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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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soeben gestolpert war.
    Was hatte sie überhaupt dazu getrieben, einen fremden Kerl anzusprechen, der aussah, als hätte er seit Tagen keine Dusche mehr gesehen? Der Typ hätte Charles Manson Junior sein können, und sie hätte es nicht gewusst.
    Bei diesem Gedanken packte Sibby entschlossen die klebrige Stange ihres Einkaufswagens. Sie wollte den Wagen den Gang hinunterstoßen, irgendeinen Gang, egal welchen – Hauptsache, sie konnte um eine Ecke verschwinden, den Wagen stehen lassen und aus dem Laden flüchten, ehe er es bemerkte.
    »Acht Uhr«, sagte er. »Morgen Abend.«
    Diesmal war sein Lächeln echt. Sibby erwiderte es, und ihr Griff um die Schiebestange entspannte sich. Steve schrieb seine Adresse auf die Rückseite eines Taschenbuchs, das Sibby in ihrer Handtasche bei sich trug: »Die Freistatt« von William Faulkner.
    Als Sibby am nächsten Abend bei ihm erschien, war sie nicht sonderlich überrascht, einen kleinen Bungalow mit nureinem einzigen Partygast vorzufinden: Steve selbst. Es gab zwei nicht zueinander passende Gedecke auf einem improvisierten Esstisch, der mit etwas gedeckt war, das verdächtig nach einem Bettlaken aussah.
    »Die anderen Gäste haben es nicht geschafft«, sagte Sibbys zukünftiger Ehemann mit einem schüchternen Grinsen.
    »Wenn der Cakebread auch nicht da ist, verschwinde ich gleich wieder«, erwiderte Sibby in gespieltem Ernst.
    »Keine Bange. Nach unserer Begegnung bin ich noch mal zurück zum Regal und habe drei Flaschen mehr gekauft.«
    Hatte er tatsächlich.
    Das war der Abend, an dem sich das dunkle Geheimnis Steve Darks zu offenbaren begann. Die nackten Fakten zählte er gleich vorneweg auf: Er war ehemaliger Cop, Agent einer Bundesbehörde, bis bei einem schwierigen Fall alles schiefgegangen war, worauf er seinen Dienst quittiert hatte. Erst bei ihrem fünften Treffen erzählte Dark, dass er bei einer Pflegefamilie aufgewachsen war, die bei einem schrecklichen Unglück ausgelöscht wurde.
    Erst nachdem sie von einem Friedensrichter getraut worden waren – eine schnelle, wenig romantische Zeremonie –, fand Sibby heraus, dass der »schwierige Fall, bei dem alles schiefgegangen war«, und die grausame Ermordung von Darks Pflegefamilie ein und dieselbe Begebenheit gewesen waren. Das Jahr nach den Morden war für Dark die Hölle auf Erden gewesen.
    Von Anfang an war klar, dass er nie wieder ein Cop sein wollte, auch wenn er niemals darüber redete und nach allem, was Sibby erfuhr, auch nie daran dachte .
    Doch jetzt konnte sie sehen, dass sich etwas geändert hatte. Diesmal machte ihm irgendetwas zu schaffen.
    Bitte, lass es nicht sein alter Job sein , dachte sie. Alles, nur das nicht. Was damals auch passiert sein mag, es hat ihn beinahe umgebracht, und ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren.
    »Du scheinst den ganzen Tag in der Vergangenheit zu schweben«, bemerkte Sibby. »Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?«
    Dark schwieg, doch so leicht wollte Sibby nicht aufgeben.
    »Jemand aus deiner Vergangenheit will etwas von dir, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Deine alten Bosse.«
    »Ja.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »Nein.«
    Sibby atmete auf. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie die Luft angehalten hatte.
    »Heute Morgen ist Tom Riggins, mein früherer Chef, unten am Strand aufgetaucht«, berichtete Dark. »Er hat mich gebeten, zu seinem Verein zurückzukehren. Er versteht es verdammt gut, jemanden zu bearbeiten, bis er bekommt, was er will. Er und seine Bosse geben niemals auf. Also werde ich mich um die Sache kümmern … auf meine Art.«
    Sibby blickte ihn an, suchte nach dem kleinsten Hinweis, der winzigsten Spur von Unaufrichtigkeit. Normalerweise konnte sie es sehen, selbst bei Kleinigkeiten – zum Beispiel, wenn er ein Geburtstagsgeschenk vor ihr versteckte oder insgeheim anderer Meinung war als sie. Es gab ein paar verräterische Zeichen.
    Diesmal war keine Spur davon zu entdecken.
    »Okay«, sagte sie. »Aber danach kommst du sofort wieder zurück, nicht wahr?«
    »Was hast du denn gedacht? Wohin sollte ich sonst gehen?« Er lächelte, doch Sibby konnte sehen, dass er sie nur beruhigen wollte.
    Sie wickelte sich in ihr seidenes Nachthemd, zog den Gürtel zu und ging ins Schlafzimmer zurück.
    Steve starrte ein paar Sekunden an die Decke.
    Dann schnappte er die Schlüssel vom Wohnzimmertisch, warf einen Blick auf die Armbanduhr und verließ das Haus.
    Für Sibby endete der Tag, wie er angefangen hatte: Sie war allein. Sie schaute

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