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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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habe es mir gerade von ihm bestätigen lassen.«
    »Himmel!«, stieß Martinez hervor. »Und glaubst du noch immer, dass es eine Verbindung zu Muller und den anderen Fällen gibt?«
    »Wir konzentrieren uns erst mal auf Saul«, sagte Sam, »und auf die Suche nach Flanagan.«
    »Möchtest du, dass ich es bei Auto Track versuche?«
    Diese Privatorganisation wurde oft von der Polizei konsultiert, da sie Informationen aus einer Vielzahl von Quellen liefern konnte.
    »Sicher«, antwortete Sam. »Und hör dich ein wenig in Trent um, aber diskret.«
    »Sie sind also nach Naples unterwegs?«, fragte Martinez noch einmal nach.
    »Sag nichts der Polizei dort«, verlangte Sam. »Sie könnten Cathy für eine Komplizin halten. Ganz abgesehen von der Gefahr, dass sie freiwillig mit Kez fährt.«
    »Ihre Einträge sind gelöscht«, erinnerte Martinez ihn.
    »Das Risiko bleibt bestehen.« Sams Gedanken jagten sich angesichts der vielen besorgniserregenden Möglichkeiten. »Und wenn wir eine mögliche Entführung daraus machen und Flanagan irgendetwas Schlimmes passiert, wird Cathy mir vielleicht nie vergeben.«
    »Wir könnten die Highway Patrol bitten, sie wegen einer geringfügigen …«
    »Wir dürfen niemandem etwas davon erzählen, Al«, unterbrach ihn Sam.
    »Verdammt!«, sagte Martinez. »Lass mich raten. Du fährst nach Naples.«
    »Mir bleibt keine andere Wahl«, sagte Sam.
    »Du weißt, dass das eine schlechte Idee ist?«
    »Sicher«, sagte Sam, »aber im Moment fällt mir nichts anderes ein.«
    Er fuhr noch einmal nach Hause, ehe er die Stadt verließ. Kurz hatte er darüber nachgedacht, ins Krankenhaus zurückzufahren und Grace und David zu erzählen, was los war, zumal sie es andernfalls auch von Saul erfahren könnten – und das wäre grausam.
    Nein, es war besser zu warten, bis er unterwegs war. So hatten sie wenigstens keine Chance, es ihm auszureden.
    Im Haus stellte er die Maschine für einen extrastarken Espresso ein und ging nach oben, um seinen Arbeitsanzug gegen Jeans, Sneakers und ein weites schokoladenbraunes Freizeithemd zu tauschen, unter dem er weiterhin seine Sig Sauer tragen konnte, aber unsichtbar, denn schließlich würde er sich außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs bewegen müssen. Anschließend ging er in Cathys Zimmer und machte sich daran, es auseinanderzunehmen. Er hasste sich dafür, aber er brauchte jede Information, die er bekommen konnte. Erst schaute er nach ihrem Computertagebuch, gab es jedoch rasch auf. Zum einen wusste er nicht, ob sie immer noch eines führte, und zum anderen würde es passwortgeschützt sein, wie schon in der Vergangenheit.
    Zwei Dinge fand er jedoch: eine Kreditkartenrechnung – auch das war ein Eindringen in die Privatsphäre, aber es würde ihm helfen, die beiden Frauen zu finden – und einen Zettel, auf dem neben demsorglos dahingeschmierten Buchstaben K, H oder R etwas stand, das durchaus Flanagans Handynummer sein konnte.
    Sam schaltete sein eigenes Handy auf Rufnummernunterdrückung und rief an. Das andere Handy war ausgeschaltet, keine Mailbox war aktiv. Er suchte weiter.
    Weder neben Cathys Bett noch auf der Ankleidekommode standen irgendwelche Fotos.
    Auf ihrem Schreibtisch lagen jedoch ein paar Flyer von den Trent Tornados.
    Sam blätterte sie rasch durch und fand sie. Der Name stand in Großbuchstaben dort.
    Stacheliges, grell gefärbtes rotes Haar umrahmte ein kleines Gesicht mit scharfkantiger Nase und interessanten Augen.
    Kez Flanagan wirkte willensstark, vielleicht sogar aggressiv; dennoch glaubte Sam zu erkennen, warum Cathy sie so anziehend fand. Sam fragte sich, ob er wohl gesagt hätte, dass er Kez attraktiv fände, hätte Cathy ihm das Bild gezeigt, ohne dass er etwas gewusst hätte.
    Eine Woge der Trauer um Cathy brach über ihn herein, ihrer süßen, lieben, so sehr vom Pech verfolgten Adoptivtochter.
    »O Mann«, sagte er und räumte die Unordnung auf, die er verursacht hatte. Wenigstens hatte er jetzt ein Foto, das er herumzeigen konnte, sobald er in Naples war.
    Sam ging nach unten, kippte seinen Espresso herunter und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob er nicht vielleicht doch Detective Patterson anrufen sollte. Patterson war ohne Zweifel ein guter Mann, der sich sofort auf diese Information stürzen und so viele Leute auf die Suche nach Flanagan ansetzen würde, wie die Polizei von Naples entbehren konnte.
    Allerdings würde keiner dieser Männer sich vollkommen sicher sein, was die Unschuld von Flanagans Begleiterin betraf. Und

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