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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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nicht zu ,
    sagte Dark sich selbst.
    Bleib in Bewegung .
    Aber die bloße Erwähnung des Namens, Sqweegel, brachte die Erinnerungen wieder zurück – an ihren letzten Kampf im Kellerversteck dieses Monsters, an das Beil, das auf und nieder schwang und seine spindeldürren Glieder vom Rumpf hackte …
    Und das alles jetzt verbunden mit dem schrecklichen Wissen, dass dieses schwarze Blut, das aus den Wunden herausgespritzt war, auch durch seine eigenen Adern floss. Durch das winzige starke Herz seines kleinen Mädchens  …
    Nein.
    Tu dir das nicht selbst an.
    Verdräng es einfach.
    Bleib in Bewegung.
    Bleib in Bewegung …
    … bis zu der Vitrine.
    »Lassen Sie mich Ihre Schuldgefühle mildern und Ihnen zeigen, wie es sich angefühlt hat. Ich glaube, ich werde mit einem Bein anfangen.«
    Dark ignorierte die höllischen Schmerzen in seiner Schulter und zog sich hoch. Er stürzte auf einen Schaukasten zu, der an einer der gerundeten Wände des Amphitheaters stand. Sein ganzer Körper krachte in die Scheibe, zertrümmerte das Glas, das auf alte chirurgische Werkzeuge hinabregnete. Skalpelle. Bügelsägen. Labyrinth ging mit seiner Amputationssäge auf ihn los. Dark fuhr herum und traf seinen Angreifer mit dem Stiefel mitten vor die Brust. Der Tritt nahm Labyrinth den Atem. Dark trat noch einmal zu und wühlte zugleich mit der Hand in der Vitrine herum. Die Scherben zerschnitten ihm die Fingerkuppen, bis er endlich glattes Metall darunter fühlte.
    Jetzt hatte Dark auch eine Waffe. Ein Skalpell, schon jetzt mit Blut von Darks zerfetzten Fingerspitzen besudelt.
    Labyrinth bekam wieder Luft. Er ging auf Dark los, hielt die Amputationssäge links unten, bereit für einen weiteren brutalen Schlag. Dark fühlte sich jetzt schon, als würde er aus hundert Wunden bluten.
    »Den eigenen Bruder mit einer Axt in Stücke gehackt«, zischte Labyrinth. Die Säge sauste durch die Luft, mit einer Kraft und einer Geschwindigkeit, die fast übermenschlich anmutete. Dark duckte sich. Die Klinge schwirrte über seinen Kopf hinweg und verfehlte ihn um Millimeter. Dark stieß das Skalpell in Labyrinths Flanke, wieder und wieder wie mit einem Presslufthammer, Stich, Stich, Stich, Stich, Stich , bis der Mann aufschrie und taumelte.
    Aber es war kein Schmerzensschrei. Es war ein Lachen.
    »HA … HA … HA … HA … HA!« Labyrinth gluckste fröhlich, als er wieder herumfuhr und Dark ansah. »Sie sind das Ebenbild Ihres Bruders! Sie können sehr gut mit diesem Skalpell umgehen.«
    »Was hat das alles mit mir zu tun?«, fragte Dark. »Ich dachte, Sie hätten noblere Ziele im Sinn.«
    »Es hat nichts mit Ihnen zu tun«, sagte Labyrinth. »Sie sind einfach nur zu meinem Vergnügen da.«
    »Sie behaupten, dass Sie die Welt verändern wollen.« Dark ging nicht weiter auf Labyrinths Worte ein. »Was ändern Sie, wenn Sie jetzt gegen mich kämpfen?«
    »Die Veränderung hat schon angefangen, und weder Sie noch Blair noch irgendjemand sonst können etwas tun, um das aufzuhalten. Viel zu lange haben Männer wie Sie die Massen in falscher Sicherheit gewiegt, während Sie sie zugleich rücksichtslos missbraucht haben. Ihr kostbares Establishment , dem Sie so blind dienen, hat nur eines im Sinn: Menschen auszunutzen ! Sie zu benutzen aus Gier und für Macht und Profite …«
    »Genau wie Sie Menschen benutzt haben, um Ihren Unsinn zu verbreiten. Das ist das Problem. Die Leute sind zu schlau dafür. Sie werden Sie als das erkennen, was Sie sind. Ein Monster.«
    »Ich? Ein Monster? Vielleicht. Es spielt auch keine Rolle. Meine Arbeit ist getan. Jetzt liegt es an einem anderen, die Menschen von ihren Ketten zu befreien.«
    Ein anderer? , dachte Dark. Hat er einen Komplizen oder nur eine weitere Marionette?
    Labyrinth lächelte. »Nur zu, Killer. Erschlagen Sie das Monster.«
    Dark betrachtete ihn ruhig.
    »Nein.«

79.
DARK
      
    Dark ließ das Skalpell fallen – und sah einen Ausdruck echter Verwirrung auf Labyrinths Gesicht. Im nächsten Augenblick sprang Dark vor. Labyrinth zuckte zurück. Dark packte den Rand der Amputationssäge. Labyrinth umklammerte die Waffe noch fester, sein Arm war so hart wie eine Stahltrosse. Dark fühlte die Stärke hinter dem Griff.
    »Töte mich, Killer«, zischte Labyrinth. »Töte mich … töte mich … töte mich …«
    Dark setzte all seine Kraft ein, um die Säge herumzudrehen. Er verdrehte Labyrinths Hände an den Gelenken, bis das Sägeblatt in die entgegengesetzte Richtung wies, Zentimeter von dem

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