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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Persönliche aus der Sache heraushalten. Profi bleiben.
    Er blickte auf seine Digitaluhr.
    11:05:43 …
    11:05:42 …
    11:05:41 …
    11:05:40 …
    11:05:39 …
    Wie Sand, der durch eine Eieruhr rann.
    Riggins ging zur Tür und öffnete – eine Formalität, mehr nicht. Sie hätten die Tür mit Leichtigkeit eintreten können. Ein Viertklässler hätte das geschafft.
    Nellis starrte ihn an. McGuire war nicht zu sehen; wahrscheinlich gab er seinem Kumpel von der Seite Deckung.
    Keine Dummheiten , sagte sich Riggins. Nimm es wie ein Prof i.
    Er hatte noch ungefähr elf Stunden zu leben, und das einzig Vernünftige war, diese Zeit so zu verbringen, wie es ihm am besten gefiel.
    »Kommt rein, Jungs«, sagte er. »Lasst uns reden.«

20.
     
     
     
     
    Irgendwo in Amerika
     
    Schatten bewegten sich an der Wand des Verlieses. Dünne, zuckende Schatten, die an die Gestalt eines menschlichen Wesens erinnerten und sich wie Dutzende ineinandergewundene Schlangen bewegten. Die Schatten verdoppelten ihre Größe, verdreifachten sie. Die Schlangen zuckten, wanden sich, kamen näher. Dann, unerwartet, erstarrten sie zur völligen Regungslosigkeit.
    Sqweegel starrte auf seine gefrorenen Umrisse an der Wand, während er nachdachte.
    Er überlegte, wie man die Bewegungen eines Menschen an einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort festmachen konnte.
    Während er über diese Frage nachdachte, setzte er sich wieder in Bewegung, langsam, behäbig. Er genoss die sich windenden Schatten seiner Silhouette an der Wand. Dann drehte er sich weg, erstarrte ein weiteres Mal, jetzt mit dem Rücken zur Wand. Er stellte sich vor, hinter ihm wäre ein riesiges Zifferblatt. Er hob den Ellbogen zur Zehn, die Hand zur Drei.
    Der Mond stand hoch am nächtlichen Himmel, und sein Licht tauchte Sqweegels Killerhaut in ein ätherisches Licht.
    Sein Herz schlug im Sekundentakt.
    Tick …
    Tack …
    Tick …
    Tack …
    Mit jedem Schlag rauschte mehr Blut durch seine Adern und ließ seinen Penis anschwellen, bis er steif und hart emporragte wie ein skurriler Zeiger, der einen Schatten auf das weiße menschliche Zifferblatt seines Körpers warf.
    Tick …
    Tack …
    Tick …
    Tack …
    Und dann hatte er die Antwort.
    Sqweegel durchquerte das Verlies zu der Stelle, wo er die Holztruhe aufbewahrte, die groß genug war, um einen Menschen aufzunehmen.
    Er stellte die Kombination ein, und das Vorhängeschloss auf der Vorderseite sprang auf. Er klappte den Deckel zurück. Im Innern der Truhe lagerten zahlreiche Andenken, die er im Laufe der vergangenen dreißig Jahre gesammelt hatte.
    Sqweegel durchwühlte den Inhalt mit seinen behandschuhten Händen. Was sich in dieser Schatztruhe befand, war eines der kleinen Laster, denen er frönte. In der Truhe bewahrte er Reliquien seiner heiligen Mission auf. Einige dieser Kostbarkeiten waren noch immer besudelt mit Blut, Sperma, Tränen, Staub, Hautschuppen, Erbrochenem, Kot, Urin, Speichel oder einer Mischung von allem.
    Die einsame Truhe konnte Sqweegel nicht zum Verhängnis werden, falls sie jemals entdeckt wurde. Es gab keine Spur von ihm – keine Fingerabdrücke, kein organisches Material, nichts. Trotzdem wäre es wahrscheinlich sicherer gewesen, er hätte die Erinnerungsstücke vernichtet oder an den verschiedenen Schauplätzen seiner Taten zurückgelassen.
    Aber er hatte nicht widerstehen können.
    All diese herrlichen Souvenirs.
    Sqweegel griff in die Truhe und zog ein kleines Gerät ausEdelstahl hervor, das aussah wie eine winzige Harfe – einen Analspreizer. Er war relativ neu in seiner Sammlung und noch klebrig von improvisiertem Schmiermittel. Er grinste hinter seiner Maske, ehe er das Ding zurücklegte.
    Dann gab es einen Penisring mit einem winzigen Schalter, der mehrere haifischflossenartige Rasierklingen herausschnellen und den umhüllten Penis völlig ausbluten ließ. Er hatte schon lange keinen solchen Ring mehr benutzt.
    Schwarze Handschellen aus Titan, die, einmal geschlossen, nie wieder geöffnet werden konnten. Sqweegel hatte sie aus der Asservatensammlung der Polizei stehlen müssen, nachdem die Cops die Handschellen von einem verbrannten Leichnam entfernt hatten. (Er hatte sie unbedingt zurückhaben müssen.)
    Dann war da ein Burdizzo – ein vierzig Zentimeter langes Set scharfer Klemmen, ursprünglich dazu gedacht, Bullen zu kastrieren.
    So viele wundervolle Dinge. So viele Schätze und Trophäen und Apparaturen, über die seine Biografen später rätseln und philosophieren konnten.
    Endlich

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