückfahren.«
    Cathy hob das Handy wieder ans Ohr.
    »Terri, wir sind auf der Alligator Alley auf dem Weg nach Naples, aber ich bin später wieder in Miami Beach. Wenn du also …«
    Kez riss ihr das Handy aus der Hand, warf einen raschen Blick darauf, unterbrach das Gespräch und warf das Handy aus dem Fenster.
    »Um Himmels willen!« Cathy konnte es nicht glauben. »Kez, warum hast du das getan? «
    »Tut mir leid.« Kez schloss das Fenster und richtete den Blick wieder auf die Straße.
    »Halt sofort an.« Cathy konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so wütend gewesen war.
    »Das kann ich nicht«, sagte Kez.
    »Fahr rechts ran, und halt an! «
    »Beruhige dich«, sagte Kez. »Ich ersetz dir dein verdammtes Handy.«
    »Das Handy ist mir scheißegal«, sagte Cathy. »Was mir aber nicht egal ist, ist mein Bruder und was du gerade getan hast.«
    »Ich weiß, und ich habe dir ja schon gesagt, dass es mir leidtut. Aber Saul geht es offensichtlich besser, was großartig ist, und deshalb bitte ich dich, nur für ein paar Stunden mich an die erste Stelle zu setzen.«
    Cathy schüttelte den Kopf. Sie war immer noch

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