Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
können.
Einen Hinweis.
Disneyland.
Befanden sie sich in der Nähe von Anaheim? Es war ein Anfang, aber die Ortsangabe war so ungenau, dass sie beinahe nutzlos war. Steve fluchte in sich hinein. Hätte der Freak den Livestream nicht unterbrochen, hätte Sibby ihm vielleicht einen weiteren Hinweis geben können.
Trotzdem. Es war ein Anfang.
Dark schrieb eine SMS an Constance.
VERSUCHT ES IN DER GEGEND VON ANAHEIM. DISNEYLAND.
11000 Wilshire Boulevard
»Was war das?«, fragte Riggins.
»Wir haben den Livestream verloren«, murmelte einer der Agenten vor einem der Terminals.
»Dann finden Sie ihn wieder.«
»Wir haben das Log-In-Fenster, aber wir werden ständig rausgeworfen.«
»Versuchen Sie es weiter.«
»Ja, Sir.«
Auf der anderen Seite des Raums hatte Constance in der Zwischenzeit die SMS von Dark gelesen. Sie schaute auf den Bildschirm.
Ein steiler, markanter Gipfel.
Anaheim.
Und dann erlebte sie einen jener wunderbaren Augenblicke, für die sie ihren Beruf so liebte – das süße Gefühl, einen bislang verborgenen Zusammenhang zu erkennen.
Der Gipfel war nicht echt. Es war das Matterhorn – in Disneyland. Sie war als Kind jeden Sommer mit ihren Eltern dort gewesen, bis sie sich hatten scheiden lassen.
Sqweegels Haus stand unweit der belebtesten Gegend von ganz Südkalifornien.
90.
Hollywood,
19.13 Uhr
Dark schlug mit der geballten Faust gegen die Wand seines Zimmers. In der Trockenmauer aus Gipskarton erschien ein Loch. Dark fluchte. Vielleicht hatte er jetzt den Hotelmanager alarmiert. Doch seine Wut suchte sich ein Ventil, und er hatte für einen Moment die Nerven verloren.
Dark war angefüllt mit blindem Hass. So hatte er sich seit Jahren nicht gefühlt. Nicht mehr, seit ihm die Pflegefamilie genommen worden war. Nach deren Ermordung war sein Herz erkaltet, und seine Seele war zu einer gefühllosen Masse geworden. Er war durch die Welt gezogen und hatte alles vernichtet, was ihn von der Bestie trennte, die ihm das angetan hatte. Dann, nach einem ganzen Jahr voll blutiger, dunkler, frustrierender Fehlschläge, hatte er alle Energie verloren. Er war innerlich ausgebrannt gewesen, erloschen und erkaltet.
Doch Sibby hatte die Asche aufgewühlt und noch Glut entdeckt – an Stellen, die Steve längst für tot gehalten hatte. Sie hatte diese Glut gehegt und gepflegt, hatte das Feuer wieder entfacht und dafür gesorgt, dass Dark sich irgendwann wieder wie ein Mensch fühlte.
Und jetzt war sie in der Hand dieses Irren.
Und Dark konnte nichts anderes tun, als auf das leere Fenster seines Browsers zu starren und dem Verlangen zu widerstehen,den Laptop durchs Zimmer zu schleudern, darauf herumzutrampeln und die Tasten mit bloßen Fingern herauszureißen.
»Moment, aller guten Dinge sind drei … Ja. Wir sind wieder da.«
Riggins und Constance eilten zu dem Bildschirm, der ausgefüllt war mit Sqweegels gespenstischem, maskenhaftem Gesicht. Sein Reißverschlussmund sah aus wie ein Riss, der sich über den Schirm zog und aus dem jeden Moment seine fette, nasse Zunge hervorschnellen konnte.
»Constance Brielle«, sagte er. »Ich weiß, dass du zuhörst. Das hier geht auch dich an.«
Alle drehten sich zu Constance um. Sie ignorierte die Blicke. Starrte wie hypnotisiert auf das Bild seines Mundes, als wäre es der Mund Gottes, der nun laut ihre Sünden verkünden würde.
»Wir haben viel zu bereden«, sagte Sqweegel. »Wir alle.«
Und dann war sein Gesicht verschwunden, und die Kamera zeigte auf Sibby.
»Steve?«
»Ich bin da«, sagte er und streichelte mit den Fingerspitzen den Bildschirm des Laptops. Er spürte die elektronische Wärme der Pixel; es fühlte sich an, als wäre es Sibby.
»Dann sind wir alle da? So ist es fein«, sagte Sqweegel und richtete die Kamera wieder auf sich. Er wiegte das Baby im Arm, das immer noch in dem grässlichen weißen Latex-Anzug steckte.
»Es ist wichtig, dass wir zunächst ein paar Dinge aus der Welt schaffen, bevor wir zum Ende kommen.«
Je länger Constance auf das Bild Sqweegels starrte, desto sicherer war sie, dass der Freak sie irgendwie sehen konnte. Sieerkannte es an tausend kleinen verräterischen Reaktionen. Das war kein Mann, der vor einem unsichtbaren Publikum agierte.
Der Irre konnte sie sehen . Sie alle, jeden Einzelnen.
Er musste eine Überwachungskamera in der Zentrale installiert haben. Vielleicht sogar mehrere.
Aber wie?
Constance hielt den Blick auf den Schirm gerichtet, während sie
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