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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Venice gemietet und zu einem Gebrauchtwarenladen möbliert: Matratze, Tisch, Topf, Löffel, Handtücher. Die letzte Spur seines alten Lebens war eine Tasche voller Kleidungsstücke, die jemand aus dem alten Haus geborgen hatte, doch Dark konnte sich nicht überwinden, die Sachen anzuziehen.
    Einmal die Woche ließ er sich Lebensmittel und Alkohol liefern. Essen war lediglich ein Mittel, um sich am Leben zu erhalten. Beim Alkohol hingegen war es eine immerwährende Suche nach dem Stoff, der ihm am schnellsten Vergessen bescherte. Darks Stoffwechsel passte sich bemerkenswert schnell an; bereits nach wenigen Tagen ließ die Wirkung beispielsweise von Whiskey stark nach, und er musste umschalten auf dreifach gebrannten Wodka, und so weiter, und so fort.
    Er versuchte es mit Spaziergängen. Hauptsächlich jedoch starrte er Dinge an. Die Decke. Die Straße. Den überwucherten Garten hinter dem Haus.
    In jenen Tagen hatte er nur ein Ziel gehabt: das Monster aufzuspüren, das seiner Familie so Schreckliches angetan hatte. Alles, was er tat, diente lediglich dazu, ihn so lange am Leben zu erhalten, bis er seine Rache vollendet hatte. Bei seinen Spaziergängen brütete er über den Akten verschiedener Mordfälle, die er illegal bei der Special Circs kopiert hatte, auf der Suche nach übersehenen Details oder dem magischen Faden,der sich von Leiche zu Leiche bis hin zu seiner Pflegefamilie spannte. Den Faden, den er entdecken und benutzen würde, um diesen dämonischen kleinen Hurensohn zu strangulieren, bis ihm die Augäpfel aus den Höhlen sprangen.
    Er stellte sich vor, wie er Sqweegel fand und sich Zeit nahm, ihn zu töten, viel Zeit. Wie er diesem Scheusal jeden Knochen einzeln brach, bis er durch die Haut platzte. Ihm die Adern aus den Armen und Beinen riss und dabei kauterisierte. Oh ja, er würde sich sehr viel Zeit lassen. Eine Woche Höllenqualen für jedes Familienmitglied, das er verloren hatte.
    Doch nach einem Jahr ergebnisloser Suche hatte Dark einsehen müssen, dass er keine Details übersehen hatte. Es gab keinen magischen Faden. Man konnte jahrelang mit den Fingern an der Wand einer Zelle kratzen auf der Suche nach dem geheimen Knopf, der die Tür öffnete – wenn es keinen Knopf gab, dann gab es keinen.
    Und anstatt Darks Dämonen auszutreiben, hatte dieses verdammte Jahr sie nur stärker gemacht. Als es endlich vorbei war, als Dark ganz unten angekommen war, hatte er geglaubt, am Ende zu sein. Er hatte nach einem Ort gesucht, wo er auf den Tod warten konnte. Mit Gottes Hilfe, so hatte er damals gedacht, würde es nicht lange dauern.
    Anders, als Riggins glaubte, hatte er es versucht. Oh, und wie er es versucht hatte!
    Am Ende hatte er versagt.
    Und dann war er zur bloßen Lebenserhaltung zurückgekehrt. Alkohol. Schlaf. Essen, wenn es unbedingt notwendig war.
    Ein trostloses Dahinvegetieren.
    Bis zu dem Tag, an dem er Sibby über den Weg gelaufen war.
    Und wo stand er jetzt?
    Ein Millionen-Dollar-Haus mit Ausblick auf den Strand. Große Zimmer mit handgearbeitetem Holzmobiliar vonThomas Moser. Eine maßgefertigte Küche, entworfen von Nicole Sassaman. Geschirr, designt von Doriana O. Mandrelli und Massimiliano Fuksas. Manchmal musste er an die angelaufenen, leicht verbogenen Gabeln und Löffel denken, die er zuvor benutzt hatte, um seine Mahlzeiten in sich hineinzuschaufeln.
    Bevor er Sibby kennen gelernt hatte, die Liebe seines Lebens.

17.
     
     
     
     
    Das große Haus, das Dark und Sibby bewohnten, war ein liebevoll eingerichteter Rückzugsort vor der Welt. Alles war ausgesucht, um das Auge zu erfreuen und der Hand zu schmeicheln. Dark gab kaum einmal seine Meinung zum Besten, doch irgendwie schien Sibby immer genau zu wissen, welche Farben und Stoffe ihm gefielen. Es war beinahe wie Hellsehen. Dark staunte immer wieder darüber, wenn er von seiner morgendlichen Abgeschiedenheit zurückkehrte.
    Sibby, eingehüllt in ein großes Badetuch, betrat das Zimmer und lächelte ihn an. »Du warst länger weg als sonst.«
    Ihr Anblick raubte ihm jedes Mal aufs Neue den Atem. Sibby Dark war eine milchkaffeefarbene Schönheit mit rabenschwarzen Haaren und so intensiven Augen, dass es unmöglich war, nicht in ihren Bann zu geraten. Ihr Körper war gleichermaßen faszinierend, doch es war ihre Seele, die ihm am stärksten das Gefühl von Geborgenheit vermittelte. Er hatte längst keine Angst mehr, sie mit seinem Elend zu vergiften – was er auch seit langer Zeit nicht mehr getan hatte. Sie schien nicht nur immun

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