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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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fand Sqweegel das Souvenir, nach dem er gesucht hatte: eine analoge Armbanduhr. Sie lief seit fünfzehn Jahren nicht mehr.
    Es war keine besonders teure Uhr – eine schlichte Timex Silver Viscount von 1967. Silbernes Armband, zerkratztes Uhrglas, kleine silberne Stäbchen zwischen der Zwölf, der Drei, der Sechs und der Neun. Eine Automatik. Die Uhr war defekt gewesen, als Sqweegel sie aus der Schublade eines seiner Opfer mitgenommen hatte.
    Irgendetwas an dieser Uhr hatte in ihm den Wunsch erweckt, sie mitzunehmen. Es war die Sorte Uhr, die ein Vater seinem Sohn vererbte – was in diesem Fall wahrscheinlich sogar zutraf; schließlich hatte er die Uhr bei einem jungen Mann gefunden. Gut möglich, dass die Uhr funktioniert hatte,als der Sohn sie vom Vater bekam. Dann aber hatte er sie achtlos in einer Schublade vergammeln lassen und sich nie die Mühe gemacht, ihr die wenige Aufmerksamkeit und Pflege zu widmen, die es brauchte, damit sie lief.
    Sqweegel ging mit der Uhr zu seiner Werkbank, holte eine kleine Plastikkiste mit Werkzeugen herbei und machte sich an die Arbeit. Als er die Uhr geöffnet hatte, sah er, dass der Rotor, die Unruh, die Haarfeder und die Zahnrädchen unter dem Zifferblatt feinen Rost angesetzt hatten.
    Er zerlegte die Uhr in ihre Einzelteile. Dann machte er sich an die langwierige Arbeit, alles mit Feuerzeugbenzin und Wattestäbchen zu reinigen. Ein zweiter Arbeitsgang mit speziellem Rostlöser folgte. Schließlich legte er die Teile in ein Ultraschallbad, um sie anschließend gründlich zu trocknen.
    Das Armband erforderte spezielle Aufmerksamkeit. Es war eines dieser dehnbaren Dinger und wie geschaffen dazu, Hautschuppen und Härchen einzuklemmen und auszureißen. Jedes Glied des Armbands musste einzeln gereinigt und im Ultraschallbad behandelt werden.
    Einige Zeit später setzte Sqweegel die Timex wieder zusammen. Er musste kein altes Handbuch aus dem Internet herunterladen; die Uhr war eine robuste und ziemlich einfache Konstruktion – ein Grund, weshalb sie Mitte des letzten Jahrhunderts so beliebt gewesen war.
    Sqweegel arbeitete aus dem Gedächtnis. Nach kurzer Zeit schaute er nicht einmal mehr auf seine Finger, die ganz von selbst die richtigen Bewegungen vollführten. Stattdessen dachte er über den Vater und den Sohn nach. Er fragte sich, weshalb der Sohn das Geschenk seines Vaters ignoriert hatte. Die billige Uhr hatte dem Vater zweifellos etwas bedeutet. Vielleicht hatte sie einen Krieg gesehen oder ein Gefangenenlager. Oder ein gebrochenes Herz.
    Und der Sohn hatte sie einfach in die Schublade gelegt und vergammeln lassen.
    Nun, er hatte seine Strafe bekommen, als sein Weg sich mit dem Sqweegels gekreuzt hatte. Sqweegel nahm sich vor, den dazugehörigen Film herauszusuchen, um diese köstliche Erfahrung noch einmal zu durchleben.
    Als er nach unten blickte, sah er, dass die Uhr fertig zusammengebaut war. Sie tickte wieder; der Rotor drehte sich geschmeidig, ohne jedes Haken.
    Sqweegel streifte sich die Uhr über das Handgelenk, über die Haut aus weißem Latex.

21.
     
     
     
     
    Malibu, Kalifornien
     
    Dark drückte auf BEENDEN, ehe er barfuß durchs Schlafzimmer tappte, die Treppe hinunterstieg und durch die Schiebetür den ummauerten Patio betrat. Sibbys Hand war auch hier überall zu sehen, angefangen bei den Hängelampen bis hin zu den Kerzenhaltern aus gewölbtem Glas und dem Mobiliar – alles war stilvoll und anheimelnd. Und der Patio war ein Ort, an dem die Sorgen einen nicht einholen konnten.
    Dark setzte sich auf die gepolsterte Bank, atmete tief die salzige Meeresluft ein und blickte hinauf zu den winzigen Lichtpunkten am nächtlichen Himmel. Sie sahen aus wie Hunderte brennender Augen, die auf ihn herunterstarrten.
    Er sagte sich, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Zweifellos würde dieses Monster erneut ein Opfer finden. Vielleicht nächste Woche, vielleicht schon morgen. Vielleicht hatte der Freak sogar schon heute Nacht jemanden auserkoren und lauerte nun irgendwo in einer dunklen Ecke, während er die Sekunden herunterzählte, bis es Zeit war, sich sein Opfer zu holen.
    Und vielleicht hättest du tatsächlich etwas dagegen unternehmen können …
    Nein. Hör auf. Denk nicht mehr daran. Es ist nicht mehr dein Job.
    Denk nicht mehr an die junge rothaarige Frau in dem blauenBaumwollnachthemd mit den blutigen Schnittwunden auf dem blassen Bauch und den Beinen.
    Denk nicht an das, was weinend in der Ecke gesessen hat …
    Sollte er sich deshalb ewig

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