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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Tür und hoffte, dass die Krankenschwestern sich noch ein ganz klein wenig Zeit ließen.
    Sauls Hand hob sich wieder von der Bettdecke. Der Finger zielte auf einen weiteren Buchstaben im Inhaltsverzeichnis …
    ZERTIFIKATE .
    Ein Buchstabe.
    Z.
    Er ließ die Hand wieder sinken und legte sich erschöpft zurück.
    »Z?«, fragte Terri.
    Sie setzte das Wort zusammen.
    »K-E-Z.«
    Da erkannte sie, was sie gerade gesagt hatte, und runzelte verwirrt die Stirn.
    »Kez?« Sie starrte Saul an, konnte es kaum glauben. »Ist es das, was du mir sagen willst?«
    Sein Blick erzählte den Rest.
    »Mein Gott«, flüsterte Terri.

69.
    Grace war wieder in ihrer Praxis. Sie hatte gerade die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter abgehört, als aus dem Krankenhaus ein neuer Anruf kam.
    Sie hörte kurz, wie der Anrufer ihr berichtete, Saul werde zunehmend unruhig und Dr. Khan sei nun der Meinung, dass es hilfreich wäre, wenn ein Familienmitglied wieder ins Krankenhaus kommen würde.
    »Natürlich«, sagte Grace. »Ich werde sofort meinen Mann und Dr. Becket anrufen. Wir sind so schnell wie möglich da.«
    »Kann ich helfen?« Lucia kam zur Tür herein, Woody noch immer an der Leine. Der kleine Hund wedelte von dem kleinen Spaziergang noch immer fröhlich mit dem Schwanz. Lucia führte ihn häufig aus. Grace erhob sich langsam.
    »Geht es um Saul?«, fragte Lucia.
    »Keine Angst, es ist nichts passiert«, versicherte ihr Grace. »Aber ich muss meinen Mann …«
    »Ich hab’s gehört.« Lucia bückte sich, um die Leine loszumachen. »Soll ich die Anrufe für Sie erledigen?«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich kann das auf dem Weg erledigen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie fahren können?« Lucia runzelte besorgt die Stirn. »Ich könnte Sie fahren. Kein Problem.«
    »Ich komme schon zurecht. Danke, Lucia.«
    Sie gingen gemeinsam in den Flur hinaus.
    »Ich habe Cathys Wagen draußen nicht gesehen«, sagte Lucia. »Möchten Sie, dass ich sie anrufe? Ich würde mich gerne irgendwie nützlich machen.«
    »Das brauchen Sie nicht.« Grace nahm ihre Schlüssel von der Kommode. »Ich hatte gerade eine Nachricht von ihr auf dem Anrufbeantworter. Sie sagt, sie sei mit einer Freundin auf dem Weg nach Naples;also nehme ich an, dass sich das mit Saul schon erledigt hat, bevor sie wieder hierher zurückkommen könnte.« Sie öffnete die Haustür. »Außerdem kann Cathy einen Tag für sich gut brauchen.«
    Sie sah Lucias Miene, ehe sie sich abwandte.
    Kaum verhohlene Missbilligung war darin zu sehen, was Grace stark an Doras Reaktion in den ersten Tagen erinnerte, da Cathy zu ihnen gekommen war. Und auch wenn Grace wusste, dass Lucias einzige Sünde darin bestand, der Meinung zu sein, Cathy gehöre in diesem Moment zu ihrer Familie und nicht zu irgendwelchen Freunden, ärgerte der Blick sie trotzdem. Sie hatte den Eindruck, dass selbst Leute, die es eigentlich besser wissen mussten, nach wie vor dazu neigten, Cathy zu verurteilen.
    Deshalb freute es Grace umso mehr, dass Cathy jemanden gefunden hatte, den sie mochte und der – so hoffte sie von ganzem Herzen – diese Zuneigung erwiderte.

70.
    Terri saß in ihrem Wagen. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Was sollte sie als Erstes tun?
    Cathy finden und es ihr sagen.
    Ich kann es ihr aber nicht sagen, wenn sie mit Kez zusammen ist.
    Also musste sie Cathy erst einmal nur finden.
    Terri scrollte durch ihr Telefonbuch und rief im Haus der Beckets an.
    Der Anrufbeantworter meldete sich. Es war Grace’ Stimme, die ihr ihre Handynummer für Notfälle gab. Terri versuchte es auf dieser Nummer, bekam jedoch nur die Mailbox dran. Sie legte wieder auf.
    Was sie jetzt brauchte, war Cathys Handynummer. Sie musste herausfinden, wo sie war und ob Kez sich tatsächlich bei ihr befand. Eins-zwei-drei. Sie finden, sie von Kez wegbekommen und von da weitermachen.
    Natürlich war das nicht das richtige Verfahren für Officer Teresa Suarez.
    Der richtige Ansatz, der einzige für einen Cop, wäre es gewesen, die Information weiterzugeben: erst an Sam, nahm sie an, oder direkt an dessen Sergeant oder gar Lieutenant, vielleicht sogar an eine noch höhere Stelle.
    Aber das würde sie mit Sicherheit nicht tun, jedenfalls jetzt noch nicht.
    Zum einen war das endlich ihre große Chance, sich zu beweisen – die größte, die sie vermutlich je bekommen würde. Außerdem würde es alles nur unnötig hinauszögern, wenn sie es erst meldete, und das würde Cathy auch nicht helfen, wenn sie bei Kez war. Sie musste sie möglichst

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