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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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dagegen zu sein, sondern ihrerseits eine heilende Wirkung auf ihn auszuüben.
    Dark liebte es, jedes Detail von ihr in sich aufzunehmen. Doch heute Morgen hatte er Mühe, sich auf Sibby zu konzentrieren, weil die Promenadenmischungen ihre Nasen an seinem Gesicht zu reiben versuchten.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Offenbar habe ich die Zeit aus den Augen verloren.«
    »Du hast die Show verpasst.«
    »Die Show« war Teil ihres morgendlichen Rituals, wenn Dark vom Strand zurückkam, mit den Hunden herumtollte und dann nach oben ins Badezimmer ging, um zuzuschauen, wie Sibby sich auszog und für die Dusche vorbereitete. Es hatte als Alberei begonnen, kurz nachdem sie zusammengezogen waren. Sibby hatte verführerisch am Gummiband ihres Höschens gezupft, ehe sie es die langen Beine hinunter abgestreift hatte; Dark hatte ihr zugeschaut und gewitzelt, er wolle einen Dollar holen gehen. In den letzten anderthalb Jahren hatte der Striptease sich bis zu einem Punkt fortentwickelt, an dem Sibby an den meisten Tagen gar nicht mehr bis zur Dusche kam, Dark die Badezimmertür zuwarf und die Hunde scharrend und kratzend draußen saßen und winselnd darum bettelten, ins Zimmer gelassen zu werden.
    Endlich gelang es Dark, sich von den Hunden zu befreien und aufzustehen. Er legte Sibby die Hände auf die Schultern und atmete den Duft ihrer frisch gewaschenen Haare ein, einer der betörendsten Düfte der Welt.
    »Hey«, sagte Sibby und lächelte ihn an.
    Er beugte sich vor, um sie zu küssen, ganz vorsichtig, um nicht gegen ihren Leib zu drücken.
    Den im achten Monat schwangeren Leib.

18.
     
     
     
     
    Dienstag, 22.00 Uhr
     
    Es war spät. Sibby war fast eingeschlafen. Die Hunde dösten bereits. Dark ging leise zur Balkontür und schob sie vor sich auf. In der Dunkelheit hörte er die Wellen des Pazifiks auf den Strand rollen.
    »Was hast du vor?«, fragte Sibby hinter ihm.
    »Nur ein bisschen Luft schnappen«, antwortete Dark.
    »Komm wieder ins Bett. Ich möchte in deinen Armen einschlafen.«
    »Gleich.«
    Es war ein perfekter Tag gewesen. Erfrischender Sex am Morgen, gefolgt von einer leichten Mahlzeit und ein wenig Lesen auf dem Balkon. Wein (für ihn) am späten Nachmittag und Musik im Wohnzimmer. Sibby verfügte über eine umfangreiche Sammlung erstklassig erhaltener Cool Jazz LPs – Charlie Parker, Dexter Gordon –, die größtenteils von ihrem Vater stammten. Einige Zeit später war die Sonne untergegangen, und Dark hatte Sibbys Schläfen, Hände und Füße massiert. Die Schwangerschaft war bisher reibungslos verlaufen, und Sibby hielt sich fit, doch das Austragen eines Kindes verlangte selbst vom gesündesten Körper einen hohen Zoll. Sibby war auf dem Sofa eingeschlafen, und Dark hatte sie behutsam zum Bett getragen. Er beendete den Tag, wie er ihn begonnen hatte: allein.
    Das war immer die schwierigste Zeit.
    Der Morgen war eine Herausforderung an das Selbst, eine Wohltat und Belebung. Das morgendliche Alleinsein war erträglich, weil er wusste, dass Sibby bei seiner Rückkehr auf ihn wartete.
    Doch die Nächte, die endlosen Stunden bis zur Morgendämmerung waren noch immer erfüllt von schwelenden Qualen. Und es war schlimmer geworden, seit Sibby schwanger war, denn sie war oft erschöpft und musste so viel ausruhen, wie es nur ging. Und dann war Dark allein mit sich und seinen Gedanken.
    Also versuchte er, sich auf jede nur mögliche Weise abzulenken. Manchmal war es ein Basketballspiel im Fernsehen. Hin und wieder ein alter Schwarzweißfilm. Aber meistens war es Alkohol.
    Dieser Abend jedoch war anders.
    An diesem Abend hatte er etwas Interessanteres.
    Was hatte Riggins angedeutet?
    Level 26?
    Dark balancierte seinen Laptop auf den Knien und bootete das Gerät. Der Memorystick war immer noch in seiner linken Jackentasche. Dort war er den ganzen Tag gewesen, unangetastet. Dark hatte sich nach Kräften bemüht, ihn zu vergessen, hatte sich in sein häusliches Leben mit Sibby versenkt, in ihre Gerüche, Berührungen, den Klang ihrer Stimme. Schon wenn sie mit der Fingerspitze über sein Gesicht strich, von der Stirn hinunter zum Kinn, verblasste die Welt ringsum.
    Doch Riggins’ Überraschungsbesuch war ihm den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen. Das war der Grund, warum er seine Jacke nicht einfach in die Wäsche werfen und so tun konnte, als hätte er den verdammten Memorystick vergessen.
    Dark starrte auf den Bildschirm des kleinen Geräts, während er abwesend den goldenen Ring an seinem Finger drehte.
    Wie

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