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Leuchtfeuer Der Liebe

Leuchtfeuer Der Liebe

Titel: Leuchtfeuer Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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direkt in die Augen.
    Mary glaubte, vor Erleichterung in Ohnmacht zu sinken. Er war es nicht. Ständig verfolgten sie solche Bilder, geboren aus ihrer Angst, verfolgt zu werden. Als Mr. und Mrs. Cobb, die Besitzer des Gemischtwarenladens in Ilwaco, das Hotel verließen, brachte sie ein mattes Lächeln zustande. Sie schalt sich, hysterisch zu sein.
    Jetzt musste sie einen kühlen Kopf bewahren. Schließlich war ihr die Flucht gelungen, und sie hatte einen Schiffsuntergang überlebt. Das alles hatte sie doch nicht überstanden, nur um jetzt ihre Freiheit zu verlieren.
    San Francisco war ein paar tausend Meilen entfernt.
    Ab er besitzt ein Haus in Portland. Am anderen Ufer des Flusses ... mit seiner Ehefrau. Mit seiner kinderlosen Ehefrau. Mary bekam weiche Knie, sie konnte kaum atmen. Wo war Jesse?
    Nervös nestelte sie an den langen Wedeln einer Palme und beobachtete die Hotelgäste in der Halle. Es war ein Fehler gewesen, hierher zu kommen. Sie hatte nur daran gedacht, dass es Jesse gut tun würde, unter Leute zu gehen, damit er endlich aufhörte, sich in seinem Leuchtturm zu verstecken.
    An sich und ihre Situation hatte sie dabei nicht gedacht. Jesse und der Leuchtturm hatten ihr ein Gefühl der Geborgenheit gegeben, so sehr, dass sie vergessen hatte, dass ein mächtiger Mann hinter ihr her war, ein Mann, der sich in den Kopf gesetzt hatte, ein Kind zu haben.
    Ihr Kind.
    Sie schluckte trocken und bemerkte, dass sie das lange Palmenblatt zwischen den Fingern zerrieben hatte. Sie wischte sich die Hände am Rock ab.
    „Jetzt weiß ich endlich, woher ich Sie kenne", sagte eine Männerstimme hinter ihr.
    Mary drehte sich erschrocken um. Sie straffte die Schultern, als sie Elliot und Sarah Webber erkannte. „Sie irren sich. Wir sind uns nie begegnet", entgegnete sie schroff.
    „Er konnte die halbe Nacht nicht einschlafen, so sehr gingen Sie ihm im Kopf herum." Sarah musterte sie kalt mit zusammengekniffenen Augen. „Doch schließlich fiel es ihm dann doch noch ein."
    „Wir haben Ihr Bild vor ein paar Wochen in der Zeitung gesehen", fügte Elliot triumphierend hinzu. „Sie sind die Uberlebende der Schiffskatastrophe."
    „Sie müssen sich irren", widersprach Mary mit ruhiger Stimme, obwohl sie innerlich bebte. „Von mir wurde kein Bild veröffentlicht."
    „Aber gewiss", beharrte Sarah. „Im Daily Journal war Ihr Bild. Jesse hat Ihnen das Leben gerettet und Sie bei sich aufgenommen." Sie klang irgendwie erleichtert, hatte sich wohl nicht vorstellen können, dass Jesse sich wirklich für eine schmutzige Irin interessieren könnte.
    „Sie irren", widersprach Mary eigensinnig. „Von mir war kein Bild in der Zeitung." Sie nickte hochmütig und rauschte erhobenen Hauptes an dem Paar vorbei aus dem Hotel.
    Als sie hörte, wie Jesse ihren Namen rief, ging sie unbeirrt weiter und bog um die Ecke zu den Stallungen. Im Hof liefen die Stallburschen hin und her, spannten die Pferde vor die Wagen der abreisenden Gäste.
    Jesse ergriff ihren Arm und hielt sie fest. „Haben Sie mein Rufen nicht gehört?"
    „Doch, das habe ich."
    Er musterte sie besorgt. „Sie sind weiß wie ein Gespenst. Sind Sie krank? Soll ich einen Arzt holen?"
    „Sie haben meine Fotografie an die Zeitungen geschickt." Sie hoffte auf ein Nein, wollte nicht hören, dass er ein falsches Spiel mit ihr getrieben hatte.
    „Natürlich habe ich das getan."
    Sie fuhr zusammen, als habe er sie geschlagen. „Ich hatte Sie gebeten, es nicht zu tun."
    „Damals wusste ich nichts über Sie. Ich stellte mir vor, Ihre Familie sei in Sorge um Sie." Seine Miene verfinsterte sich. „Ich weiß, was das bedeutet. Das endlose Warten. Das Hoffen."
    „Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass ich einen guten Grund haben könnte, mein Bild nicht in die Zeitung setzen zu lassen?"
    „Dann hätten Sie mir den Grund nennen sollen."
    „Sie haben mich nie danach gefragt." Sie hatte die Stimme erhoben, einige Passanten im Hof drehten sich nach ihr um.
    Jesse nahm Mary beim Ellbogen und führte sie die Straße entlang zur Weide neben dem Bach. „Nennen Sie mir den Grund."
    Sie zögerte. Warum hatte er sie betrogen? Sie hatte ihn ausdrücklich darum gebeten, sie nicht zu fotografieren. Warum hatte er nicht auf sie gehört?
    Ich weiß, was das bedeutet. Das endlose Warten. Das bange Hoffen.
    Dieser zornige, tief verletzte Mann hatte namenloses Leid ausgestanden in der vergeblichen Hoffnung auf Nachricht von seiner Frau.
    Mary blinzelte die Tränen zurück. „Ich habe Ihnen gleich

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