Level 26 – Dunkle Offenbarung
Sache in den Medien, vor fünf Jahren. Dieser Teil meiner Vergangenheit ist nicht allzu schwer zu finden. Aber die Art, wie er darüber gesprochen hat … Es war so, als wüsste er noch eine Menge mehr über den Fall, als je darüber in den Zeitungen stand.«
»Äh …« Riggins’ Verstand rotierte. Die bruchstückhaften Erinnerungen an den Überfall in seiner Wohnung ergaben jetzt einen Sinn. Oh, Scheiße. Und was für einen Sinn sie ergaben. Der Überfall. Er erinnerte sich jetzt an weitere Einzelheiten. Sie werden mir alles über Steve Dark verraten . Scheiße, was hatte er diesem Psycho über Steve Dark verraten?
Dark fuhr fort: »Das Seltsame war, er wollte mich nicht töten. Er hat mich nur fallen lassen, weil ihm keine Wahl blieb – weil ich Anstalten machte, ihm das Gesicht wegzublasen. Das Ganze machte eher den Eindruck, als wollte er etwas mit meinem Verstand anstellen, mich von der Jagd abbringen.«
»Warum?«
»Weil ich keines seiner Ziele bin. Er hat mich ernst genug genommen, um zu versuchen, mich auszuschalten. Aber er wollte dabei nicht so weit gehen, mich zu töten. Er wählt seine Ziele sehr präzise aus, und genauso präzise sorgt er auch dafür, dass er der Welt alles erklären kann. Das ist die Besonderheit von diesem Spinner, Riggins. Er ist nicht wie die anderen Irren, die wir über all die Jahre zur Strecke gebracht haben. Schauen Sie sich die Leute an, die er ins Visier genommen hat. Alle so ausgewählt, dass sie ihm die fettesten Schlagzeilen garantieren.«
»Wir hatten schon andere kranke Arschlöcher, die stolz waren, wenn ihr Werk in der Presse auftauchte«, stellte Riggins fest.
»Aber nicht so wie der hier. Ihm geht es mehr um die Weltanschauung als um den Mord. Er tötet nicht einmal jedes Opfer. Das ist es, was mir Sorgen macht. Ein Level-26-Killer hinterlässt in der Regel eine Spur von Opfern, die den Weg zu etwas Größerem markieren. Die Frage ist, worauf arbeitet Labyrinth hin?«
»Keine Ahnung«, sagte Riggins, der nur halb zuhörte. Die andere Hälfte seines Gehirns mühte sich immer noch verbissen, die Einzelheiten des Überfalls zusammenzubringen, und Entsetzen und Scham stiegen in ihm auf. Es gab ein schreckliches Geheimnis über Steve Dark, und fünf Jahre lang hatte Riggins es in einem gepanzerten Gewölbe tief in seinem Inneren verwahrt. Hatte Labyrinth es ausgegraben und aufgebrochen, mit dem Wahrheitsserum und seinen schonungslosen Fragen als Brechstange?
»He«, sagte Dark. »Ich bin froh, dass Sie hier sind. Das bedeutet mir viel.«
»Was hat er Ihnen erzählt?«, fragte Riggins. »Sie sagten, er wusste Dinge über Sqweegel, die nicht in den Zeitungen standen.«
Dark schwieg einen Augenblick, bevor er antwortete. »Es ist nicht wichtig.«
Riggins ballte so heftig die Fäuste, dass seine Fingernägel sich in die Handflächen gruben und Blut floss. Scheiße. Labyrinth wusste es. Er hatte es gewusst, und er hatte Dark die Wahrheit erzählt, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Und jetzt wusste Dark es ebenfalls … Diese eine Sache, von der Tom Riggins sich geschworen hatte, dass sein Ziehsohn es nie, niemals erfahren würde.
Dass Sqweegel, ihr schlimmster Gegner und der Mann, der Darks Adoptiveltern und seine geliebte Ehefrau Sibby ermordet hatte, ein Blutsverwandter war.
Was richtete das in Darks Verstand an? Riggins konnte es fast nicht ertragen, Dark in die Augen zu sehen, aus Furcht, dass er sich verraten könnte. Die Schuld, die er empfand. Die Scham.
»Riggins.«
»Ja.«
»He, schauen Sie mich an.«
Riggins tat es. »Ich komme wieder in Ordnung. Ich bin echt übel zugerichtet worden, und mein Gehirn hat es dabei auch ordentlich durchgeschüttelt … Aber ich werde es überleben. Sie stellen sich an, als könnte ich jeden Augenblick den Löffel abgeben.«
»Ja. Nein. Entschuldigung … Wissen Sie, ich bin einfach nur müde und verkatert. Sie kennen mich. Ich kann einfach nicht in ein Flugzeug steigen, ohne mir vorher die Kante zu geben.«
»Nun, dann trinken Sie eine Kanne Kaffee. Weil ich Sie nämlich um einen Gefallen bitten will.«
Wieder war Riggins überrascht. Wie jedes verbitterte Kind hatte Dark es über die Jahre deutlich gemacht, dass er Riggins oder dessen Hilfe nicht mehr brauchte, niemals wieder und für gar nichts.
»Was brauchen Sie?«
»Ich will, dass Sie Natasha aufsuchen und dem Rest des Teams helfen, diesen Scheißkerl zu erwischen«, sagte Dark.
»Was? Ich soll Ihrer superspeziellen und schicken
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