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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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das Handy:
    RUFEN SIE MICH AN. SOFORT
    Dark rief zurück, und Riggins hob nach dem ersten Klingeln ab.
    »Wo sind Sie?«
    »Philadelphia.«
    »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt wegen dieser Global-Alliance-Sache, vor allem, nachdem Sie mir gesagt haben, dass dieser Labyrinth Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre neuen Kollegen lenken möchte.« Riggins spie das Wort Kollegen aus, wie ein Geschiedener vom neuen Ehemann sprechen würde.
    »Wie auch immer, sie alle wirken sauber, bis auf eine Sache, die mich hier ehrlich gesagt ein wenig verrückt macht …«
    Was Riggins als Nächstes sagte, hörte Dark nicht mehr, weil sein Verstand sofort auf einen anderen Laut umschaltete, der gedämpft von den Wänden der Operationshalle widerhallte.
    Das Gänsehaut verursachende Geräusch einer Klinge, die aus der Scheide gezogen wird.

76.
LABYRINTH
      
    Ich sage zu Dark:
    Willkommen zurück im Labyrinth!
    Etwas piepst, ganz leise. Ich frage mich, ob Dark es hört.
    Ich sage:
    Ich freue mich darauf, an Ihnen zu arbeiten. Ich habe mindestens fünfzehn Minuten Zeit, um zu spielen. In fünfzehn Minuten kann ich eine Menge tun.
    Und dann zeige ich ihm, was ich in der Hand halte:
    Eine große Säge –
    auch als Amputationssäge bekannt. Mit einem Handgriff aus Elfenbein, der wie ein Pistolengriff geformt ist, ein fast halbmeterlanges Blatt, von einem Metallurgen aus Philadelphia zu Zeiten des Bürgerkriegs gefertigt.
    Dark schiebt sich näher an mich heran, fragt:
    Wo ist Ihre Maske?
    Ich lächle und sage ihm:
    Ich habe keinen Grund mehr, mich zu verstecken. Meine Arbeit ist getan. Es gibt nichts, was Sie noch tun könnten, um mich aufzuhalten. Ich selbst könnte meine beiden letzten Geschenke an die Welt nicht zurücknehmen, nicht einmal, wenn ich es wollte.
    Ich weiß, was Dark vorhat. Er will sich Zeit verschaffen, näher an mich herankommen, mich am Reden halten, all diese durchschaubare Bullenscheiße, so lange, bis er seine Glock ziehen und auf meine Brust zielen und den Abzug drücken kann, zusehen, wie die Kugel sich durch meinen Körper schneidet, bevor ich IHN in Stücke schneiden kann.
    Ich frage:
    Wissen Sie, was das ist?
    Dark sagt:
    Das ist mir scheißegal.
    Und dann zieht er seine Glock.
    Er zielt auf meine Brust.
    Und er drückt den Abzug.
    Zumindest VERSUCHT er es.
    Nichts passiert. Schauen Sie ihn sich an, den armen Steve Dark, so verwirrt. Er fragt sich, warum seine Glock 19 den Bösewicht nicht durchlöchern will …

77.
  
      
    Natasha bewegte sich rasch durch eine Intensivstation im zweiten Stock, als ein Patient einen Herzstillstand erlitt.
    »Code blau, Code blau!«, schrie jemand.
    Alarme erklangen, und die Belegschaft hastete rings um sie herum. Der Alltag in einem großen städtischen Krankenhaus. Für Natasha war das ein vertrautes Umfeld; sie hatte wochenlang bei ihrem Stiefvater ausgeharrt, als der langsam und qualvoll an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben war. Alles an dieser Klinik, von der Farbe der gekachelten Fußböden über den antiseptischen Geruch in der Luft bis hin zu den frisch gestärkten Kitteln der Krankenschwestern, erinnerte sie an diese Zeit. Sie versuchte sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren, aber nur wenige Sekunden später erlitt ein weiterer Patient einen Zusammenbruch, nur ein paar Zimmer weiter den Flur entlang. Noch mehr Alarme, noch mehr Aufregung. Und dann, gegen alle statistischen Wahrscheinlichkeiten, traf es einen dritten Patienten. Und einen vierten …
    Die Krankenschwestern gerieten in Panik:
    »Ich habe hier noch einen Anfall.«
    »Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?«
    Aus den Lautsprechern erklang eine Stimme, die sich ganz offensichtlich verzweifelt darum bemühte, ruhig zu bleiben:
    »Doktor Allcome bitte auf Station drei melden, Doktor Allcome bitte nach Station drei.«
    Natasha wusste, dass es sich hier um einen Krankenhaus-Code für einen ernsten Notfall handelte. »Alle kommen.« Was bedeutete, dass sämtliches medizinisches Personal, das gerade nicht anderweitig beschäftigt war, sich sofort auf Station drei einzufinden hatte.
    Das war der Augenblick, wo Natasha erkannte, dass sie zu spät waren. Die Zeit war vorbei. Labyrinths Plan war bereits angelaufen.
    Das Pennsylvania General war mit mehr als dreitausendzweihundert Flachbildschirmen ausgestattet, die überall in Fluren, in den Aufenthaltsbereichen und auf den Krankenzimmern verteilt standen. Sie alle zeigten gleichzeitig dieselbe Sache:
    Eine weitere Botschaft von Labyrinth.
    Bilder:

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