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Leuchtfeuer Der Liebe

Leuchtfeuer Der Liebe

Titel: Leuchtfeuer Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Marys Eintreten sagte Hestia: „Da ist ja mein süßer kleiner Schatz."
    „Sie sind ja ganz aus dem Häuschen." Mary legte das Baby in Hestias füllige Arme. „Weshalb regen Sie sich so auf?"
    „Ach, es gibt ein paar Unannehmlichkeiten, die ich Ihrem Mann mitgeteilt habe. Ich habe einen gewalttätigen Ehemann beim Sheriff angezeigt, der aber nichts gegen ihn unternimmt und behauptet, es gebe keine rechtliche Handhabe gegen den Kerl. Das Ganze sei eine Familienangelegenheit. Ich wollte, er hätte den Rüpel aus der Stadt gejagt..."
    „Wen denn?"
    „Einen Holzfäller. Er ist ein Trunkenbold und verprügelt unschuldige Bürger, aber der Sheriff will ihn nicht einsperren."
    „Und wieso nicht?" fragte Mary ungehalten.
    „Weil das Opfer seine Ehefrau ist. Können Sie sich so etwas vorstellen?"
    Mary dachte an die Frau mit dem Bluterguss unter dem Auge. „Sie haben die Frau bei sich aufgenommen, wie?"
    „Ja, Liwie Haglund wohnt hier. Ich lasse nicht zu, dass sie zu dem brutalen Kerl zurückkehrt."
    „Hat Ollie Haglund versucht, sie zu sehen?" fragte Jesse.
    „Ja. Er hat uns einen tüchtigen Schrecken eingejagt. Gottlob war Fiona zufällig zu Besuch und hat ihn mit Captain Swanns Walharpune verjagt. Aber ich mache mir große Sorgen. Was ist, wenn das Scheusal wiederkommt? Er hat Kräfte wie ein Stier und ist schrecklich jähzornig."
    Jesse stellte die Tasse ab und stand auf. „Ollie kommt nicht wieder." Damit verließ er den Salon.
    Mary sah ihm nach. „Er knöpft sich diesen Haglund vor."
    „Das fürchte ich auch." Hestia lächelte grimmig.
    „Was wird Jesse mit ihm machen?"
    „Liebste Mary, ich glaube, das wollen wir gar nicht wissen."
     
    Die Handschuhe wären an Jesses blutig geschlagenen Knöcheln kleben geblieben, also hatte er es vorgezogen, auf der Rückfahrt die Zügel mit bloßen Händen zu halten, ungeachtet der kalten Novemberluft. Nachdem er das Pferd versorgt hatte und das Haus betrat, spürte er Marys Blick auf seinen Händen.
    „Ich wasche mich", sagte er.
    „Das Abendessen ist fertig. Abel Sky hat uns einen frischen Lachs gebracht."
    Er ging nach oben und tauchte die Hände in kaltes Wasser. Eigenartig, dachte er, eine schöne Frau im Haus zu haben, die das Essen zubereitet. Eine Frau, mit der man sich unterhalten konnte, die einem zuhörte. Eine Frau, mit der man Freud und Leid teilen konnte.
    Mit zusammengekniffenen Augen klatschte er sich Wasser ins Gesicht und rieb sich mit dem Handtuch trocken. Mit finsterer Miene stieg er die Treppe hinunter und setzte sich an den Tisch.
    „Davy ist sofort eingeschlafen", sagte Mary. „Der Ausflug war wohl sehr aufregend für ihn."
    Jesse sagte nichts. Er wusste nie, was er sagen sollte, wenn sie über das Baby sprach.
    Sie musterte seine wunden Knöchel. „Was immer du getan hast", fuhr sie fort, „Hestia und Mrs. Haglund werden dir dafür dankbar sein."
    „Es ist nicht einfach für Hestia, Frauen wie Liwie Haglund bei sich aufzunehmen."
    „Aber wieso?" fragte Mary aufbrausend. „Was würdest du ihr raten? Soll die arme Frau etwa bei ihrem gewalttätigen Mann bleiben, bis er sie zu Tode prügelt."
    „Natürlich nicht. Aber wenn Hestia weiterhin Frauen bei sich aufnimmt, die ihren Ehemännern davonlaufen, werden sich die Kerle das nicht lange bieten lassen. Ich kann nicht alle Raufbolde aus der Stadt jagen."
    „Das verlangt niemand von dir." Sie schob sich einen Bissen gebratenen Lachs in den Mund. „Aber es muss einen Ort geben, an dem eine misshandelte Frau vor ihrem brutalen Mann sicher ist." Sie blickte ihm in die Augen. „Findest du nicht?"
    Er schwieg.
    „Geborgenheit ist manchmal der innigste Wunsch einer Frau."
    „Hm."
    „Es wird sich herumsprechen, dass das Swann-Haus ein Zufluchtsort für Frauen wie Liwie Haglund ist."
    „Hm." Jesse blickte aus dem Fenster auf die sich wiegenden Baumwipfel. Er fragte sich, ob Mary das alles mit Absicht machte. Sie zwang ihn, am Leben der Gemeinde teilzunehmen. Jahrelang hatte er unbehelligt in seinem Häuschen gewohnt, niemand hatte ihn gestört, niemand hatte ihn um etwas gebeten.
    In wenigen Monaten hatte sie ihn überredet, an der Jahrhundertfeier teilzunehmen, hatte ihn gezwungen, sie zu heiraten, und hatte ihn dazu gebracht, einen gewalttätigen Ehemann zu verprügeln und aus der Stadt zu jagen. Das alles war geschehen, ohne dass er gefragt worden wäre. Ohne seine Zustimmung. Es war einfach passiert.
    Nach dem Essen begann Mary mit dem Abwasch. „Lass mich das machen", sagte er und

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