Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
keiner von ihnen würde sich auch nur annähernd so sehr um Cathys Herz, ihre Seele und ihre körperliche Unversehrtheit kümmern wie Sam.
    Dann also kein Anruf bei Patterson.
    Wieder in den Saab und los.

78.
    »Ich verstehe, dass es gefährlich sein könnte, wenn wir es Cathy sagen«, sagte Grace am Telefon zu Sam, kurz nachdem er ihr und David die Neuigkeit übermittelt hatte. »Aber könnten wir denn nicht wenigstens anrufen und sagen, dass sie zurückkommen müsse, weil es Saul wieder schlechter geht?« Sie dachte nach. »Du könntest das Krankenhaus doch sogar bitten, das zu bestätigen, sollte Kez anrufen.«
    »Und wenn sie schon im Krankenhaus angerufen haben und wissen, dass es ihm gut geht?«, entgegnete Sam. »Oder wenn Kez nicht will, dass Cathy zurückkommt?«
    »Sauls Zustand könnte sich seit ihrem letzten Anruf wieder verschlechtert haben«, erwiderte Grace. »Und Cathy würde sich nicht von Kez aufhalten lassen.«
    »Was Kez wütend machen könnte«, gab Sam zu bedenken.
    »Aber wir müssen doch irgendetwas tun!«, protestierte Grace.
    »Das tun wir auch«, sagte Sam. » Ich tue etwas.«
    Grace kehrte mit David in Sauls Zimmer zurück. Beide waren sich einig, dass sie in seiner Gegenwart ruhig bleiben mussten, um nicht den Verdacht in ihm zu wecken, dass Cathy in Gefahr schweben könnte.
    Das war zum Glück nicht allzu schwer, weil Saul wieder schlief.
    Das war jetzt für David am härtesten, erkannte Grace.
    »Erst vor ein paar Tagen«, hatte er gerade zu Grace draußen im Gang gesagt, »als wir noch in Naples waren, sagte ich zu Cathy, dass ich Kez für jemand ganz Besonderes halte.«
    Jemand Besonderes.
    Grace hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen.
    Am liebsten hätte sie geschrien.

79.
    Sobald er Cathy nach Hause und Kez dorthin gebracht hatte, wohin sie gehörte, überlegte Sam, während er auf der I-75 nach Westen fuhr, wollte er zwischen sich und Terri endlich alles in Ordnung bringen … auch wenn er noch immer glaubte, dass sie es sich mit ihrer unbefugten Einmischung in fremde Fälle selbst zuzuschreiben hatte, dass der Verdacht zunächst auf sie gefallen war.
    Eigentlich könnte er sie auch gleich anrufen – nein, er musste.
    »Ich wollte dir noch einmal danken«, sagte er, »dass du uns diese Information gegeben hast.«
    »Saul hat sie uns gegeben.«
    Sie klang höflich, und Sam zuckte unwillkürlich zusammen. Auch wenn ihr vielleicht nicht klar war, wie groß seine Vorbehalte ihr gegenüber gewesen waren, so hatte sie sicherlich die negative Atmosphäre gefühlt.
    »Außerdem möchte ich dir inoffiziell sagen«, fuhr er fort, »dass wir beide jetzt im selben Team sind, soweit es mich betrifft.«
    »Und beide operieren wir außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs«, fügte Terri hinzu.
    »Und beide verfolgen wir dasselbe Ziel«, sagte Sam.
    »Was willst du, Sam?«
    »Ich möchte, dass du mir versprichst, dich ruhig zu verhalten und auf mich zu warten, solltest du sie eher finden als ich.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, erwiderte Terri. »Das hängt von den Umständen ab. Da stimmst du mir sicherlich zu.«
    »Es ist für alle besser, wenn du wartest.«
    »Nehmen wir mal an, ich finde sie«, sagte Terri, »was ziemlich unwahrscheinlich ist, da ich nicht weiß, wohin sie fahren. Und nehmen wir mal an, du findest heraus, dass Flanagan Familie oder Bekannte in Naples hat. Dann bin ich …«
    »Gehen wir doch nur zum Spaß davon aus, dass du sie zufällig findest.« Sam blieb beharrlich.
    »Wenn du mir noch immer nicht zutraust, das Richtige zu tun, Detective Becket«, sagte Terri, »dann leck mich am Arsch.«
    Er schluckte das. Ja, er verstand es sogar.
    »Okay«, sagte er. »Dann versprich mir wenigstens, dass du mir Bescheid gibst, solltest du dich durch irgendetwas zum Handeln gezwungen sehen.«
    »Solange du mir garantierst, dass du mir alles erzählst, was deine Kontaktleute dir sagen.«
    »Kein Problem«, erwiderte Sam.
    »Mach das«, sagte Terri, »und ich geb dir Bescheid, wenn ich sie finde.«

80.
    Wieder zurück im schönen, duftenden Naples.
    Diesmal kein Krankenhaus. Stattdessen eine Straße in einem Wohngebiet mit hübschen, stilvollen, einzeln stehenden Häusern.
    Geräumig. Ruhig.
    Kurz nach neun Uhr fünfzig verlangsamte der Golf vor einem pfirsisch- und cremefarbenen Haus auf Schritttempo. Ein schmucker Balkon lief um den gesamten zweiten Stock und teilte das Haus in deutlich voneinander getrennte Bereiche. Das war von weitem der einzige Hinweis darauf,

Weitere Kostenlose Bücher