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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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obwohl sie noch gar nicht richtig wach war. Sie pflückte ihr Handy vom Nachttisch und las den Text vom Display ab:
     
    NICHT MEHR LANGE, UND DER HERR IST MIT DIR.
     
    O Gott. Es ist wieder dieser Verrückte.
    Aus irgendeinem Grund schien es dem Handy-Stalker Vergnügen zu bereiten, Sibby merkwürdige Sinnsprüche zu senden, die sich anhörten, als wären sie aus der Bibel. Was der Grund dafür war, dass Sibby den Textnachrichten die Melodie von Depeche Mode als Signalton zugewiesen hatte. Es war hauptsächlich als Witz gedacht – ihr Stalker war ihr kleinerpersönlicher Jesus, der versuchte, ihr Gottesfurcht beizubringen.
    Sibbys Vater hatte sie schon früh gelehrt, dass man solche Belästigungen am besten ignorierte oder darüber lachte. Diese Typen wollten eine Reaktion oder suchten nach einer Bestätigung. Durch Schweigen oder Spott konnte man sie am ehesten loswerden.
    Ärgerlich waren die Texte trotzdem.
    Wie lange lag die erste Nachricht jetzt zurück? Acht Monate? Zu Anfang hatte Sibby FALSCHE NUMMER zurückgesimst, doch ihr persönlicher Jesus hatte nicht aufgeben wollen. An manchen Tagen hatte er ihr ein Dutzend SMS gesendet, an anderen nur eine oder zwei.
     
    ICH BIN ALS ENGEL ZU DIR GEKOMMEN.
     
    FÜHLST DU MEIN LEBEN, GESEGNETE MUTTER?
     
    Sibby hatte versucht, die Textnachrichten zu blockieren, die von einem »unbekannten Anrufer« stammten, doch binnen weniger Minuten hatte er ihr unter einer neuen Nummer erneut geschrieben, bis sie es schließlich aufgegeben hatte. Seither ignorierte Sibby die SMS und löschte sie sofort.
    Fast alle Nachrichten trafen ein, wenn Dark fort war. Als wüsste ihr kleiner persönlicher Jesus, wann sie sich allein im Haus aufhielt.
    Ein sehr beunruhigender Gedanke.
    Doch Sibby hatte nicht die Absicht, ihr Leben davon bestimmen zu lassen. Und ganz gewiss würde sie Dark nicht mit diesem Blödsinn belästigen. Er war ein ehemaliger Cop; er würde keine Ruhe geben, ehe er diesen Loser nicht aufgespürt und ihm angedroht hätte, ihm sämtliche Finger zu brechen. Sibby wusste genau, welchen Preis sie möglicherweise zahlen würde, wenn Dark zu einer solchen Mission aufbrach: Vielleichtwürde er nie wieder zurückkommen. Schließlich war er gerade erst auf dem Weg der Besserung. Sibby wollte auf keinen Fall, dass er in seinen Todeskokon zurückkroch, aus dem sie ihn mit so viel Mühe hervorgelockt hatte.
    Sibby drehte das Wasser ab – gerade rechtzeitig, um das vertraute Geräusch von Darks Wagen zu hören, der näher kam und vor dem Haus geparkt wurde. Die Hunde bellten.
    Endlich – Dark war wieder zu Hause! Sibby fragte sich, wo er die ganze Zeit gesteckt hatte. Normalerweise blieb er nicht so lange unten am Strand.

16.
     
     
     
     
    Malibu, Kalifornien
     
    Die Schlüssel in der Hand, ging Dark zur Vordertür seines Hauses in Oceanside. Wartete. Atmete tief durch, tief und reinigend. Durch die Nase ein, durch den Mund aus.
    Dann steckte er den Schlüssel ins Schloss und sperrte auf – was die Explosion auslöste.
    Die Explosion mit Namen Max und Henry.
    Sie waren zwei zu groß geratene Strandköter, und sie sprangen aus dem Haus und tanzten winselnd und mit wedelnden Schwänzen um Dark herum. Max umklammerte Darks Oberschenkel und ritt auf – seine Version von einer Umarmung.
    »He«, sagte Dark. »Das reicht, Jungs.«
    Aus dem Haus drang das Plätschern der Dusche im Obergeschoss: Sibby bei ihrer Morgentoilette.
    »Okay«, sagte Dark und versuchte das Haus zu betreten, doch die Hunde ließen ihn nicht. Erst musste er auf alle viere hinunter und mit ihnen herumbalgen. Es war jeden Morgen das gleiche Ritual – nur, dass er an diesem Morgen ein bisschen länger weg gewesen war. Die Hunde hatten es gespürt; deshalb stürzten sie sich nun mit noch wilderen Sprüngen und ausgiebigerem Lecken auf ihn.
    Allein dieses Haus erinnerte Dark daran, wie weit er in den vergangenen beiden Jahren gekommen war. Nach dem Massaker hatte er Monate in einem tristen Krankenhauszimmerverbracht – einige davon in einer Zwangsjacke und unter schweren Beruhigungsmitteln. Der größte Teil dieser Zeit war eine verschwommene Erinnerung.
    Als er das Krankenhaus verlassen hatte, machten Freunde ihm großzügige Angebote, doch Dark schlug sie allesamt aus. Sein seelischer Schmerz zerstörte seinen Körper wie eine tödliche Strahlendosis, und er hatte nicht die Absicht, einen Freund oder Bekannten dieser Strahlung auszusetzen.
    Schließlich hatte er einen heruntergekommenen Bungalow in

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